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Lanzarote mit dem Rennrad

Lanzarote mit dem Rennrad

Nachdem wir zunächst im Jahr 2018 per Rennrad auf Mallorca, später dann mit dem Trekkingbike in Irland unterwegs waren, wollen wir uns 2019 zunächst mal wieder mit den Rennrädern auf Lanzarote einradeln. - Bedingt durch Brigittes berufliche Tätigkeit haben wir bekanntlich "nur" zweimal im Jahr die Möglichkeit, länger zu verreisen; nämlich im Februar, sowie Juli und August. - Letztes Jahr war es uns dann doch zu kalt im Februar auf Malle, so dass wir es jetzt etwas weiter südlich versuchen wollen ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hilfreich bei der Vorbereitung und Planung unseres Lanzarote-Urlaubs sind selbstverständlich die Malle-Erfahrungen. Wir wissen in etwa, wie der (Flug)Transfer vonstatten geht, haben bzgl. der Rennradverpackung keine Probleme, haben längst ein Quartier in Playa Honda gebucht und mit den konkreten Tourenplanungen begonnen. - Wir bleiben dieses Mal "nur" 16 Tage ...

Starten werden wir am 27. Januar 2019.

 

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10. Januar 2019

Zeit sich um die Räder zu kümmern! - Habe zwei Shimano Verscheisssets (Ultegra Kassetten und Ketten) bestellt.

26. Januar 2019

Ready for Action! - Die Räder sind inzwischen überholt und einsatzbereit. Oder besser, waren einsatzbereit, denn jetzt ruhen sie teilweise zerlegt in den Hartschalenkoffern und warten auf den Abflug. - Wir dachten eigentlich immer, dass wir in einer weltoffenen Metropole leben, aber weit gefehlt. In Berlin eine Taxe zu bestellen, die morgens um 04:00 Uhr kommt und außer uns auch noch zwei zerlegte Fahrräder transportieren soll, ist eine echte Herausforderung (und wir sind nicht wirklich sicher, ob`s klappt!). Drücken wir uns die Daumen …!

27. Januar 2019

Um 02:30 Uhr aufgestanden und fertig gemacht. 04:00 Uhr Taxi und ab nach Tegel. Einchecken ging zügig und ohne lange Wartezeiten. Dafür verzögert sich dann aber der Abflug, da es technische Mängel an der Maschine gibt. – Eine Stunde später ging es dann aber endlich los. Wir erreichen um 12:00 Uhr Ortszeit unser Ziel, den Aeropuerto de Lanzarote.

    Trautes Heim

Außer, dass von unseren Fahrradkoffern mal wieder die Rollen teilweise demoliert waren, gab es keine weiteren Schäden. - Wir rufen unser Quartier an und erfahren, dass die Wohnung noch gereinigt werden muss und auf einen Anruf warten sollen. Nun gut, wir warten am Flugplatz. Aber nach eineinhalb Stunden vergeblichen Wartens setzen wir uns dann doch in eine Taxe (mit einer ziemlich aggressiven Chauffeurse), Richtung Playa Honda. Wir erreichen das Quartier und „dürfen“ kurz danach auch wirklich einziehen. Ehe wir auspacken, gehen wir erst mal shoppen. U. a. kaufen wir neben 8 Litern Trinkwasser eine preiswerte Kaffeemaschine, da es so etwas in der Ferienwohnung nicht gibt (ich mir vorsorglich meinen Lieblingskaffee aber aus Berlin mitgebracht hatte) und wir auch keine einzelnen Kaffeefilter auftreiben konnten.

Wir richten uns ein, essen zuhause und gehen früh schlafen.

Link Lanzarote - Wikipedia

    Weinberg

28. Januar 2019

Nach dem Frühstück packen wir die Räder aus und bauen sie wieder zusammen. – Man(n) sollte es nicht für möglich halten, aber bei der Montage meines Vorbaus, reiße ich mit dem Drehmomentenschlüssel eine Schraube ab (weil ich einfach den „Pieps“ nicht gehört habe). Das fängt ja fast an wie letztes Jahr in Malle, da ist mit nämlich die Schraube von der Sattelklemme abgerissen. Zum Glück hatten wir am Vortag ein Fahrradgeschäft gesehen und genau dort bekam ich tatsächlich einen passenden Vorbau. Glück gehabt.

Die Räder sind fertig, die Sonne scheint und der Wind bläst (heftig). Wir starten mit Rückenwind am Strand entlang gen Südwesten. Es rollt! Aber sobald wir den Strand verlassen, also landeinwärts fahren, wird`s bergig und vor allem noch windiger. Wir machen nach gut 20 km `ne Pause in einer kleinen Dorfkneipe. Dann weiter, jetzt aber schon in Richtung Heimat. Heftigster Gegenwind und ein kontinuierlicher Anstieg machen uns das Leben schwer. Es fehlt einfach das Training! - Dafür sehen wir eine Landschaft, wie wir sie vorher noch nie gesehen haben. Es ist absolut karg und schwarzer Lavastaub prägen die bergige Landschaft. Bauern haben unendlich viel kleine Terrassen angelegt und mit halbrunden Lavamauern die dort gepflanzten Weinstöcke gegen Wind geschützt. Ab und an ein Weingut. Wir kommen extrem langsam voran. Dann endlich abwärts Richtung Ferienwohnung. Doch auch das war anstrengender als vermutet, denn die sehr heftigen Böen, die teilweise von der Seite kamen, haben uns fast von der Straße gefegt.

    bizarre Felsformationen

Die ersten Rennradkilometer auf Lanzarote waren schon ein echtes Erlebnis! – Nach Ankunft im „trauten Heim“ und erfrischender Körperpflege gehen wir das Abendessen einkaufen.

44,8 km, 590 Höhenmeter

29. Januar 2019

Heute verlassen wir Playa Honda entlang der Küste in nordöstlicher Richtung. Also gleich Gegenwind.

52,6 km, 650 Höhenmeter

30. Januar 2019

Erstaunlich ist für mich dann doch die hohe Verkehrsdichte bei unseren ersten Touren, sind wir doch auf einer kleinen Insel! Ok., wir wohnen derzeit eher im Ballungsraum von Lanzarote, nahe der Hauptstadt und des Flughafens, aber dass hier auf den gut ausgebauten Straßen so viele Fahrzeuge unterwegs sind, verblüfft mich dann doch. Es gibt bisher noch wenig Fahrradinfrastruktur und nur sehr schmale Randstreifen, dafür aber umso mehr Kreisverkehre.

59,7 km, 730 Höhenmeter

31. Januar 2019

    Arrecife

Es hat ein wenig geregnet. Die Temperaturen verharren aber dennoch so um die 18 °C, Sehr angenehm also zu Radfahren. - Ein besonderes, wohl typisches Phänomen ist aber der eigentlich immer wehende Wind, meist aus Nordost. Man kann das in der Tourenplanung berücksichtigen.

Apropos Tourenplanung; heute planen wir eher Sightseeing ;-)

Mit dem Linienbus fahren wir zur Inselhauptstadt Arrecife - eine nicht wirklich lange Fahrt - und folgen brav dem internationalen  Touristenstrom. Uferpromenade, dann Castillo de San Gabriel,Shoppingmeile, Kaffeepause und weiter per Pedes zum Castillo de San José, ein etwas längerer Marsch. Doch was tut man nicht alles für den Genuss moderner Kunst! Nachdem nun der kulturelle Teil unseres Urlaubs abgearbeitet ist, googlen wir die nächste Bushaltestelle und fahren erschöpft heim.

    Radler`s Traum

01. Februar 2019

Etwas weniger Wind, bedeckter Himmel und wieder so  um die 18 °C; ideal also zum Radfahren! - Es gibt - nach unserem derzeitigen Kenntnisstand - nur drei Möglichkeiten Playa Honda per Rad zu verlassen. Entweder links den Strand entlang oder rechts den Strand entlang oder aber mitten durch die pulsierende Stadt. Letzteres ist ziemlich nervtötend, da man mindestens drei sehr stark frequentierte Kreisverkehre passieren muss und auch dann noch nicht so schnell in ruhigers Fahrwasser gelangt. Brigitte prüft eine vierte Alternative, scheitert aber schließlich grandios an Einfahrverboten und Einbahnstraßen. Nach 12 km Irrfahert sind wir schließlich wieder am Strand und folgen einer vertrauten Route durch das wuselige Puerto del Carmen.

In einem Westernlokal gönnen wir uns `ne Cola, ehe wir uns an den Anstieg machen. Auf dem jetzt vertrauten Terrain läuft`s prima, zumal der Wind uns den Berg hoch drückt. - Ende gut alles gut. Sogar `ne passable Eisdiele kreutzte noch unseren Heimweg.

60 km, 700 Höhenmeter


    westwärts, von Playa de San Juan kommend

02. Februar 2019

Der Wind soll in den nächsten Tagen eher noch zunehmen, nun ja. Wir verlassen Playa Honda in Richtung  Norden, also direkt via unserer drei heißgeliebten Kreisverkehre. Heute am Samstag ist der Verkehr zum Glück nicht ganz so stark.Nun folgen knapp 20 km stetig steigend und immer gen den Wind. Das kostet Kraft! Nach 28 km machen wir an der Nordküste der Insel in Caleta de Famara Kaffeepause . Die Scene hier wird eher von Surfern beherrscht.

Wir starten wieder landeinwärts und jetzt mit Rückenwind. Da fallen doch die nächsten etwa 500 Höhenmeter doch gleich um einiges leichter. Schließlich dann, nach einer weiteren Einkehr, die nun schon bekannte etwa 10 km lange Abfahrt gen PH (durch die drei Kreisverkehre). - Da der Wind nach wie vor sehr heftig und meist böig bläst, erfordern die Abfahrten sehr viel Disziplin und Aufmerksamkeit, denn schnell schubst einen solch eine Böe aus der Bahn und das ist am rechten Straßenrand ebenso unangenehm, wie nach links in den überholenden Verkehr.

69 km, 900 Höhenmeter

03. Februar 2019

    Playa Honda

Der Wind ist so heftig, dass es keinen Sinn macht, über Land zu radeln. Eine gute Gelegenheit, mal meine Vorderradbremse zu kontrollieren/reparieren, da ziemliche Schläge tut, sobald ich etwas schärfer bremsen muss. Ok. ich zerlege alles in Einzelteile, reinige die Komponenten, ersetze die Beläge und justiere schließlich neu die Bremsen. - Trotz des Windes machen wir entlang der Uferpromenade `ne kleine Testfahrt (14 km). Erst mühelos mit viel Rückenwind, dann zurück bei so heftigem Gegenwind, dass die aufgewirbelten Sandkörne, die die und trafen, richtig weh taten.

Also zurück zur FeWo und bei bestem Sonnenschein relaxen und Eis essen.

04. Februar 2019

Traumwetter! - Der Wind hat nachgelassen, der Himmel ist blau und die Temperaturen pendeln sich so bei 20 °C ein, was wollen wir mehr. Unser heutiges Ziel ist der Jardin de Cactus, nahe dem Ort Guatiza. Dieser Kakteengarten ist wirklich die (zumindest per Fahrrad) mühevolle Anreise wert. Terassenförmig an einem Hang angelegt und mit Steinmauern vor dem Wind geschützt, stehen hier ca. 4.500 wahre Prachtexemplare. Nur Anfassen und Streicheln ist riskant.

    Jardin de Cactus

Nach erholsamer Pause inmitten teilweise blühender Kakteen fahren wir noch 5 km weiter gen Nordosten, ehe wir beschließen, auf gleichem Wege wieder die Heimreise anzutreten. Leicht sonnenverbrannt und ziemlich erschöpft landen wir schließlich wieder in "unserer" Eisdiele in Playa de Honde.

72 km, 800 Höhenmeter

05. Februar 2019

Das Sonnenbrand-Wetter hält an. Auch der Wind bleibt erträglich. Also nix wie auf die Räder und auf zunächst bekannter Strecke (drei Kreisverkehre) raus in nördlicher Richtung. Wir wollen heute Los Hervideros und der Salinas de Janubio einen Besuch abstatten. - Pause in Yaiza und dann abwärts zu der Stelle, wo sich einst während der Timanfaya Eruptionen der Lavastrom ins Meer ergoss. Die starke Brandung hat hier im Laufe der Jahre das Lavagestein teilweise ausgehöhlt und verformt. Wirklich beeindruckend! - Wir radeln ein paar Kilometer weiter und erkennen die Salinas. Man ahnt, was hier vor Jahren los gewesen sein muss, als noch tonnenweise Salz gewonnen wurde. Heute gleicht das ganze eher einem Museum.

    Salinas de Janubio
    Los Hervideros

Wir landen schließlich, nach knapp 20 km, wieder in Yalza, kehern hier erneut ein und machen uns dann auf die Heimfahrt. Es ist ungewohnt heiß; hoffentlich gibt`s nicht wirklich Sonnenbrand!

80 km, 930 Höhenmeter


    endlich Pause

06. Februar 2019

Die ungewohnten täglichen Radfahranstrengungen hinterlassen (zumindest bei Arno) Spuren! Der linke Knöchel ist angeschwollen und schmerzt, das Gesamtbefinden lässt auch zu wünschen übrig … ! - Trotzdem, die Sonne lockt und einen angeschwollenen Fuß soll man ja auch nicht unbedingt ruhig stellen. Also ab auf die Räder. Nach 28 Kilometern und diversen Höhenmetern und teilweise böigem Gegenwind sind wir wieder in Playa de San Juan (und auf Meereshöhe). Pause! - Dann weiter steigend wieder in Richtung Heimat. Die Sonne meint es wirklich gut. Arno schwächelt ;-(

Nach etwa 67 Kilometern sitzen wir wieder im Eiscafé in Playa Honda. Wir sind jetzt insgesamt mehr als 500 km gefahren.

66,6 km, 790 Höhenmeter

    Fundación Cesar Marique

07. Februar 2017

Zeit mal wieder `ne Radlpause einzulegen! - Die Alternative heiß Kultur. Thema: Cesar Manriquw (1919 - 1992), konkret Fundación César Manrique, ein großes, ganz besonderes Anwesen nahe dem Ort Taro de Tahiche. Der Bau einer Villa an dieser Stelle (versteinertes Lavabett) war zunächst unvorstellbar, insbesondere wenn man bedenkt, dass insgesamt fünf Lavablasen Kern der Raumgestaltung werden sollten. - Das Ergebnis ist ein heute viel bestauntes Meisterwerk, dass wegen des dann bald einsetzenden Besuchertrubels vom Meister selbst schließlich nicht mehr bewohnt wurde und heute für Kunst, Kultur und Umwelt öffentlich genutzt wird. Der Besuch lohnt allemal!

08. Februar 2019

Der Kulturtrend hält an! Heute hieß unser Ziel: Las Montanas del Fuego o Timanfaya. Die Feuerberge sind Bestandteil einer weiten Zone, die durch Vulkanausbrüche in den Jahren 1730 - 1736 und nochmal 1824 geprägt wurden. - Nachdem man das Kassenhäuschen passiert hat und noch etwa 2 km weiter bis zu einem Parkplatz radelt (wir passieren eine ewig lange wartende Autoschlange, denn man lässt nur immer dann ein Auto zum finalen Parkplatz, wenn vorher auch ein Auto raus gefahren ist) und besteigen einen Tourbus, der uns durch die unwirkliche Vulkanlandschaft kurvt und mit aufschlussreichen Informationen versorgt. Wir sind stark beeindruckt und fasziniert. 

    Richtung Feuerberge

Bei bestem Wetter und viel Durstnach so viel Staub setzen wir unsere Runde fort mit Ziel Eiscafé in Playa Honda.

63 km, 770 Höhenmeter

09. Februar 2019

Zum Wetter muss man wohl nichts mehr sagen, die Sonne lacht und lacht und lacht ... :-) Es ist Samstag, also (hoffentlich) nicht so viel Verkehr auf den Straßen! Wir starten in Richtung Arrecife, also immer am Strand entlang. Dann weiter auf meist schon bekannter Strecke nach Teguise. Uns begegnen sehr viele Gleichgesinnte auf Rennrädern, meist aber wesentlich jünger, dafür aber um einiges schneller ;-)

Auch die Mittagspause in Teguise machen wir in schon bekannter Kneipe und begeben uns dann auf der gleichen Strecke, die wir gekommen sind, wieder zurück Richtung FeWo. Auf der Rückfahrt gibt es zwei nennenswerte Ereignisse; Brigitte sprang urplötzlich eine Katze vor`s Rad. Dank ausgezeichneter Reaktion konnte sie (zum Glück) eine Kollision vermeiden und ich hatte mit blockierten Rädern größte Mühe, nicht aufzufahren. - Das zweite Ereignis ist wesentlich positiver, nämlich eine Eisdiele am Binnenhafen von Arrecife, die Florida und Häagen-Dazs mühelos den Rang abläuft!

66,7 km, 716 Höhenmeter

    Aufwärts

10. Februar 2019 

Wir wollenes versuchen! - Königsetappe; nämlich bis zum nordöstlichsten Pinkt der Insel. Und es läuft, zumindest solange, bis - bereits auf dem Rückweg - der Schaltzug von Brigittes Hinterrad-Schaltwerk reißt!  Sie kann jetzt nur noch auf dem 11er Ritzel hinten und auf dem 36er Kranz vorne fahren. Und sie meistert es brillant. Man sollte es kaum glauben, aber wir fahren unsere längste Etappe mit der besten Durchschnittsgeschwindigkeit (21,7 km/h).

Vermutlich war das unsere letzte Tour in diesem Lanzaroteurlaub, bestimmt aber eine der schönsten …

89,7 km, 640 Höhenmeter

11. Februar 2019

Was sie macht, macht sie richtig! Frei nach dem Motto; leicht kann jeder ist es Brigitte gelungen, den Schaltzug so kompliziert im rechten Brems-/Schalthebel abzureißen, dass wir Stunden gebraucht haben, die letzten Fragmente zu demontieren. - Ende gut, alles gut, das Rad ist erfolgreich repariert und liegt mittlerweile teilweise zerlegt in der Transportkiste.

    Ende gut, alles gut :)

Ja der Urlaub ist rum, wir sind mehr als zufrieden. Wir sind insgesamt etwa 740 km gefahren und heben dabei rd. 8.500 Höhenmeter absolviert! 

Eine Zusammenfassung - auch als Vergleich zu Malle - werde ich in Kürze nachliefer.

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