international - Bike

Neuseeland 2024

Neuseeland 2024

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir Tasmanien "abgehakt" haben, ging`s planmäßig weiter nach Neuseeland.

Alles zum Thema Vorbereitung und Planung - sowohl der Tasmanien, wie auch der Neuseeland-Tour - findet man hier.

Wegen der besseren Übersicht habe ich aber den REISEBERICHT über Neuseeland separiert.

N e u s e e l a n d 

18. März 2024

Nach einer relativ kurzen Nacht, machten wir nach dem Aufstehen erst einmal erfolgreich auf die Suche nach einem (Frühstücks)Café und wurden rasch fündig. Frisch gestärkt dann zurück ins Zimmer und erst einmal die Räder zusammen gebaut. Dann ein etwas längerer Fußmarsch Richtung Zentrum und schließlich Abendessen in einer Pizzeria.

19. März 2024

Historische Straßenbahn

Nach der Tour ist bekanntlich auch vor der (nächsten) Tour! - Da wir quasi mit leeren Händen nach Neuseeland einreisten (einreisen mussten), also weder Lebensmittel noch Gas für den Kocher oder gar irgendwelche Verschmutzungen "einführen" durften, müssen wir für unsere Weiterfahrt quasi wieder von ganz vorne anfangen. Schon bei der Suche nach Gaskartuschen die ersten Schwierigkeiten. Schlussendlich bekommen wir nur kleine, etwa 250 g Dosen, von welchen wir vorsorglich gleich drei kaufen. Dann weiter in ein Lebensmittelgeschäft, um Kaffee, Tee, Milchpulver, Süß-Stoff, u. v. m. zu kaufen  Aber auch für ein wenig Sightseeing und ein Cafébesuch in Christchurch ist noch Zeit. - Irgendwie muss ich immer wieder an das starke Erdbeben aus dem Jahr 2011 denken, wenn ich die vielen Baulücken sehe und die seinerzeit teilweise eingestürzte Kirche (ChristChurch Cathedral) immer noch eingerüstet ist. Da wir schon im Jahr 2006 einmal hier gewesen sind, meinen wir uns zu erinnern, dass es seinerzeit wesentlich weniger aufgelockert hier aussah. Aber zumindest die historische Straßenbahn fährt wieder ihre touristische Runde mit jetzt sogar erweitertem Radius.

Wir reservieren schon mal für zwei Nächte hier in der Camelot Motor Lodge ein Appartement für unsere geplante Rückreise im Mai. Natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken, denn auf diese Art und Weise können wir hier natürlich auch unsere Fahrradkartons und weitere Kleinigkeiten deponieren.

Map

 

20. März 2024

Hecken ...

Da sind sie (endlich) wieder, die haushohen, gepflegten Hecken (Windschutz), die breiten, gemähten Grasstreifen neben der Fahrbahn, die one lane bridges …! – Doch der Reihe nach.

Wir verlassen Christchurch auf wirklich phantastischen Radwegen in Richtung Norden, kehren zwischendurch noch mal ein und treffen ungewöhnlich viele Radfahrer*innen. Kein Wunder bei dieser Infrastruktur! – Nach etwa 60 km (und nur wenigen Hm) ist Schluss für heute. An einem Motel in  Amberley gibt es auch einen Zeltplatz. Gegenüber auf der anderen Straßenseite ein Supermarkt, was will man mehr? Zu uns gesellen sich zwei weiter Fahrradtouristen, allerdings ausgestattet mit Gravelbikes und Bikpacking-Ausrüstung.

Einziger Nachteil unseres Platzes ist, dass er unmittelbar an dem Highway 1 liegt und während der ganzen Nacht die Trucks durch unser Zelt rollen.

One Lane Bridge

Anmerkung von Brigitte: Wir sind auf der Hurunui Heartland Cycle Trail von Christchurch nach Kaikoura unterwegs.

21. März 2024

Wir frühstücken in der Camping-Kitchen und machen uns bald auf den Weg nach … Wir folgen einer empfohlenen Bike-Route, abseits der Hauptverkehrswege, dafür aber „scénic“ und vor allen Dingen ansteigend. Aber das kriegen wir noch ganz gut hin. Als aber dann der Asphalt aufhört und wir den Weg auf groben, locker auf dem Weg aufgestreuten Kies fortsetzen wollen, kommen wir an unsere Grenzen. Unsere schweren Räder sind auf diesem instabilen Untergrund einfach kaum zu beherrschen, schon gar nicht in Kurven oder auf Steigungen. Letztere gibt es in der Folge aber heftig und vor allen Dingen auch sehr steil.

Stress pur

Es folgen etwa 19 km übelste Schinderei oder soll ich besser gleich schreiben Schieberei. Zwischendrin dann auch noch ein Problem mit dem Vorderrad von Brigitte und ein nur teilweise gelungener Reparaturversuch. Die Strecke will überhaupt nicht enden und die Sonne meint es auch noch viel zu gut mit uns. – Gut, dass unsere Durchhalte-Moral inzwischen etwas belastbarer ist, jedenfalls plötzlich wieder Asphalt, aber es ist schon spät. Folglich disponieren wir um und fahren nach Waikairi. – Hier gibt es wieder mal einen öffentlichen Zeltplatz, allerdings nicht kostenfrei. Um die Platzgebühren zu zahlen, um zu duschen oder kochen, muss man via „KiwiCash“ bezahlen. Das funktioniert so: Erst mal `ne App runterladen. Dann zur nächsten Tankstelle, um einen Dongel zu kaufen. Dann via Internet den Dongel mit Geld aufladen. Wenn das alles geklappt hat, hält man besagten Dongel an die entsprechenden Lesegeräte und bezahlt …

Leider lag auch dieser Campingplatz direkt neben einer Straße, so dass wirkliche (Nacht)Ruhe nicht aufkam. – Wieder frühstücken wir in der Camping-Kitchen und setzen dann unsere Reise fort.

Brigitte hatte offensichtlich nicht sehr genau die Streckenbeschreibung studiert, sonst hätte sie auch die online Beschreibung gelesen und die Bemerkung über die 19,5 km gravel und die several climbs realisiert.

22. März 2024

Rotherham Hotel

Heute ist mal wieder `ne Flachetappe dran und entsprechend zügig nähern wir uns unserem Etappenziel in Culverden. – Wieder ein öffentlicher Zeltplatz, dieses Mal aber keineswegs einladend, nein danke! – Wir finden das Dorf Café, stärken uns kurz, gehen noch einkaufen und fahren weitere 12 km bis zu einem Pub, der auch Stellplätze anbietet. Der Platz ist klein und geschützt, die gesamte Anlage, einschließlich der dazu gehörenden Immobilien, aber etwas in die Jahre gekommen und zum Verkauf offeriert. – Macht nix, wir bauen auf, duschen und gehen im Pub essen (Arno z. B. ein Ribeye-Steak). Dann ab ins Zelt und in die Schlafsäcke, denn es wird hier inzwischen nachts doch schon recht frisch.

23. März 2024

Last Refreshment

Brigitte „überrascht“ Arno mit der frohen Botschaft, dass heute mal wieder `ne ordentliche Bergetappe folgt, allerdings die gute Nachricht, alles auf Asphalt. – Wir folgen, nach einem kurzen Einkehrschwung in einem Imbiss („Last Refreshment for 65 km“) einer landschaftlich sehr schönen, stetig steigenden Straße und kurbeln uns so langsam aber sicher auf gut 400 m hoch. Die Etappe ist zum Glück nicht so lang, da wir ja gestern schon einen Teil davon gefahren sind. Folglich erreichen wir nach etwa 35 km wieder eine Lodge (), die auch einen kleinen Campingplatz anbietet. Wir finden dort einen schönen kleinen Grasplatz und bauen auf. In der Lodge warnen sie uns allerdings schon vor der morgigen Etappe!

Also heißt unsere Devise: Noch mal richtig gut stärken (essen), früh schlafen gehen und dann ran ....

Lynford-Lodge

24. März 2024

Ruhig und gut geschlafen. Frühstück in der gut ausgestatteten Camping-Küche und dann los. Uns erwartet heute mal wieder eine anspruchsvolle Bergetappe mit etwa 700 Hm. Das Wetter ist optimal dafür, nämlich bedeckt und recht kühl. Die Straße ist zumindest heute (Sonntag) wenig befahren und landschaftlich absolut reizvoll. Das lenkt etwas davon ab, dass wir immer wieder kurze knackige Steigungen bewältigen müssen. Aber es läuft irgendwie gut heute, trotz der Anstrengungen. Kurz vorm Ziel dann doch noch eine Überraschung, wir müssen nämlich ein Bachbett durchqueren, welches leider noch nicht ganz ausgetrocknet ist. Also rein ins Wasser, natürlich mit Schuhen und durch. Nassen Fußes erreichen wir gegen 15:00 Uhr Kaikoura, unser heutiges Etappenziel. - Eigentlich noch Zeit für einen Kaffee, machen doch nach unseren bisherigen Erfahrungen die Cafés erst um 16:00 Uhr zu. Hier aber nicht, sondern tatsächlich schon um 15:00 Uhr. Nun ja ...

On the Bridge (one waylane)
Fussdurchquerung

Wir fahren zum Campingplatz, buchen uns ein und erhalten einen recht guten Stellplatz. Zelt aufbauen und dann einkaufen gehen. - Wir kochen zur Abwechselung mal wieder selbst.

25. März 2024

Wir werden zwei weitere Tage hier bleiben (müssen), da wir vor haben, die nächste Etappe mit dem Bus zu fahren. Die Alternative wäre nämlich entlang einem sehr stark frequentiertem Highway und das müssen wir nicht haben. Allerdings gibt es erst übermorgen wieder reservierbare Plätze im Bus, also (zwangs)Pause, die wir aber nutzen, um die nächsten Etappen (über die Osterfeiertage) zu planen und vor allen Dingen, die Zeltplätze zu reservieren. Könnte ja sein, dass außer uns auch noch andere auf die Idee kommen, Ostern zu verreisen ;-)

Radeln hart am Abgrund ...

26. März 2024

Pausentag. - Brigitte überredet Arno mit ihr zur Kaikoura Peninsula zu fahren und dort die neuseeländischen Pelzrobben zu suchen. Der Spaziergang am Meer entlang bis zu den Robben war auf jeden Fall sehr beeindruckend. Zurück am Platz durfte Arno noch etwas an der Homepage machen und Brigitte Wäsche waschen. Am späten Nachmittag haben wir uns noch im heißen Pool auf dem Campingplatz entspannt.

27. März 2024

InterCity Bus nach Picton

Wir sind etwas nervös, wissen wir doch nicht, ob und vor allen Dingen, wie das mit dem Bus klappt. Also früher raus und ab zur Bushaltestelle. Und weil wir so früh dran sind, bleibt sogar noch Zeit für `ne kurze Einkehr. Dann zum Bus, der jetzt schon da steht. Der Busfahrer ist super! Er sieht unsere noch voll beladenen Räder und zeigt uns seitlich am Bus eine Klappe. Der Platz dahinter gehört Euch. Ich muss weder irgendetwas an den Rädern demontieren, noch sonstwie Umstände machen. Lediglich das Gepäck nehme ich runter. Ich stelle beide Räder einfach aufrecht in den Gepäckraum und stabilisiere die Räder dann mit dem Gepäck. -

Blick von der Queen Charlotte Road

Jetzt folgt eine gut zweistündige Busfahrt im klimatisierten Bus und dann Ankunft in Picton. Wir orientieren uns kurz und gönnen uns auch noch `nen Kaffee. Dann ab auf die Queen Charlotte Dr., eine sofort ansteigende, absolut malerisch gelegene und sehr, sehr kurvenreiche enge Straße mehr oder weniger entlang der Küste. Traumhaft! Wegen der vielen Kurven merkt man kaum die Steigungen. - Schließlich erreichen wir nach etwa 15 km unseren Zeltplatz an der Momorangi Bay. Ein sehr schöner, am Hang gelegener Platz, ruhig und erholsam. Wir bauen auf und kümmern uns schließlich ums Abendessen. Auf dem Platz sind wir im übrigen nicht die einzigen Fahrradtouristen. Auch haben wir nette Nachbarn (im Wohnmobil).

28. März 2024

Camping Pelorus Bridge Campground

Eine ruhige Nacht ohne Autolärm und sonstige Störungen. Wir fahren zunächst weiter auf dem Queen Charlotte Dr, der dann aber schließlich auf die Main Road 6 mündet. Ab jetzt ist wieder Schluss mit lustig, Der Verkehr ist sehr lebhaft und die LKW`s passieren teilweise beängstigend dicht. Wir geben Gas und erreichen bald den Pelorus Bridge Campground am Eingang des Rai Valleys. Ein traumhaft gelegener Platz, located in Prelorus Bridge Scenic Reserve. 

29. März 202 - Karfreitag

Unser gestern ach so schönes und schattiges Plätzchen unter hohen Baumfarnen erwies sich am Morgen ein wenig als Feuchtbiotop. Nun ja, wir packen halt das nasse Zelt ein und begeben uns auf den Highway. Und ja der Verkehr ist very buisy und einen durchgehenden Seitenstreifen gibt es leider auch nicht. Dafür ist das Wetter aber recht angenehm. - Wir radeln sehr konzentriert, den vorbei rauschenden Verkehr ausblendend, stetig ansteigend  zunächst über den ersten kleineren Hügel, später dann bis hoch über 350m. Schließlich auf sehr kurvenreicher Strecke downhill bis zur nächsten Einkehrmöglichkeit.

Die Weiterfahrt bis Nelson verlief dann etwas entspannter und schließlich gab`s sogar irgendwann Radwege. Unser für die nächsten zwei Nächte vorgebuchter (Riesen)Zeltplatz befindet sich allerdings etwa 5 km außerhalb von Nelson. Auf dem Platz dann noch für jeden `ne Portion Fish & Chips und Feierabend.

30. März 2024

Wir schlafen etwas länger und lassen uns auch nicht sonderlich von dem Flugbetrieb stören, zelten wir doch ganz in der Nähe vom Flughafen. Mal wieder etwas Zeit, um die Homepage zu bearbeiten, Wäsche zu waschen und Akkus zu laden. Am späten Nachmittag fahren wir noch zum Einkaufen nach Nelson und finden sogar ein Geschäft, welches uns eine große Gaskartusche verkauft.

31. März 2024

Great Taste Trail

Nelson bis Motueka – Wir fahren heute mal (meist geschotterte) Radwege, die wir uns aber mit vielen E-Bikern teilen müssen. Die Wege sind relativ schmal und es gibt immer wieder mal enge Kurven, die man nicht einsehen kann (blind corners). Entgegenkommende, oder überholende, in den meisten Fällen sehr zügig fahrende E-Bikes bereiten uns da nicht gerade Freude! Schließlich erreichen wir die kleine (Fahrrad)Fähre nach Mapua und setzen über zu einer Vielzahl kleiner Strandcafés und Kneipen. Wir können uns vor lauter Überangebot nur schwer entscheiden, wer uns `nem kleinen Imbiss und einen Kaffee verkaufen darf. Zum Schluss dann weiter auf dem Highway bis zum TOP 10 Campingplatz in Motueka. Wir wollen hier zwei Tage bleiben, da wir morgen `ne organisierte (Begleitung, Picknick) Kayak Tour im Abel Tasman NP machen wollen. Der erste Anbieter, den wir kontaktieren, lässt uns abblitzen, also versuchen wir`s bei R&R Kayaks, dieses Mal erfolgreich.

Brigitte: Wir werden für zwei Etappen dem Great Taste Trail folgen.

1. April 2024

Paddeln am Abel Tasman National Park
Picknick-Pause

Wir werden um 08:00 Uhr am Campingplatz abgeholt und zur Einsetzstelle der Kajaks gefahren. Dort erwartet uns Sven, der dank seiner deutschen Mutter gut unsere Landessprache beherrscht und weist uns ein. Spritzschutz, See Kajak, Rettungsweste, etc., aber noch viel besser, wir sind nämlich bis 13:00 Uhr seine einzigen Kunden. – Die Boote werden mit einem Traktor durch das Watt bis ans Wasser gefahren, dann dürfen wir rein. Geht eigentlich ganz gut, aber Sven hat ein wachsames Auge auf uns. Zusätzlich versorgt er uns mit zahlreichen Informationen über die Natur, das Land, die Leute. – Wir paddeln entlang des Abel Tasmans Nationalpark und unternahmen auch einen Abstecher zu Adele Island, beobachten Vögel und Robben. Gegen 13:00 Uhr dann Picknick am Observation Beach. Später gesellten sich noch zwei junge Damen zu uns, die einen Teil der Wege gewandert waren (per Wassertaxi wurde ihnen hierher ein Kajak geliefert) und paddelten dann gemeinsam mit uns zurück zum Ausgangspunkt. Das heißt den größten Teil des Rückweges sind wir gesegelt, indem Sven die drei Boote nebeneinander legte, eine Plane aufspannte und den auflandigen Wind nutze, um uns bequem „nach Hause“ zu manövrieren. – Per Kleinbus wurden wir später wieder am Campingplatz abgesetzt.

02. April 2024

Motuka bis Woodstock auf super ruhiger Nebenstraße, dann Motueka Valley Highway bis Tapawera. Einkaufen, Kaffee trinken und Campingplatz ansteuern. Leider fiel der Ersteindruck vom Platz derart negativ aus, dass wir freiwillig weitere 10 km fuhren, um einen besseren Platz zu finden (Quinneys Bushcamp).

03. April 2024

Die Saison scheint sich dem Ende zuzuneigen, jedenfalls war es recht übersichtlich auf diesem an sich recht attraktiven Platz (Wasserrutsche, jede Menge Spielgeräte, Gokart-Bahn, u.v.m.). Jedenfalls hatten wir eine recht ruhige Nacht und waren zum Frühstück fast die einzigen in der Camping-Küche. Lediglich eine allein radelne Italienerin tauscht mit uns Erfahrungen aus. – Wir fahren bis Kawatiri Junction auf dem Highway 6. Der Verkehr ist sehr lebhaft, wir müssen sehr konzentriert radeln. Eigentlich sollte die heutige Etappe auf dem DOC-Campingplatz (schlicht, nur mit Toilette, kein Trinkwasser, dafür aber vielen Sandflys, also absolut wenig einladend! Folglich fahren wir10 km  weiter bis vor Murchison immer noch auf der 6.

Schließlich dann ein weiterer, wesentlich attraktiverer Campingplatz mit super Rasen, sauberer Küche und wenigen Gästen. Wir bereiten in der Camping-Küche unser Abendessen und befinden uns in bester Gesellschaft mit zwei Schweizer Pärchen, die allerdings per Wohnmobil reisen.

Maruia Falls

04. April 2024

Der Wetterbericht behält Recht, es beginnt in der Nacht zu regnen. Wir frühstücken in der Campingküche und machen uns dann reisefertig. Ein so nasses Zelt haben wir allerdings schon lange nicht mehr eingepackt. – Bis Murchison geht es mehr oder weniger bergab, allerdings bei immer noch andauerndem leichtem Regen. Wir frischen in einem kleinen Geschäft unsere Vorräte auf und gönnen uns auch noch einen Cappuccino in einem Café nebenan.  Dann – immer noch bei Regen – weiter auf der 6 bis zur Kreuzung und von hier aus weiter auf der 65. Letztere ist nicht mehr ganz so stark frequentiert, allerdings gibt`s hin und wieder Trucks mit hoher Geschwindigkeit, denen wir mit aller größtem Respekt Platz machen. Klar, dass wir auch noch über `nen etwa 500 m hohen Hügel müssen …

Maruia Motels

Dann im stetigen auf und ab weiter bis Maruia Motel. Wir haben mehr als 70 km in den Beinen und die etwa 600 Hm machen sich auch (schmerzhaft) bemerkbar. – Das Quartier ist schlicht, aber durchaus ausreichend. Wir duschen und bereiten später das Abendessen.

Das Hotelzimmer ist ein kleines Studio mit Küche. Ein Abendessen hätte mindestens 24 Stunden vorher gebucht werden müssen, schließlich ist die letzte Einkaufsmöglichkeit 60 km in beiden Richtungen weg.

05. April 2024

Leider im Bett schlechter geschlafen, als im Zelt! - Zwar ist die Rippenprellung (Arno) inzwischen wieder verheilt, aber das linke Knie macht weiterhin Probleme. Aber Radfahren geht und das ist doch die Hauptsache! - Wir starten früher, schließlich muss kein Zelt abgebaut werden und auch das Packen geht schneller. Wir radeln leicht ansteigend bis Springs Junction, wo wir ein spätes Frühstück einnehmen wollen. Überraschung: Es gibt hier nur noch eine Tankstelle, welche neben Benzin auch Automatenkaffee, herzhafte Pasteten und Kekse verkauft. Auch gut, jedenfalls besser als gar nichts essen!

Auf dem Weg nach Reefton

Danach steigt die Straße bis zum Rahu Saddle (696m) um dann bis Reefton wieder abzufallen. Wir fahren durch schattigen Buchenwald, begleitet von plätschernden Bächen. Eine schöne Strecke, leider macht sich der gestrige Regentag bemerkbar, denn es ist doch recht frisch und die Straße feucht.. Wir erreichen Reefton, kehren erst einmal ein, bauen dann das Zelt auf, widmen uns der Körperpflege. Leider kennt die Dusche nur brühend heiß oder kalt! :-( Danach kaufen fürs Abendessen ein, machen einen kurzen Stadtbummel ...

Wie auch bereits Nelson, so ist auch Reefton ein Mountainbike-Mekka, starten doch einige anspruchsvolle Trails direkt hier oder in der näheren Umgebung. Wie auch inzwischen in  den Alpen sind auch hier die meisten Bikes elektrisch.

06. April 2024

HILTON-Hotel

Gut und etwas länger geschlafen. Man merkt nun doch, dass es hier so langsam Herbst wird. Nachttemperaturen o um die 6°C und Sonnenaufgang kurz vor 08:00 Uhr. - Wir bauen ab, kaufen noch etwas ein und starten in Richtung Westen. Zuerst weiter bis Ikamatua auf der "7" gefahren, dann kurze Einkehr und weiter auf einer Nebenstraße bis Blackball, einem verträumten Nest, welches zu Goldgräber-Zeiten seine besten Jahre erlebte. - Noch bevor wir in unser heutiges Quartier - ein Tinyhaus - einziehen, besuchen wir das örtliche Hilton. - Später gibt`s dann auch hier unser (gutes) Abendessen.

07. April 2024

Und wieder eine Nacht im richtigen Bett! Dazu eine neue Erfahrung; wir wissen jetzt wie man in einem Tinyhouse schläft (und lebt). Es war sowohl ein Bad (Dusche und WC) vorhanden, wie auch ein Wasserkocher und ein Abwaschbecken. Im Kühlschrank lag Butter, Milch und Salami und es gab Kaffee- und Teebeutel. Unser Frühstück war also gesichert.

Tiny-House

Wenig später sind wir startklar, werfen den Schlüssel in den Tresor und rollen erst mal wieder bergab. So ein Sonntagmorgen mit wenig Verkehr (Nebenstraße) und Temperaturen so um die 10°C sind bedecktem Himmel sind einfach optimal für`s Fahren. Das ändert sich aber schlagartig ab Greymouth, von wo aus wir auf dem Highway 6 (Main South Road) weiter radeln müssen. Vorbei mit Beschaulichkeit! Hart scharf links auf der weißen Begrenzungslinie fahrend (es gibt meist keinen Seitenstreifen / Shoulder) müssen wir die mit etwa 100 km/h eng an uns vorbei rasenden PKW ertragen. - Nur keinen Fahrfehler machen!

An der Kumara Junction gibt es dann wenigstens mal eine Raststelle und für uns Gelegenheit einen Moment lang zu entsannen. - Dann setzen wir unseren Ritt fort und erreichen schließlich Hokitika und hier auch den Zeltplatz. Der Platz ist gut ausgestattet, nur die Zeltwiese ist leider beinhart!

08. April 2024

Hokitika

Ein Pausentag ist vorgesehen, Und ja, wir machen uns Sorgen wegen unserer Weiterfahrt. Der Plan war eigentlich weiter auf der 6 die Westküste in südlicher Richtung zu fahren. Aber diesen Plan verwerfen wir jetzt und suchen nach Alternativen. - Weiter erstmal wieder mit dem Bus scheidet aus, da auf dieser Strecke z. Z. keine Linienbusse mehr verkehren. Also werden wir morgen zurück zur Kumara Junction fahren und von hier aus einen Bus bis Sheffield nehmen. Von hier aus dann weiter per Rad. - Wir sind diese Strecke bereits bei unserem ersten Neuseeland Besuch geradelt, nur gab es da wesentlich weniger Verkehr und wir waren auch noch ein paar Jahre jünger ...!

Von überall werden wir momentan darauf hingewiesen, dass eine starke Unwetterphase bevor steht. - Nun ja ...

09. April 2024

Trautes Heim in Kumara

Wir kommen trocken durch die Nacht. Es ist zwar stark bewölkt, aber das schlechte Wetter soll erst am Nachmittag einsetzen. - Wir bauen also schnell ab, um das Zelt einigermaßen trocken in die Packtasche zu kriegen, packen auch die übrigen "Siebensachen" und begeben uns dann in die Camping-Küche, um zu frühstücken. Dann los, erst noch mal kurz zum Supermarkt und dann ab gen Norden - und zwar kontinuierlich gegen den Wind - bis zur Kumara Junction. Kurze Einkehr in der Raststätte und dann weiter zu unserem Quartier in Kumara. Wir haben ein Zimmer im Theatre Royal Hotel reserviert. Konkret befindet sich unser kleines Zimmer ab schräg gegenüber dem Hotel und zwar in einem ehem. Wohnhaus. Wir sind hier die einzigen Gäste. - Es fängt im Übrigen an, jetzt leicht zu regnen ...

Abendessen dann auch im Hotel. In "unserem" momentanen Wohnhaus bleiben wir die einzigen Gäste. Wir machen es uns im Wohnzimmer gemütlich.

10. April 2024

Kakaia Bridge

Wir haben nur bedingt gut geschlafen und stehen zeitig auf, um den Bus ja nicht zu verpassen. Wir verzichten soogar auf`s Frühstück, denn die Bushaltestelle befindet sich direkt vor einem Imbiss. - Noch vor 08:00 Uhr sind wir also an der Haltestelle, doch Überraschung; der Imbiss hat noch geschlossen. - Nervös warten wir also auf die Ankunft des Busses. Wird er uns mitnehmen, muss ich die Räder noch teilweise zerlegen ... ?

Es naht ein Kleinbus und die Räder werden außen und zwar hinten am Bus auf ein dafür vorgesehenes Gestell gehängt. OK., das hat erst einmal gut geklappt. Der Bus setzt die Fahrt in Richtung Arthur`s Pass fort. Es regnet jetzt sehr heftig und wir sind heilfroh, hier nicht rauf radeln zu müssen. - In Sheffield ist dann Endstation für uns. Wir steigen aus kontrollieren die Räder, machen uns reisefertig. Doch zuvor noch rasch eine kurze Einkehr im Imbiss. - Das Wetter ist hier auf der anderen Seite des Passes wesentlich besser, zwar bewölkt, aber kein Regen und Temperaturen so um die 20 °C. Wir treten kräftig in die Pedale, müssen wir doch noch etwa 50 km fahren, bis wir den Campingplatz Rakaia Gorge erreichen, ein schöner Platz, auf welchem wir schon mal vor 17 Jahren gezeltet haben.

Blick von der Brücke

Abendessen im Zelt und noch einen kurzen Abendspaziergang.

11. April 2024

Es hat nachts nicht geregnet, so dass wir nach dem Frühstück alles trocken verstauen können und einen Routinestart hinlegen. Sofort nach dem Start müssen wir steile 200 Hm bewältigen, ehe es wieder eben wird, ja sogar leicht abfällt. Laut sämtlicher von uns benutzter Wetter-Apps soll es spätestens ab Mittag heftig regnen. Also entscheiden wir uns für eine Kurzetappe (35 km, 300 Hm) und schlagen unser Zelt in Mount Somers auf. - Das Wetter ändert sich erst am späten Nachmittag. (heftiger) Regen setzt ein. Wir verbringen einige Zeit in der Camping-Küche, bereiten unser Abendessen (CousCous) und ziehen uns dann bald ins nasse Zelt zurück, denn mittlerweile haben sich einige weitere Camping-Gäste zu uns gesellt, die aber allesamt in Wohnmobilen schlafen.

12. April 2024

Tropfnass

Es hat die ganze Nacht geschüttet und auch am Morgen gibt es kontinuierlich weiterhin, jetzt allerdings etwas leichteren - Regen. Was sollen wir tun? Noch ein Tag bleiben? Aber in diesem Nest gibt es nicht mal ein ordentliches Geschäft, geschweige denn ein gemütliches Café. Also frühstücken wir kurz und packen dann das nasse Zelt ein. - Etwa 45 km - meist eben - bis zum nächsten Campingplatz. Wir reservieren uns dort eine einfache (beheizbare) Hütte und treten kräftig in die Pedale. - Zwei Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke und fast kein Regen mehr. Also war unsere Entscheidung richtig! 

Gegen 15:00 Uhr erreichen wir dann den Route 79 Holidaypark Geraldine und checken ein. "Unsere" kleine Hütte verfügt über einen Radiator! Ja, es ist wirklich nicht mehr ganz so warm in Neuseeland. Der Herbst lässt grüßen ...!

Ach und noch etwas. - Wir sind seit unserem Start am 20. März in Neuseeland (Südinsel) bis heute 999 km geradelt! :-)

13. April 2024

Prelovd Things

So `ne Nacht im Bett hat ja auch mal wieder was! - Das Wetter ist noch immer nicht so ganz optimal, aber es regnet wenigstens nicht. Wir fahren erst einmal bis Geraldine. Hier frühstücken wir, dann nicht mehr ganz so flach weiter durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet bei erträglichem Verkehr auf der 72 bis Fairlie. Der Zeltplatz hatte viele Bäume und die Sonne ist weg. Also keine Chance unser immer noch feuchtes Zelt etwas trockener zu bekommen. Wir gehen kurz einkaufen und richten das Abendessen in der Camping-Küche.

14. April 2024

Kaffeepause

Heute geht es über den Burkes Pass mit seinen ca. 700 Hm. Es steigt dabei gemächlich an. Wir radeln am Anfang bis Kimbell einen straßenbegleitenden Radweg aus feinem Splitt, welcher sich gut fahren lässt. - Vor der eigentlichen Passhöhe gibt es nochmal ein Kaffeestand mit angeschlossenem Verkauf von preloved things, schwerpunktmäßig alte Autos, Tankstellen und Zubehör. Alle anwesenden Männer verfallen in einen wahren Fotographierrausch. Die (Automobil)Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Bis zum Pass ist es dann auch nicht mehr weit. Es folgt eine kurze Abfahrt, um dann wieder leicht anzusteigen. Wir sind auf einer riesigen Hochebene mit Tussockgrass. Für die letzten 12 km gibt es auch wieder einen Radweg. In Tekapo fahren wir als erstes zur Church oft the Good Shepherd, sind aber entsetzt über die Vielzahl von Touristen.

Church oft the Good Shepherd

 

War das vor 17 Jahren auch so? Brigitte drängt etwas auf die Zeit. Wir müssen noch einkaufen und haben keine Reservierung für den Campingplatz. Zudem ist unser Zelt von gestern her immer noch klitschnass und sollte dringend getrocknet werden. Also einkaufen und auf zum Campingplatz. Wir dürfen bleiben, bekommen allerdings nicht eine Stellplatznummer, sondern ein Kreuzchen auf einem Lageplan. Wir tun uns etwas schwer, daraufhin „unseren“ Platz zu finden. Wir sind auf der Radfahrer-Wiese gelandet. Da wir die Einzigen sind und die Aussicht auf den Lake Tekapo großartig ist, ist es in Ordnung. Zelt aufbauen und hoffen, dass die Sonne noch genug Kraft hat es zu trocknen. Ja die Sonne hat es geschafft. Wir können diese Nacht in einem trockenen Zelt schlaffen.

15. April 2024

Blick vom Mount John

Arno möchte hierbleiben, weil die Sonne scheint und es wirklich schön ist. Brigitte ist einverstanden, falls wir auf den Mount John (der Mount John ist ein 1.031 m hoher Berg im Mackenzie District der Region Canterbury).  Arno fügt sich seinem Schicksal, wohl wissend, dass sein linkes Knie ihm das übel nehmen wird. - Wir wählen den steileren, dafür aber kürzeren Weg als Anstieg. Oben angekommen werden wir nicht nur von einer Vielzahl von Observatorien, sondern auch von einem Café begrüßt. Letzteres lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Wir genießen lange die Aussicht, beobachten, wie der Nebel allmählich aufsteigt, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen. Schon wegen des gigantischen Panoramas hat sich der Weg dort hoch gelohnt. Begreife das endlich, Du protestierende Knie!

Später bummeln wir noch entlang des Lake Tekapo bis zum Supermarkt, denn schließlich machen Bergtouren ja hungrig … !

16. April 2024

Am Tekapo-Canal

Bis Twizel wollen wir dem Alp 2 Ocean Cycle Trail (A2O) benutzen. Dieser führt autofrei entlang der Tekapo Canal road. Die Strecke ist flach, zum Teil asphaltiert, aber immer wieder geschottert. Im Prinzip lässt sich dieser Abschnitt für neuseeländische Verhältnisse gut fahren. Brigitte stört sich etwas an den vielen E-Bikes. Offensichtlich bucht man den Trail als Komplettpacket, d.h. An- und Abreise, E-Bike-Miete, Quartier und Gepäcktransport. Brigitte versteht immer noch nicht was E-Bikes mit Radfahren zu tun haben. Aber vielleicht kann ihr das jemand mal erklären. Ab Lake Pukaki könnten wir von Gravel wieder auf Asphalt wechseln. Wir geben den Versuch jedoch bald wieder auf und wechseln zurück auf den Radweg, welcher jetzt bis Twizel als Schotterpfad ausgebildet ist. Das angekündigte Café ist leider mehr ein Verkaufskiosk für Lachs als alles andere. Also gibt es nur eine heisse Schokolade im Pappbecher! In Twizel steuern wir direkt den Campingplatz an. Die Rezeption ist unbesetzt, da wir vorgebucht haben finden wir einen Aushang mit unserem Stellplatz. Ach nein, es ist wieder der Radfahrer Platz. Dort treffen wir wieder die nette Neuseeländerin wieder, die auch den A2O fahren möchte.

17. April 2024

In Richtung Glentanner ...

Wir haben lange diskutiert. Arno würde gerne nach Mount Cook / Aoraki Village so wie schon 2007. Allerdings ist es jetzt jahreszeitbedingt wesentlich kühler. -  Damals übernachteten wir auf dem White Horse Hill Campground. Da hat es aber jetzt laut Wetter-App nachts Minusgrade. Da dies ein einfacher DOC-Campground ist (Toiletten und Shelter/Küche), wollten wir dieses mal dort nicht übernachten. Im Ort selbst (Mount Cook Village) waren die Übernachtungspreise utopisch und auf jeden Fall jenseits dessen, was wir bereit sind zu zahlen! Selbst im Hostel kostet ein Bett im 8-Bett Zimmer rd. 50 €. Also einigten wir uns darauf, bis Glentanner zu fahren, einem Campingplatz rd. 22 km vor Mount Cook Village. Schon bei der Anfahrt  zeigte sich, im Gegensatz zu gestern der Mount Cook persönlich und je näher wir dem Campingplatz kamen, desto beeindruckender wurde das Panorama. Dort angekommen, konnten wir unser Zelt mit freiem Blick auf das Bergpanorama aufbauen. Auch gab es noch genug Sonne, um unser jetzt immer feuchtes Zelt zu trocknen. Selbst die drei Hubschrauber, die im halbstunden Takt zahlungswillige Touristen über die Berge flogen, störten uns heute nicht. 

18. April 2024

Traumhaftes Wetter und ein unbeschreibliches Panorama! – Wir schnappen uns nach dem Frühstück (in der Camping-Küche) die jetzt unbeladenen Räder und starten in Richtung Mount Cook Village. Wir sind sozusagen auf Erinnerungs-Trip, waren wir doch vor 17 Jahren schon mal hier.

Mount Cook

Kaum sind wir den ersten Kilometer geradelt bläst uns ein starker Wind entgegen und das sollte die nächsten 25 km auch so bleiben. Hinzu kamen noch mal knapp 500 Hm und ein nicht abreißen wollender Autoverkehr. Wir sind ziemlich genervt, als wir endlich das Dorf erreichen und das Visitor-Center ansteuern. Kurze Einkehr und zum Mittagessen einen Burger. Irgendwie ist hier nichts mehr so wie es war. Alles ist noch viel touristischer geworden und als endlich die Statue von Sir Edmund Hillary wiedergefunden hatten – ich wollte hier eigentlich ein Bild von ihm mit Brigitte, das ich vor 17 Jahren aufgenommen hatte, wiederholen, war der Frust perfekt. Man hatte den werten Herren mittlerweile eingezäunt  und ihm ein kleines Museum gewidmet und will jetzt 25 Neuseeländische Dollar Eintritt pro Person haben. – Danke, dann eben nicht. Wir radeln weitere etwa 3 km bis zum Zeltplatz auf welchem wir damals „gewohnt“ haben. Gut, dass wir dieses Mal einen anderen Platz gewählt haben, denn hier wird gerade die Küche und der Aufenthaltsraum renoviert.

Auf dem Zeltplat Glentanner

Wir laufen noch ein Stück in das Tal, exakt bis zur ersten Hängebrücke und machen uns schließlich wieder auf den Heimweg, jetzt mit Rückenwind, also recht rasant. – Wir schaffen es sogar, noch vor 16:00 Uhr am Platz zu sein (die Cafés schließen hier in der Regel um diese Zeit), aber wieder Pech, hier wurde heute schon um 15:00 Uhr Feierabend gemacht.

Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass man ab hier Hubschrauber-Rundflüge buchen kann und dieses Angebot bestens angenommen wird. Drein Maschinen starten im etwa halbstündigen Abstand. Zum Glück fliegen sie aber nicht in der Nacht.

19. April 2024

Richtung Mount Cook

Wir bleiben einen Tag länger, da mal wieder ein „echter“ Pausentag erforderlich ist. Nicht nur, dass die müden Knochen mal wieder etwas ruhebedürftig sind, nein natürlich auch, weil Wäsche gewaschen, Akkus geladen, Tagebuch geschrieben u. v. m. erledigt werden soll. – In der Nacht hatte es begonnen auch hier am Platz heftig zu stürmen, aber Herr Hilleberg sagt ja zu, dass das unserem Zelt nichts ausmacht. Trotzdem schlage ich die Heringe noch mal etwas tiefer in die Erde ..

20. April 2024

Das Wetter hat sich beruhigt. Die Sonne gibt sich alle Mühe, unser nasses Zelt zu trocknen. - Wir packen unsere Siebensachenzusammen, lassen nur noch das Zelt stehen und gehen zum Frühstück ins Platz-Café. Dann kommt auch das Zelt in die Packtasche und wir starten Richtung Twizel, also zurück auf bekannter Strecke. In Twizel dann unser zweites Frühstück und weiter auf der "8" nach Omarama. Hier haben wir einen Zeltplatz reserviert und checken ein. Rasch noch das Abendessen einkaufen, in der Camping-Küche kochen und anschließend etwas relaxen.

Überhaupt nutzen wir in letzter Zeit vermehrt die Camping-Küchen, die in der Regel recht gut ausgestattet sind, sowohl mit Kochplatten, Geschirr, Kühlschrank, Toaster, u.v.m. Außerdem ist es dort wärmer beim Kochen, als in unserem Zelt. Hinzu kommt immer internationale Gesellschaft. - Ja und auch noch einen Satz zum Wetter. Es wird jetzt merklich Herbst in Neuseeland mit Nachttemperaturen so um die 3 - 5 °C.

21. April 2024

Kaffeepause

Bevor wir starten, buchen wir noch rasch ein Motel in Kurow, gehen wieder in die Camping-Küche, um zu frühstücken. Dann ab in Richtung Kurow. Wir können direkt am Campingplatz die "8" verlassen und auf die wesentlich ruhigere "83" abbiegen. Nach gut 20 km, konkret in Otematata, völlig überraschend und natürlich herzlichst willkommen ein Kiosk mit frischem Kaffee. - Jetzt biegen wir ab in Richtung Benmore Damm (Staumauer) und weiter am Lake Aviemore bis zum gleichnamigen Damm und schließlich wieder auf der "83 bis Kurow. - Arno wollte eigentlich den Schlenker entlang des Sees gar nicht fahren, sondern lieber (weil kürzer) auf der "83" bleiben. Gut dass Brigitte darauf drängte, die Alternative zu fahren, uns wäre nämlich eine wirklich absolut landschaftlich beeindruckende Strecke entgangen! - Schließlich erreichen wir unser gebuchtes Quartier in Kurow, checken ein, gehen Kaffee trinken und einkaufen. Das Motel ist recht komfortabel, hat sogar einen kleinen Backofen in der Küche. Es gibt Salat und panierten Fisch, dann machen wir es uns in unserer "Wohnung" gemütlich.

Staudamm und Wasserkraftwerk

22. April 2024

Die Sonne lockt. Frühstück und ab auf die Räder. Da wir heute eine ziemlich kurze Etappe fahren wollen, verlassen wir die "83" und folgen dem A2O-Radweg. Also alles Gravel und sogar ein zwei Bachdurchquerungen, welche aber derzeit trocken sind. Arno gönnt sich mal wieder einen kleinen Sturz, der zum Glück aber glimpflich verlief. Noch kurz durch eine Art botanischen Garten (Wetland) und wir sind am Ziel. Direkt vor uns ein Café :-) Dann weiter zum Zeltplatz, der zwar recht groß aber einfach und vor allen Dingen ziemlich leer ist. Wir suchen uns eine windgeschützte Ecke und trocknen in der Nachmittagssonne das immer noch feuchte Zelt. Das Abendessen bereiten wir ebenfalls mal wieder im Zelt, da die Küche nicht so richtig einladend war. Wie sind auf einem Domain-Campingplatz. Diese können von wirklich super bis zu schnell weg sein. Dieser ist irgendwo dazwischen. Während bei den Frauen sowohl Duschen als auch Toiletten in Ordnung sind, gruselt sich Arno bei den Männern. 

23. April 2024

Elefantensteine

Die Nacht war kalt, das Zelt feucht und wir standen zwar Windgeschützt aber deshalb morgens im Schatten. - Gegen 10:00 Uhr sind wir reisefertig und kehren gleich erst noch einmal im Dorfcafé ein (zum Aufwärmen).  - Dann begeben wir mal wieder "on tour", verlassen aber bald die Main-Road, um auf eine hoffentlich weniger frequentierte Nebenstraße abzubiegen. Hier verläuft parallel weiterhin der A2O-Trail, den wir aber wegen der schwer beladen Räder heute nicht benutzen. Als erste sehenswerte Attraktion die Elefantensteine, sicherlich ein Eldorado für ambitionierte Boulderer. Kurze Pause, Besichtigung. Dann weiter auf recht ruhiger, etwas ondulierter Landstraße, bis wie aus dem Nichts plötzlich ein Café vor uns auftauchte. Da kamen wir einfach nicht vorbei.

Einfach nur schön (und steil aufwärts)
Etappenziel

Schließlich erreichten wir Oamaru, machen "Zielfotos" und begeben uns zu unserem gebuchten B&B. Dieses ist ein historischem Haus, wobei die Zimmeraufteilung, das Badezimmer - passt in jeden Caravan - und die Einrichtung gewöhnungsbedürftig ist. Dafür ist aber die Lage des Hauses einmalig am Hang mit Panoramablick in die Bucht und der Gastgeber ist sehr sympathisch. - Um weiter nach Süden zu kommen, müssten wir jetzt wieder auf der "1" radeln, was wir aber wegen des starken Verkehrs auf jeden Fall vermeiden wollen. Ergo folgt mal wieder ein Teilstück per Bus.

24. April 2024

Wir haben also für heute Intercity-Bustickets nach Dunedin gebucht und unsere Räder angemeldet. Da dieser erst Mittags fährt, trödeln wir noch durch Oamaru, trinken Kaffee - wahrscheinlich können wir bald einen Cafe-Führer für Neuseeland herausgeben! Der Bus macht hier eine Pause und wir wollen diese ausnutzen und die Räder verladen. Der Busfahrer hat uns eine ganze Ladeluke freigelassen, in die Arno die Räder professionell reinstellt. Auch unsere Radtaschen passen noch rein. - Eigentlich waren unsere Bustransfers bisher alle stressfrei, die Busfahrer entspannt und unsere Sorgen vergebens ...

In Dunedin haben wir ein Hotel in der Innenstadt gebucht, das Einchecken verläuft reibungslos, das (große) Zimmer bietet viel Platz und ist genau das Gegenteil von gestern. - Erst mal raus und `ne kurze Stadtbesichtigung, na ja, sagen wir besser, einmal durch die Einkaufsstraßen. Und schon ist dort wieder ein Café ... ! ;-)

Noch ein paar Besorgungen, dann Abendessen beim Japaner und zurück ins Hotel, um die nächsten Etappen zu planen.

25. April 2024

Furten, oder doch lieber über die Brücke ... ?

Es ist Feiertag in Neuseeland (ANZAG-Day), d. h., dass die Geschäfte, wenn überhaupt, erst am Nachmittag öffnen. Es ist also relativ ruhig in der Stadt, was für uns von großem Vorteil ist, denn der innerstädtische Verkehr ist ruhig. Allerdings gibt`s gleich mal San Francisco-Feeling, denn Dunedin ist auf vielen Hügeln errichtet und wir quälen uns noch immer innerstädtisch diverse Hügel hoch. Das wird aber auch nach der Ortsgrenze zunächst erst mal nich besser! - Schließlich haben wir die Hügelpassage aber hinter uns und bekommen dafür Gravel. OK., das wäre ja notgedrungen noch akzeptabel, aber jetzt wurde der sowieso schon den ganzen Vormittag andauernde (Gegen)Wind teilweise so böig, dass es uns von der Straße drückte. - Nein, wirklich nicht lustig!

In Outram dann gemütliche Einkehr und schließlich weiter auf Nebenstraßen nach Waihola. Hier auf den Campingplatz und zwar in eine reservierte Hütte. - Alles paletti also? Nicht ganz, denn unser Versuch im Ort essen zu gehen, scheiterte an der Tatsache, dass man hier dem Feiertag den Vorrang gegeben hat. - Wir improvisieren und essen Lasagne (Tiifkühltruhe auf der Tankstelle) zubereitet in der Mikrowelle ...

26. April 2024

"Wasserstrasse"

Leichter Regen in der Nacht und recht "erfrischende" Außentemperaturen. Aber kein Problem für uns, schliefen wir doch in einer beheizbaren Cabin. - Nach dem Frühstück machen wir uns bei Sonnenschein auf den Weg und zwar entlang des Ufers vom Lake Waihola auf einem ganz neu angelegten Fahrradweg, der streckenweise sogar auf Rampen mitten durchs Wasser verläuft. Der Belag ist feinkörnig und gut befahrbar. Ab und an eine originelle Brücke, auch mal als Hängebrücke. - Nach etwa 16 km dann zweites Frühstück in Milton. Weiter auf geschottertem Radweg, allerdings bei teilweise sehr heftigem Gegenwind. Später dann aber weiter auf asphaltierten Nebenstraßen bis Kaitangata und auch hier wieder in eine Hütte auf dem Zeltplatz. Das Wetter verschlechtert sich. Es folgen erste Regenschauer. Aber auch in dieser Hütte gibt es eine Heizung .-) Und nicht nur das, sondern unweit der Hütte gibt`s einen PUB, welcher uns wegen guten Essens wärmstens empfohlen wird. Wir lassen uns nich zweimal bitten ... !

27. April 2024

Ortsschild

Morgens ist es bedeckt, aber trocken. Der Wind hat gegenüber den beiden vorigen Tagen stark nachgelassen. Wir fahren erstmal nach Balclutha, gehen einkaufen – letzter Riesensupermarkt auf den nächsten 180 km – und natürlich Kaffee trinken. Dieses Mal aber ohne zweites Frühstück. Brigitte checkt derweil ihre Mails und muss feststellen, dass beim nächsten Campingplatz keine Hütte mehr frei ist. - Wir diskutieren die verschiedenen Möglichkeiten. Da der nächste Tag sonnig werden soll, beschließen wir trotzdem nach Kaka Point fahren, werden jedoch mal wieder im Zelt übernachten. Dank Rückenwind können wir die Fahrt richtig genießen! Die Aussicht aufs Meer lädt zur Pause ein. Allerdings fängt es zu Regnen an, so dass Arno zur Weiterfahrt drängt. Im Zielort angekommen gibt es trotzdem erst einen Kaffee zum Aufwärmen, bevor wir den Hügel hochschnaufen. Wir bauen unser Zelt auf, welches jetzt mehrere Tage feucht eingepackt war und hoffen auf keinen allzu großen Materialschaden (z. B. Stockflecken, etc.). Hatte es zwischendurch mit Regnen kurz aufgehört, setzt dieser jetzt wieder ein. Also werden wir die Nacht in einem feuchten Zelt verbringen … .

28. April 2024

Wir bleiben im Schlafsack bis die Sonne unser Zelt streichelt. Das Zelt selbst ist tropfnass und wir stehen mehr oder weniger im Morast. - Also erst einmal ab in die Küche und Frühstück bereiten. In der Zwischenzeit kann die Sonne ja das Zelt trocknen. - Um es kurz zu machen, so lange kann man gar nicht frühstücken, bis dass das Zelt auch nur annähernd trocken ist, die Herbstsonne meint es zwar gut, aber es fehlt ihr doch etwas an Kraft. Also zerlegen wir das Zelt in dessen Einzelteile und versuchen diese auf dem Zaun trocken zu kriegen, was uns aber nur bedingt gelingt. Also einpacken und los. - Los ist gut, wir kommen genau bis zum Ortseingang von Kaka Point, da lockt uns schon der erste mobile Stand mit frischem Kaffee.

Nugget Point

Es geht tatsächlich schon gegen Mittag, ehe wir endlich die Räder in Richtung Nugget Point und hier konkret zum Lighthouse steuern. Ich weiß auch nicht, wer immer auf die Idee kommt, einen Leuchtturm auf einen Berg zu bauen, wir müssen jedenfalls auf den etwa 7 km gut 200 Hm bewältigen!

Die Mühe lohnt! - Bei herrlichstem Sonnenschein, in Gesellschaft zahlreicher Touristen, wandern wir etwa 20 Minuten, teilweise ausgesetzt, entlang der Steilküste bis zum Leuchtturm. in super Panorama!

Wieder zurück bei den Rädern setzten wir unsere Fahrt fort und erreichen nach etlichen Hügeln, aber eher wenigen Kilometern unser Quartier in der Nähe Owaka, eine Cabin in Catlins Newhaven Holidaypark. Wir checken ein und machen uns sofort danach auf den Weg zum endlos langen und jetzt einsamen Strand. Ein wohltuender Abendspaziergang! Dann Abendessen in der Camping-Küche bereiten, gemeinsam mit einem nette jungen Paar aus Portugal. 

Abendspaziergang

29. April 2024

Haben wir gestern die letzten Kilometer auf einer Gravelroad, welche ihrem Namen alle Ehre machte - mindestens 16mm Körnung-  zurückgelegt, grüßt uns heute ein Schild mit dem Hinweis: Grader. Tatsächlich die 3 km bis zur asphaltierten Straße sind glatt und lassen sich fast wie auf Asphalt fahren. In Owaka gehen wir erst mal für die nächsten zwei Tage einkaufen - nächster Supermarkt ist in Invercargill - um dann in das schon bekannte Café einzukehren. Dies sollte auch die einzige Einkehrmöglichkeit bis zum Ziel bleiben. In Papatowai waren au jeden Fall alle Einkehrmöglichkeiten zu. Dafür entschädigte die Landschaft aufs Allerfeinste. An unserem Ziel, dem Whistling Frog Resort, empfing uns unsere bisher vermutlich kleinste Hütte - eine ehemalige Arbeiterunterkunft (und auch nicht gerade der gepflegteste Platz).

PS: Die Cathedral Cave war leider wegen stürmischer See geschlossen!

30. April 2024

Curios Bay

War es gestern schon hügliger, setzte sich dies auch heute fort. Dafür war der Verkehr gering und die Gegend eher dünn besiedelt. Nach der Besichtigung der Niagara Falls mussten wir noch in das gleichnamige Café - einem ehemaligen Schulhaus - einkehren. Nächstes Ziel war Curio Bay, berühmt für Hector Delfine (im Sommer), und sea lions, aber auch für einen versteinerten Wald, welcher bei Ebbe sichtbar wird. Pünktlich um 14:00 Uhr setzt Nieselregen ein. Also auf zum Endspurt.

Am südlichsten Punkt der Südinsel

Der Regen wird stärker, die Beine schwerer. Wir passieren unser heutiges Quartier - Sleep Point Accommodation, eine Schaf-Farm, welche auch noch Übernachtungsmöglichkeiten anbietet - und quälen uns die letzten Kilometer plus Höhenmeter zum Parkplatz "Slope Point". Von hier aus geht es dann per Pedes noch etwa 20 Minuten über `ne inzwischen sehr nasse Wiese, bis wir endlich am südlichsten Punkt der Südinsel ankommen. Uns ist kalt, wir sind quietschnass und die Moral ist auch nicht mehr die beste! - Also rasch ein paar Fotos und dann zurück zu den Rädern und noch mal übern Berg, bis wir endlich die Farm erreichen.

Wir trauen uns gar nicht, die nassen Sachen ins Zimmer zustellen, nehmen also nur das Notwendigste mit rein. Heizung an, heiße Suppe gekocht, Dusche und dann alle unsere nasse Garderobe in den Wäschetrockner. Nur für die Schuhe gibt es nicht wirklich eine gute Lösung. Wir kochen Spaghetti und hoffen, dass wir morgen unsere Reise fortsetzen können.

Anmerkung: Am 06. Dezember 2013 erreichten wir den nördlichsten Punkt der Nordinsel!

01. Mai 2024

Die gute Nachricht, es regnete nicht mehr, wir können also die Reise fortsetzen. Aber leider hat die Nacht nicht gereicht, unsere Schuhe, etc. zu trocknen. - Wir kochen uns `nen Tee und frühstücken im Zimmer. Dann beladen wir die Räder und starten in den kalten, grauen Morgen. Schon geht es wieder los, mit den Steigungen und binnen relativ kurzer Zeit zählte der Höhenmesser schon wieder mehr als 200 Hm. Der Wind ist einigermaßen erträglich, nur die Tatsache, dass das erste Lokal 25 km entfernt ist, trübt etwas den Elan. - Wir erreichen das Café, es gibt Spiegeleier und Bacon, die Sonne kommt durch, der Tag ist gleich viel freundlicher! Wir kommen jetzt relativ zügig, weil kaum noch Höhenmeter, voran und "entdecken" sogar noch eine weitere Einkehrmöglichkeit. Noch vor 16;00 Uhr und etwa 72 geradelten Kilometern erreichen wir Invercargill und wenig später auch "unser" Motel. Wir haben hier ein Appartement gebucht und werden zwei Nächte bleiben. - Das Abendessen gibt`s in einem Thai-Lokal ...

02. Mai 2024

Invercargill Water Tower

Es beginnt in der Nacht zu regnen, ebenfalls kommt teils heftiger Wind auf. Das soll sich dann auch den ganzen Tag nicht wesentlich ändern. - Wir raffen uns dennoch auf und wandern `ne kleine Runde durch die Stadt, Ziel - Überraschung! - natürlich ein Café. Auf dem Heimweg nehmen wir noch den Invercargill Water Tower, eine historische Sehenswürdigkeit, mit, kaufen etwas ein und dann zurück zum Motel.

Wir planen die nächsten Etappen, buchen Quartiere und hoffen natürlich auf besseres Wetter ...

03. Mai 2024

Es regnet in der Nacht weiter, lässt aber zum Morgen hin nach. Glück gehabt. Also rauf auf die Räder und raus aus der Stadt. Das funktioniert trotz des Berufsverkehrs unerwartet gut. Dafür ist es aber auf der Landstraße nach Riverton wesentlich lebhafter. Also mal wieder mit höchster Konzentration scharflinks fahren und immer ein Ohr nach hinten gerichtet, um zu hören, ob nicht evtl. ein Truck naht. - Bis fast zum Ziel keine Einkehrmöglichkeit, also tatsächlich erst im Ort selbst den ersten Kaffee! - Gegenüber ein Supermarkt, also ist das Abendessen auch schnell gesichert. Jetzt schließlich zum Campingplatz und hier in eine recht komfortable Cabin (eigenes Bad, nur zum Kochen rüber in die Gemeinschaftsküche). Wir genießen den sonnigen Spätherbstnachmittag und sind zugegeben etwas (zu) träge ...

04. Mai 2024

Gemstone Beach

Wieder recht frisch draußen und bedeckter Himmel. Wir verlassen Riverton in Richtung Tuatapere und "freuen" uns über den kräfteraubenden Gegenwind. Kurzer Abstecher zur Colac Bay dann weiter durch den gleichnamigen Ort (keine Einkehrmöglichkeit). - Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit und kontinuierlichem Gegenwind ein Lokal an der linken Straßenseite. - Nach gutem Essen schließlich wieder auf die Räder und durchgestrampelt bis Tuatapere und das fast ohne Steigungen und Gegenwind. Man muss auch mal Glück haben.

In einer Lodge hatten wir ein einfaches Zimmer reserviert. Also kurz einkaufen und dann ab ins Zimmer. Spätestens als wir in der Gemeinschaftsküche unser Abendessen richten wollten, kippte unsere Laune, denn die wenigen dort anwesenden "Gäste" waren schon sehr "auffällig" und nervten! - Also im Eiltempo unser heute kaltes Abendessen eingenommen und fluchtartig wieder zurück ins Zimmer.

05. Mai 2024

Weideland für Rinder und Schafe

So ein bisschen haben wir uns inzwischen daran gewöhnt, dass die einfachen Cabins oder Zimmer in der Regel eigentlich eher weniger als 10 m² groß sind, mit einem Doppelbett ausgestattet und ansonsten eher schlicht sind und  Toilette und Dusche, sowie Küche gemeinschaftlich genutzt werden(müssen), was in der Regel kein Problem ist, kennen wir ja vom Zelten. In diesem Fall haben aber sogar unsere Räder noch mit ins Zimmer gepasst!

Camping-Küche

Noch mal kurz Getränke kaufen und dann los in Richtung Monowai. Es gibt wenig Verkehr, der Wind hat etwas nachgelassen und die Höhenmeter bleiben auch im Rahmen (in der Regel fahren wir z. Z. etwa 400 Hm pro Etappe). Nur das mit den Einkehrmöglichkeiten ist etwas ärgerlich, denn hier inder sehr landwirtschaftlich und ländlich geprägten Region ist alles sehr weitläufig, leider auch die Cafés.

One lane Bridge

Sieben Kilometer vorm Ziel dann endlich die Erlösung, ein schickes Café und angenehme Atmosphäre. Selbst meine üblichen Eier mit Speck sind heute hier besonders! - Jetzt noch die letzten Kilometer zum Ziel und Feierabend. Aber halt, auf jeden Fall muss noch erwähnt werden, dass wir noch `ne schicke Hängebrücke passieren durften und unser heutiges Quartier historisch ist. Apropos Quartier. Heute ist "unsere" Hütte allenfalls 7 m² groß und somit sehr kuschelig. - Wir sind fast die einzigen Gäste, Außer uns logiert hier lediglich noch ein einzelner Mann. Somit gehört die komplette Campingküche uns. Selbige ist sogar beheizbar.

Man merkt es inzwischen allenthalben, dass die Saison sich dem Ende zu neigt, dafür gibt`s aber auch keine Reservierungsprobleme mehr! ;-)

06. Mai 2024

In der Nach begann es zu regnen, hörte aber zum Glück kurz nach dem Aufstehen wieder auf. Also Frühstück und dann ab auf die Räder. Zunächst etwa 7 km zurück auf dem gestrigen Hinweg, konkret bis zur Kreuzung, bzw. dem Café, welches aber heute geschlossen hat, Dann folgt unsere Frühsporteinlage, nämlich ein mehr als 400 Meter hoher Pass. Das nunmehr mehrmonatige Training zahlt sich mittlerweile aus, wir packen das, ohne auch nur ein winziges Stück schieben zu müssen. - Dann bei Sonnenschein und Temperaturen so um die 10 °C Downhill in Richtung Manapouri. Leider gibt es keinerlei Einkehrmöglichkeiten unterwegs, außer im Zielort natürlich. - Nach kurzer Mittagspause (Eier mit Speck) dann wenige Meter weiter zum Campingplatz, welcher auch gleichzeitig Cabins und Cottages anbietet. Wir checken ein und beginnen mit der Planung der nächsten (letzten) Etappen. Abendessen bereiten wir in der "eigenen" Küche. - Mit der Planung für die restlichen Etappen bis Queenstown kommen wir nicht so recht weiter. Entweder ausgebucht oder einfach zu teuer. Wir gehen erst mal schlafen.

Blick auf den Mararoa-River

07. Mai 2024

Da wir weder die Heizung im Schlafzimmer einschalten, noch die allgegenwärtigen Heizdecken aktivieren und zudem auch immer noch das Fenster öffnen, wird`s teilweise ganz schön frisch unter der dünnen Decke. - Um 10:00 Uhr sind wir wieder auf den Rädern und fahren heute den mit Schwierigkeit "2" bewerteten Trail Lake2Lake, etwa 30 km und gut 300 Hm. Nun ja, das geht schon, aber mit den schwer beladenen Rädern ist es doch etwas anders, als mit `nem  unbeladenen E-Bike! Uns begegnen einige derartige Exemplare, aber unser Neid hält sich in Grenzen. - Erstaunlicherweise ist der Trail , der ansonsten super hergerichtet ist, an einigen Stellen beeindruckend ausgesetzt. Ja, es gibt sogar `ne empfohlene Schiebe-Passage. - Ich vergaß zu erwähnen, dass wir heute bestes Wetter genießen durften, blauer Himmel, Sonne und windstill.

Auf dem Lake2Lake-Trail

Um 14:00 Uhr sind wir in Te Anau, unserem Zielort, trinken Kaffee und checken ein (Studio auf einem Campingplatz). Wir haben es ganz gut getroffen, das Studio macht einen guten Eindruck. Wir werden hier also drei Nächte schlafen. - Noch mal kurz ins Zentrum, um das Abendessen einzukaufen. Später planen wir dann die nächsten (letzten) Etappen bis Queenstown. Von hier aus werden wir dann am 16. Mai mit dem Bus nach Christchurch reisen und uns dort auf die Heimreise vorbereiten. 

08. Mai 2024

Alles super, nicht gefroren, kein Lärm, nur das Frühstück mussten wir selbst zubereiten ;-) - Wir haben jetzt alle bis zur Abreise noch erforderlichen vier Quartiere gebucht, müssen also "nur noch" bis Queenstown radeln, das aber in mehreren Etappen. - Heute ist das Wetter sehr feucht und sehr herbstlich. Also gehen wir kurz in die City, trinken Kaffee, kaufen etwas ein und verziehen uns dann in unser "Studio". - Für morgen haben wir einen ganztägigen Ausflug zum Milford Sound gebucht.

09. Mai 2024

Auf dem Weg zum Milford Sound
Milford Sound

Heute haben wir uns mal eine organisierte Busreise zum Milford Sound gegönnt, eine Investition, die sich wirklich gelohnt hat! - Um 08:00 Uhr wurden wir vom Veranstalter (FIORDLAND-Tours) per Bus abgeholt und mit vielen Zwischenstopps an lohnenden Aussichtspunkten zum etwa 130 km entfernten Fjord (der hier aber Sound genannt wird) gefahren. Dann weiter mit Lunchpaket und per Boot in den Sound, in eine Seenlandschaft also, die ihresgleichen sucht. Hinzu kam, dass es Petrus - trotz Minustemperaturen am Morgen - heute besonders gut mit uns meinte. Strahlen blauer Himmel und kein bisschen Wind. Später dann die Rückfahrt auf eben der selben Strecke, denn es handelt sich bei der Zuwegung eben um eine Sackgasse. - Einfach ein herrlicher und vor allem lohnender Ausflug. Jederzeit gern wieder ...

Wieder in Te Anau haben wir noch rasch Lebensmittel für die nächsten Etappen eingekauft und sind zur Feier des Tages gut essen gegangen. 

10. Mai 2024

Wasserfall am Sound

Wir starten Richtung Mossburn, allerdings auch auf der Straße, die alle nehmen die Richtung Queenstown wollen. Gut dass Nebensaison ist und sich damit der Verkehr in Grenzen hält. Wir passieren einzelne Farmen, einen Kaffeestand, steigen auf 500m hoch und genießen die Abfahrt nach Mossburn. Dort haben wir die Wahl zwischen zwei Cafés. Unser Quartier ist heute ein kleines, relativ neues Hotel - Zielgruppe Radfahrer, Jäger und Angler. Abends gehen wir im gegenüberliegenden Pub - zu diesem gehört auch das Hotel - essen. Machte der Ort nachmittags einen eher ausgestorbenen Eindruck, ist der Pub jetzt ziemlich gut besucht.  Im Restaurant sind schon alle Tische besetzt bzw. reserviert. Wir dürfen im Nebenraum platz nehmen. Dort ist es recht frisch. Der Ofen wurde wohl gerade erst angeheizt. Die Wirtin hat ein einsehen mit uns. Als im Restaurant ein Tisch frei wird, dürfen wir umziehen.                               

11. Mai 2024

Brigitte versucht Arno zu überreden auf den  Radweg "Around the Mountains" zu wechseln. Leider hat die Wirtin gestern die Abkürzung auf der Landstraße angepriesen. Also radeln wir weiter durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet auf der 97 bis Five Rivers. Dort dann wieder eines dieser Cafés, welche es so auch in Berlin geben könnte. Allerdings mit einem Unterschied: Frühstück ist bis 11:30 Uhr, jetzt ist es aber kurz vor 12:00 Uhr. Arno fragt ob er  trotzdem noch Eier mit Speck haben kann? Natürlich, kein Problem. Für den Weiterweg, wir sind jetzt auf der 6, mixen wir Radweg (Schotter) und Straße. In Athol angekommen trinken wir erst noch einen Cappuccino, bevor wir unser Quartier aufsuchen. Uns bangt etwas, werden aber positiv überrascht. Im "Wohnzimmer" (Gemeinschaftsraum) prasselt ein Kaminofen, spendet wohlige Wärme, die Küche ist sauber und gut eingerichtet. Wir sind die einzigen Gäste, so dass weder die Gemeinschaftsküche noch das Gemeinschaftsbad von anderen, außer uns genutzt wird. 

12. Mai 2024

Hängebrücke

Nur ein kurzes Stück auf dem Highway und dann freiwillig und schon genervt wegen eines gefährlichen Überholmanövers eines unfähigen Wohnmobilkutschers rüber auf den Trail. Zur Belohnung gibt`s gleich erst mal zwei imposante Hängebrücken. - Problem bei diesen Trails ist immer die Oberflächenbeschaffenheit und die Neuseeländer scheinen in der Regel nun mal groben Kies zu bevorzugen. Dafür aber landschaftlich ein Schmuckstück und das entschädigt allemal.

Fast hätten wir sogar noch `ne historische Dampflok-Durchfahrt erlebt, aber wir hörten leider nur noch dessen Pfeifen in der Ferne. - In Kingston angekommen - ja Ihr vermutet richtig - geht`s erst einmal in ein Café. Frisch gestärkt dann über die Straße zum Campingplatz, wo wir mal wieder `ne Cabin gebucht hatten. Eine schmucke, ziemlich neue Blockhütte mit Dusche, WC und Kochnische. Was wollen wir mehr. - Zur Abwechselung gibt`s heute mal Spaghetti ;-)

13. Mai 2024

Wir starten heute zu unserer letzten Etappe unserer Tasmanien/Neuseeland-Rundreise. Ehrlich gesagt, gruselt es mir etwas bei dem Gedanken, so ziemlich `ne ganze Etappe auf auf dem Highway 6/Kingston Road fahren zu müssen, aber es gibt keine Alternative! - Also sitzen wir um 10:00 Uhr bei trockenem, sonnigen Wetter auf den Rädern und fahren gen Norden, immer entlang des Lake Wakatipu. Eine traumhafte Strecke, gut ausgebaut und immer wieder gigantische Ausblicke. - Wenn da bloß der nervende Verkehr nicht wäre. Geschwindigkeitslimit 100 km/h und die werden auch gnadenlos gefahren, wobei die Strecke recht kurvenreich und wellig ist.

Entlang des Lake Wakatipu

Endlich nach gut 30 km ein Café und eine kurze erholsame Pause. Dann wieder zurück auf die "6" und im fließenden jetzt sehr starkem Verkehr (kein Seitenstreifen), downhill gen Queenstown. Etwa 6 km vorm Zentrum dann endlich entlang des Ufers ein Radweg. - Puh, geschafft; aber nein, wir müssen ja noch das Quartier (Queenstown Motel Apartments) finden. Leichter gesagt, als getan, denn Baustellen bedingt ist dieses nur über Umwege zu erreichen und wir müssen dazu unsere Räder vom Uferweg `ne super steile Straße hoch wuchten ...

Wir sind jetzt im Quartier, richten uns für drei Tage ein. - Am Abend dann noch ein Spaziergang in die City und Überraschung, hier ist richtig was los ...! Zielstrebig suchen wir ein Lokal, um unser Abendessen einzunehmen. Die Wahl ist gar nicht so einfach, denn hier reiht sich quasi Lokal an Lokal. Wir entscheiden uns für einen Irischen Pub, essen gut. Und wie es der Zufall so will, befindet sich fast direkt neben dem Pub ein Eisladen mit einer riesigen Auswahl und noch mehr internationalen Gästen. Wir können natürlich nicht widerstehen! - Dann noch kurz in den Supermarkt und Feierabend!

14. Mai 2024

So allmählich vergessen wir, wie es sich eigentlich im Zelt schläft. Ja, wir sind in den letzten Wochen wetterbedingt etwas "verweichlicht", sprich haben vorzugsweise in festen Quartieren genächtigt. Aber das ist nur konsequent, wenn man bedenkt, dass hier z. Z. die Sonne gegen 08:00 Uhr aufgehet und es ab 17:00 Uhr beginnt dunkel zu werden und die Tagestemperaturen > 10 °C sind. Aber nicht die zunehmende Kälte ist das eigentliche Problem, sondern vielmehr die Tatsache, dass wir unser Zelt nicht mehr trocken bekommen.

Also machen wir uns auf den Weg ins Zentrum von Queenstown, erledigen einige dringende Besorgungen, kommen wieder nicht an der Eisdiele vorbei und verziehen uns dann auf`s Zimmer.

Wir beginnen zu resümieren, stellen fest, dass wir insgesamt (Tasmanien und Neuseeland) etwa 3.600 km gefahren sind und dabei ungefähr 36..000 Höhenmeter überwinden "durften". - Aber wirklich bilanzieren werden wir erst, wenn wir wieder in Berlin sind, denn noch gibt es einiges zu erledigen ...

15. Mai 2024

Relax-Tag in Queenstown. Wir bummeln noch mal zur und in die Bucht, beobachten das touristische Treiben, finden ein Strandcafé für´s zweite Frühstück. - Der Ort ist absolut dem Tourismus gewidmet. Klamottengeschäfte - auch Nobelmarken - reihen sich an unzählige Gastronomiebetriebe, Bus-, Boots- und Flugreiseanbieter, Beherbergungsgewerbe, Discos, Fußgängerzonen u. v. m. Das jetzt wegen der Nachsaison etwas reduzierte Besucherpublikum ist absolut international und nun ja, natürlich hat Queenstown auch eine absolut attraktive Umgebung zu bieten. Der tiefblaue Lake Wakatipu ist umgeben von steil aufragenden Gebirgsketten und einer Landschaft, die vermutlich jeden Bayern neidisch werden lässt. ;-) - Und dann ist da auch noch   d i e s e  Eisdiele ...

Queenstown

Am Nachmittag arbeiten wir dann noch etwas an der Homepage, damit diese authentisch bleibt und wir nicht Wesentliches vergessen, bzw. noch unsere Emotionen mit einfließen lassen können. - Für´s Abendessen haben wir uns noch mal ein asiatisches Lokal empfehlen lassen, waren aber nicht ganz so zufrieden. Zum Trost sind wir danach noch mal Eis essen gegangen (zum dritten mal in zwei Tagen!).

16. Mai 2024

Intercity-Bus nach Christchurch

Ein turbulenter Tag, aber der Reihe nach: 06:00 Uhr wecken, kurzes Frühstück, Räder beladen und ab zum Busbahnhof. Um 08:00 Uhr ist planmäßige Abfahrt "unseres" Intercity-Busses nach Christchurch. Der Bus kommt rechtzeitig, wir sollten also ausreichend Zeit zum Verladen der Räder und unseres umfangreichen Gepäcks haben. Aber leider passen in diesem Fall unsere Räder nicht komplett in den dafür vorgesehenen Laderaum im Bus. Also hektisch die Vorderräder demontieren, die Sättel runter und irgendwie die Torsos im Laderaum verfrachten. Das dauerte allerdings fast bis zur geplanten Abfahrtszeit, was nicht gerade zu unserer Entspannung beitrug.

Schließlich saßen wir im nur mäßig gefüllten Bus und traten unsere Reise an. Mit mehreren Zwischenhalten (u. a. wg. Toiletten) landeten wir schlie0lich gegen 16:30 Uhr in Christchurch. - Wir bauten am Straßenrand die Räder wieder zusammen, beluden sie und machten uns im dichten Feierabendverkehr auf den Weg zu unserem Quartier (dasselbe, das wir auch schon bei unserem Start gebucht hatten). Wir hatten hier u. a. unsere Fahrradkartons deponiert und waren nicht schlecht erstaunt, diese in dem von uns gebuchten Appartement vorzufinden.

Der Hunger trieb uns anschließend in ein nahe gelegenes Thai-Lokal, wo wir recht gutes Abendessen bekamen. Noch rasch zur Tanke, um ein paar Getränke zu kaufen und Feierabend.

17. Mai 2024

Alles verpackt

Der heutige Tag ist geprägt von (Rück)Reisevorbereitungen. Die Räder müssen wieder in die Kartons und schon habe ich das erste Problem, die Pedale lassen sich mal wieder nicht lösen. Nach diversen Fehlversuchen gebe ich auf und nehme die komplette Kurbelgarnitur ab. - Wir besorgen Unmengen Klebeband und packen und packen und packen ... und bestellen schließlich ein Taxi zum Flughafen für den nächsten Morgen um 07:30 Uhr. Dann gehen wir noch mal zum Thailänder. - Die Räder sind im Karton, die Packtaschen im Beutel und das Übrige in einer Reisetasche. Dazu haben wir jeder noch eine Ortlieb (Backroller) Fahrradtasche als Handgepäck.

18. Mai 2024

Blumenschmuck Airport Singapore

Das Taxi holt uns pünktlich ab und wir checken auch problemlos ein. Noch ein Abschiedskaffee und wir boarden. Abflug in Christchurch (nach NZ-Zeit) um 10:50 Uhr. Ankunft in Singapore um 21:40 Uhr (NZ-Zeit) mit Airlines Singapore (Premium economy) - Hier angekommen stellen wir unsere Uhren um auf Singapore-Zeit, also um 04:00 Std. zurück, also auf 17:40 Uhr. - Wir vertreiben uns die Zeit auf dem riesigen Airport damit kilometerlang auf Transportbändern (Travelator) durch die Hallen zu "surfen" um die prächtige (exotische) Blumen- und Pflanzenarrangements zu bewundern. Dann nach etwa vierstündiger Flughafenfaszination - ich betone nochmals ausdrücklich, dass dieser Airport alles übertrifft, was wir bisher gesehen haben - checken wir bei der Lufthansa ein. Da wir Business-Class fliegen, "dürfen" wir vorher noch in die Lounge und zumindest Arno schlägt sich noch mal so richtig den Magen voll. Kurz vor Mitternacht, Ortszeit Singapore starten wir in Richtung München. Und oh Wunder (oder oh Schreck?), erst einmal gibt es nämlich ein ordentliches Abendessen an Bord. Brigitte streikt und reduziert sich nur auf die Vorspeise. Dann übermannt uns doch die Müdigkeit und wir fahren unsere großzügigen Sitze in Schlafposition. Vorher stellen wir unsere Uhren um weitere sechs Stunden zurück, also auf Deutsche Zeit.

19. Mai 2024

Wieder zuhause

Zwar kann man in der Business-Class bei der Lufthansa tatsächlich ziemlich ausgestreckt, wenn auch etwas krumm schlafen, aber dennoch reicht es nicht für einen ordentlichen Tiefschlaf. Da sind zum einen die die andauernden Motorengeräusche der Turbinen, zum anderen die ungewohnte Umgebung und vor allem die Zeitverschiebung, von Christchurch bis Berlin immerhin 10 (!) Stunden. - Gegen 06:00 Uhr landen wir nach ruhigem, zwölfstündigen Flug in München und müssen dort drei Stunden auf den Weiterflug nach Berlin warten. Noch mal kurz in die Holzklasse und schon landen wir auf dem BER. Und man wird es kaum für möglich halten, nach recht kurzer Zeit sind sowohl unser Gepäck, wie auch die Fahrräder angekommen. Wenig später sitzen wir in einem Lastentaxi und sind auf dem Weg zur Wohnung.

Unser (vorläufiges) Resümee

Zum dritten Mal Neuseeland  … und immer noch attraktiv! Nach`ner ersten Südinsel-Radtour im Jahr 2007 und einem erneuten Besuch im Jahr 2013/14, dieses mal auf der Nordinsel, folgte jetzt der dritte im Jahr 2024 und zwar wieder auf der Südinsel.

Und ja, um es vorweg zu nehmen, es würde sich auch ein weiteres Mal lohnen! – Dinge veränderten sich, aber auch an uns ist die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen. So sind heute unsere Tagesetappen nicht mehr so lang und ausdauernd, wie in den früheren Jahren, dafür haben wir in den Jahren aber mehr Erfahrungen sammeln können und sind in vielen Dingen routinierter.

Der Plan war – gleich nach Brigittes Pensionierung  – zunächst nach Tasmanien und dann weiter nach Neuseeland zu reisen. Gesagt, getan. – Aus jetziger Sicht vielleicht nicht so ganz clever, denn anders herum wäre aus vielerlei Gründen vermutlich klüger gewesen. Da ist zunächst das Klima zu erwähnen. Sind wir doch in den letzten NZ-Wochen doch schon ganz schon mit spätherbstlichen Bedingungen konfrontiert worden, war es auf Tasmanien, da nicht so weit südlich, sicher um einige Grade wärmer. Aber auch unserer Kondition hätte die umgekehrte Reihenfolge sicherlich gut getan, denn, obwohl NZ an vielen Stellen ebenfalls sehr „hillie“ ist, ist das doch längst nicht so extrem, wie es teilweise in Tasmanien der Fall war. Aber hinterher ist man(n) ja bekanntlich immer klüger …

Zu Tasmanien gibt es auf unserer Homepage ein separates Resümee, hier wollen wir also lediglich auf die letzten Wochen in NZ zurück blicken.

Wir sind also wieder von Christchurch aus gestartet und haben an der einen oder anderen Stelle auch Streckenabschnitte wiederholt. Insbesondere haben wir aber dieses Mal auch den Süden der Südinsel „mitgenommen“, sind folglich auch am südlichsten Punkt der Insel gelandet. – Vorteil unserer herbstlichen Reise war dabei allerdings, dass der Tourismus längst nicht mehr so lebhaft war, als im Neuseeländischen Sommer, soll heißen, dass wir nach hinten raus keine Probleme mehr hatten, Reservierungen vorzunehmen und auf den Straßen war es – zumindest abseits der großen Highways – auch wesentlich ruhiger.

Apropos Verkehr. Wir sind uns sicher, dass wir bei den ersten beiden NZ-Aufenthalten mit nicht so starkem Verkehr konfrontiert worden sind und dass es dieses Mal teilweise grenzwertig war. Insbesondere die von uns heißgeliebten Wohnmobilkutscher und Wohnanhängerfahrer kosten Nerven. – Meine Theorie dabei ist, dass viele von Ihnen zuhause `nen üblichen PKW fahren, diesen auch gut beherrschen, hier aber ein Wohnmobil leihen und sofort damit auf die Menschheit losgelassen werden. Das kann einfach nicht gut gehen …

Die Konsequenz ist aus unserer Sicht, dass sich immer weniger Fahrradtouristen, wie wir es sind, auf die Stare trauen (wir haben nur sehr wenige getroffen), dafür aber auf das inzwischen sehr gut ausgebaute Offroad-Wegenetz ausweichen. Dieses auch organisiert, mit Gravelbikes (Bikepacking) und natürlich – wer hätte es auch anders erwartet – mit E-Bikes.

So gesehen, sind wir wohl eher eine aussterbende Randgruppe.

Aber insgesamt fällt unser Resümee erneut sehr positiv aus, auch wenn wir zum Ende unserer Reise hin nicht mehr in unserem geliebten Zelt geschlafen haben (es war nachts nicht nur frisch, sondern wir haben das Zelt wegen der kürzer werdenden Tage (08:00 Uhr – 28:00 Uhr Tageslicht) einfach nicht mehr trocken bekommen und wir alternativ auf Hütten, Cabins, Appartements, etc. ausgewichen sind. Das geht dann aber eher zu Lasten der Urlaubskasse.

On wir noch ein viertes Mal nach NZ reisen? – Ehrlich gesagt, halte ich das für relativ unwahrscheinlich, berücksichtige ich mal mein Lebensalter. – Aber vielleicht wäre ja dann so ein wunderschönes Wohnmobil eine gute Alternative, zumal Brigitte – die dreißig Jahre lang kein Auto gefahren ist – sich kaum von den dortigen Wohnmobilkutschern abheben würde 

Arno&Brigitte

 

Arno&Brigitte

 

  Weitere Aktualisierung und natürlich BILDER demnächst!

Neueste//Beiträge

Search