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Norwegen 2023 mit dem Trekking-Bike

Norwegen 2023 mit dem Trekking-Bike

 

 

 

 

 

Wir haben sehr lange überlegt, wo wir im Sommer 2023 mehrwöchig auf Fahrrad-Trekking-Tour gehen wollen und ob das überhaupt nach der Arm-OP von Arno (Ruptur Supraspinatus-Sehne und Rotatorenmanschette) im gewohnten Stil möglich ist. - Wir haben uns entschieden, es trotz noch vorhandener Einschränkungen im Schulterbereich, dennoch zu tun, zumal eine dreitägige Testfahrt mit Sack und Pack Mitte Juni weitgehend problemlos verlaufen ist. Auch über ein Ziel wurden wir uns schnell einig, nämlich mal wieder Skandinavien, konkret Norwegen.

Anfang Juni buchte Brigitte die Fährtickets (Emden -Kristiansand; Oslo - Kiel) und ergatterte auch noch Bahntickets, für welche noch eine Fahrrad-Reservierung (ab Berlin um 04:25 Uhr mit Umstieg in Hannover) möglich war. Dann begann sie mit der konkreten Tourenplanung.

Die Reiseräder habe ich bereits nach der letzten Tour gründlich kontrolliert und musste bei dem Rad von Arno bereits die durchgebremste Hinterradfelge erneuern lassen. Wieder hat mir dabei die Radspannerei vorbildlichen Service geboten. Ich weiß schon, warum ich immer wieder dort lande ...!

In der Woche vor der Abreise noch mal ein finaler Check (Bremsen, Licht, Schaltung, etc.) und dann geht`s ans Packen.

From Address:
Map

Da kann man(n) noch so viel Routine haben, zum Schluss wird`s dann doch immer hektisch, so (leider) auch dieses Mal ...!

REISETAGEBUCH

Samstag, 15. Juli 2023

Um 01:30 Uhr ging der Wecker. Schlaftrunken und auch etwas überreizt vom (Vorbereitungs-)Stress der letzten Tage machen wir uns reisefertig und fahren mit der S Bahn bis zum Brandenburger Tor und weiter mit dem Rad zum Hauptbahnhof. Kurz nach 04:00 Uhr kommt pünktlich (!) unser ICE und ja die Räder passen – nachdem sich alle Radreisenden sortiert hatten – schließlich auch rein. – Bis Hannover, dann umsteigen in einen IC nach Emden. Auch hier keine ernsthaften Probleme.

Warten in Emden

Jetzt mussten wir etwas die Zeit totschlagen, da wir nicht vor 14:00 Uhr auf den Fähranleger durften. Aber dann, kurz darauf durften mal wieder die Radfahrer zuerst an Bord. Und das waren diese Mal viele! – Mit dem nötigsten Gepäck dann in die gebuchte Außenkabine und kurzer Orientierungsgang über den Kahn, nicht ohne dabei einen Kaffee zu trinken. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir dösend in der Kabine, schließlich war die letzte Nacht recht kurz gewesen. – Nach dem guten Abendessen (Buffet) lockte dann auch schon die Matratze. Allerdings war es ein wenig zu warm im Raum, was sich aber leider nicht ändern ließ.

16. Juli 2023

Mehr oder weniger gut geschlafen (bis 08:00 Uhr!) und gleich zum Frühstücksbuffet. Um 09:00 Uhr sollten wir dann die Kabinen verlassen, da die Reinigungskräfte schon die Rückfahrt vorbereiten mussten. Unter Deck bei den Rädern war es höllisch eng, jeder Zentimeter war zugeparkt. Mit Klaustrophobie wäre man hier zugrunde gegangen. So nach und nach entflechteten wir unsere sehr kompakt abgestellten Räder und verließen die Fähre bei strömendem Regen so gegen 11:00 Uhr.

Es ging jetzt auf kürzestem Weg (etwa 4 km) zu dem von uns gebuchten Campingplatz in Kristiansand. Wir checkten dort ein und durften uns irgendwo im Wald einen Stellplatz suchen, was aber wegen der Länge unseres Zeltes und dem sehr unebenen Waldboden `ne echte Herausforderung war. Schließlich stand die Hütte, wenn auch sehr beengt und wir beschlossen einkaufen zu gehen. Da es Sonntagnachmittag war, gab es eigentlich nur einen offenen Laden mit einem Sortiment, dass in etwa dem der Berliner Späties entsprach. Und ja, an die Preise müssen wir uns erst gewöhnen!

17. Juli 2023

Camping in Kristiansand

Noch etwas steif und immer noch mit Schlafdefizit quälen wir und gegen 07:30 Uhr aus den Schlafsäcken, bereiten das Frühstück und packen die Räder. Die erste Etappe stand an. Auf Nebenstraßen bei bestem englischem Wetter (= Nieselregen) bis Vennesla, dort lockte uns gleich das erste Café. Nichts geht über Kaffee und Zimtschnecken! Beim nachfolgenden Suchen eines Geldautomaten sind wir allerding grandios gescheitert. Nachdem wir aus dem Ort draußen waren, viel Brigitte dann ein, dass dies die letzte Einkaufsmöglichkeit vor dem nächsten Campingplatz war. Gut, dass es noch einen kleinen Spar gab. Nachdem wir den Steinsfossen mit der Flösserrinne und die Seteldalsbahnen erreicht haben, bogen wir auf eine fast autofreie Forststraße ab. Ab jetzt kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Entlang an Seen und Bächen durch Wald, da störte uns weder die unbefestigte Straße noch die Hügel. Auch unsere ersten Tunnel konnten wir testen. Besonders der komplett unbeleuchtete. Nach knapp 50 km bogen wir auf die FV9 ein und hatten kurz darauf unseren Campingplatz erreicht. Das Zelt aufbauen, duschen und etwas die Füße vertreten. Dann rief auch schon der Schlafsack.

unbeleuchteter Tunnel

Nachtrag: Wir sind von Kristiansand Richtung Norden auf der Setesdalroute unterwegs.

18. Juli 2023

Wir gestehen, aus den unterschiedlichsten Gründen, sind wir nicht die Fittesten! Deshalb haben wir die ersten Etappen kürzer geplant. Auch ist Norwegen nicht wirklich flach, obwohl der gewählte Radweg schon zu den Flachen gehört. Wir haben zwei Möglichkeiten, dem Radweg zu folgen und wild zu übernachten oder auf der Fernverkehrsstraße mit Campingmöglichkeiten zu bleiben. Wir entscheiden uns für den Campingplatz und damit die Dusche. So folgen wir zuerst dem Kilefjord dann der Otra bis zum Byglandsfjord. Wir kommen dann – nach einer eher kurzen Etappe - ganz entspannt am Campingplatz – dem mit den besseren Bewertungen – an. Wir dürfen auf der großen Wiese aufbauen, bewundern die Lage und Größe des Platzes, duschen und langsam wird der Platz voller.

19. Juli 2023

Wir folgen dem Byglandsfjord, bewundern die Aussicht, freuen uns, dass noch nicht allzu viel Verkehr ist und die meisten Kutscher genügend Abstand halten. Wir erreichen Bygland, unsere Hoffnung auf ein Café wird leider nicht erfüllt. Jetzt wechselt die Fernverkehrsstraße auf die andere Fjordseite. Wir folgen einer kleineren Straße. Die Aussicht auf Fjord und Berge ist schon fantastisch. Ob man da auch klettern kann? Wir passieren immer wieder kleine Ansiedlungen, aber eine Einkehrmöglichkeit tut sich nicht auf. Jetzt hört auch der Asphalt auf. Irgendwann fragt Arno, ob wir nicht auf die andere Flussseite wechseln können. Leider nur wenn er schwimmen kann! Irgendwann wurde Arno erhört. Eine Brücke über eine Staustufe ermöglicht uns das Wechseln auf die andere Seite. Kaum zu glauben, ab da bis zum gebuchten Campingplatz in Rysstad gibt es einen Straßen begleitenden Radweg.

Blockhaus

Der Platz ist ein Hotel mit Motel; Hütten und Campingplatz. Die Sanitäranlagen sehen super aus, allerdings wäre der gelegentliche Gebrauch eines Putzlappen dringend angebracht! Wir stehen sehr schön direkt an der Otra.

Klettern kann man hier im Setesdal auch. Es gibt sogar einen deutschen Kletterführer.

20. Juli 2023

Erster Pausentag. – Wir schlafen etwas länger, frühstücken und kümmern uns dann um die Räder (Ketten, Fahrradelektronik). Das Wetter meint es recht gut mit uns, jedenfalls gibt es keinen Regen, nur ab und an etwas Wind und Temperaturen so um die 15 °C. – Später verbeiße ich mich ein wenig am Computer, aber es gelingt mir dennoch nicht, mein Montana 700 mit Garmin Connect zu synchronisieren. – Brigitte mahnt zum Einkauf. Also ab zum Supermarkt, um das Abendessen zu kaufen. Dabei kommt uns die Idee, uns für zwei Stunden hier auf dem Platz die Campingküche zu mieten. Aber nicht nur um uns leckere Bratkartoffeln zu bereiten, sondern vielmehr, um an ein paar Steckdosen zu gelangen. Unsere sämtlichen Akkus haben nämlich schon gelitten und hier auf dem ansonsten doch recht komfortablen Campingplatz gibt es nicht eine frei zugängliche Steckdose (außer im Kinderbad, ganz zu schweigen von einem Aufenthaltsraum oder gar einer freien Küche!

21.Juli 2023

Rechts des Weges ...

Heute soll es Richtung Hovden gehen, allerdings nur bis kurz nach Bykle. Die Straße steigt merklich an, dafür entschädigt die Landschaft. Wir rechnen fest damit, dass im nächsten Moment, die norwegische Version von Heidi und dem Ziegenpeter um die Ecke kommt. Im ersten größeren Ort, den wir passieren finden wir einen Waffelstand, der von einem ca. 10jährigen Jungunternehmer betrieben wird. Es gibt auch Kaffee, wenn auch nur schwarz. Wir müssen zum ersten Mal bar bezahlen! Weiter geht es durch diese Traumlandschaft bis Bykle, wo wir unsere Einkäufe erledigen. Jetzt steigt die Straße nochmal kräftig an. Wir sind ziemlich angespannt, denn wir wissen nur, dass es ein Campingplatz geben soll. Tatsächlich da ist er. Es gibt ein paar Hütten, ansonsten ist der Platz leer. Wir rufen die angegebene Telefonnummer an und dürfen übernachten. Das Geld bitte einfach in den Briefkasten stecken. Wir bauen auf und entdecken dann, dass wir für die Duschen 10 Kronen Münzen brauchen, die wir nicht haben. Brigitte duscht kalt, Arno warm.

22. Juli 2023

Auf der Hochebene

Es hat nachts geregnet, die Luft ist schwülwarm! Das freut die kleinen Gnitzen! Wir beschließen kein Frühstück, nur Katzenwäsche und nichts wie weg. Trotz Mückenschutzmittel und Mückennetz für den Kopf, dienen wir als Blutspender. Langsam wird die Landschaft immer alpiner. Wir steigen, bis wir Hovden erreichen und stürmen das erste Café. Nach jeweils zwei Kaffee und je einem Zimtknoten kommen die Lebensgeister zurück. Jetzt müssten wir oben sein. Irrtum wir steigen noch auf über 900 Höhenmeter und fahren dann über eine alpinanmutende Hochebene. Wenn jetzt noch die Sonne scheinen würde, wäre es gar nicht mehr auszuhalten. Aber wir wollen uns nicht beschweren, es fieselt ja auch nur. Dann fällt die Straße 300 Höhenmeter steil bergab und wir sind in Haukeli, womit wir das schöne Setesdal verlassen. Jetzt nimmt auch der Regen zu. Wir kaufen ein, quatschen noch mit einer jungen Deutschen, die mit leichtem Gepäck und Straßenrad etwa 100km pro Tag fährt.

Auf der Hochebene

Wir sind etwas geschockt, auf der E134 herrscht merklich mehr Verkehr als auf dem Riksveg 9. Es steigt nochmal bis zum Flothyl Camping an. Auch hier gilt self check in. Wir suchen ein ebenes und trockenes Plätzchen – das ist gar nicht so einfach, da der Boden aufgeweicht und durch die schweren Wohnmobile doch sehr verfahren ist. Wir bauen auf, duschen und kochen. Den Platzwart haben wir nicht gesehen.

23. Juli 2023

Heute geht es über das Haukelifjell nach Røldal. Dazu müssen wir erstmal auf 1000 Höhenmeter. Gut, dass wir schon auf 650 m übernachtet haben. Außerdem sind fünf Tunnel auf dieser Strecke. Drei davon sind für Fahrräder gesperrt und müssen umfahren werden. Um ehrlich zu sein, haben wir nicht mit so vielen Tunneln gerechnet. Gut, dass wir bei unserer Recherche über die Tunnelkarte von cycletourer.co.uk gestolpert sind. Bisher konnten wir immer auf diese Angaben vertrauen. Nach dem Anstieg genießen wir die Fahrt über die Hochebene und freuen uns schon auf die Einkehr in die Haukelifjellhütte direkt an der Straße. Es gibt frische Waffeln und heißen Kaffee. In der Stube ist angeheizt. Der Blick geht auf den See. Das Leben kann so schön sein.

Stabkirche

Bald kommt der erste Tunnel, den wir umfahren müssen. Wir steigen über die alte Straße auf 1150 m an. Zwar bedeuten diese Umfahrungen immer auch einiges an Höhenmetern mehr, aber die Landschaft und der wesentlich weniger Verkehr entschädigen wirklich für die Anstrengung. Danach folgt der Downhill nach Røldal. Autsch, der Abzweig für die Umfahrung des dritten Tunnels ist schwierig zu erkennen, so dass wir daran vorbeifahren und erst am Verbotsschild für Radfahrer zum Stehen kommen. Neben uns bremsen Norweger und erklären uns höflich, dass wir nicht durch den Tunnel dürfen. Wir versuchen zu erklären, dass wir den Abzweig, der 50 m hinter uns liegt leider verpasst haben. Also vorsichtig die Schnellstraße überqueren und in Serpentinen runter ins Tal.

Auf dem Campingplatz das Zelt aufgebaut, geduscht und ab zum Einkaufen. Oh nein, heute ist Sonntag und der Supermarkt hat zu. Also auf zur Tankstelle. Das Angebot überzeugt uns nicht, also gibt es ein Notessen aus der Tiefe der Fahrradtaschen. Die Stabkirche besichtigen wir nur von außen.

Anmerkung: Die gestrige Gnitzen-Attacke hat heute merkliche Spuren hinterlassen. Arnos Beine und Handrücken sind mit Stichwunden überseht. Brigitte hat weniger, dafür reagiert sie viel heftiger auf die Stiche.

Roldalsfjellet

24. Juli 2023

Beim Frühstück muss ich erstmal beichten, dass wir heute wieder auf über 1000 m ansteigen müssen. Arno ist not amused. Zuerst geht es steil auf die Hauptstraße (E134) und auf der die nächsten Kilometer fast flach am See entlang. Dann beginnt die erste Tunnelumfahrung. 2,5 km und 150 m höher haben wir die andere Tunnelseite erreicht. Jetzt steigen wir durch ein riesiges Hüttengebiet auf der E134 bis zum 2. Tunneleingang an. Ab hier „dürfen“ wir als Radfahrer die alte Passstraße über den Berg benutzen. Die meisten Autos verschwinden im Tunnel. Leider müssen trotzdem einige Autofahrer die alte Straße benutzen, welche besser die breite Straße durch den Tunnel benutzt hätten. Wir schrauben uns langsam in die Höhe und genießen die Aussicht auf das Fjell. Nach dem Anstieg folgt die Abfahrt. Durch eine wahre Traumlandschaft mit einer Vielzahl enger Serpentinen, rauschen wir, nur durch Fotostops unterbrochen, nach unten – bis uns die dicke Straße wieder hat.

Latefoss-Wasserfall

 

Wir hoffen auf die ruhigere E13 – und werden bitter enttäuscht. Wir sind auf einer Nationalen Touristenstrecke – also einer Straße durch eine besonders schöne Landschaft. Die Straße ist leider nicht wirklich zweispurig und schon gar nicht für das hohe Verkehrsaufkommen ausgelegt. Wir zwängen uns dazwischen und hoffen, dass es gut geht. Auch wir stoppen am Låtefossen, bewundern diesen und gönnen uns einen heißen Kaffee. Wir pedalieren bis Odda und kaufen ein. Brigitte versucht in der Apotheke etwas für oder gegen ihre stark juckende Stiche zu bekommen. Scheitert aber an der beidseitigen Sprachbarriere. Der Ort sieht nett aus, wir haben es eilig, unser Ziel der Campingplatz Eikhamrane am Sørfjorden lässt sich nicht reservieren. Wir haben Glück, wir dürfen noch auf einer halbwegs ebenen Fläche unser Zelt aufbauen. Der Platz platzt aus allen Nähten – es ist Hochsaison!

25. Juli 2023

Ersatz-Fähre nach Kinsarvik

Wir wachen um 7:30 Uhr auf und Brigitte fällt schlagartig ein, dass die Fähre nach Kinsarvik um 12:00 Uhr in Utne abfährt und danach eine längere Pause einlegt. Wir beeilen uns mit Frühstück, Körperpflege, Zeltabbau und Packen. Wir schaffen es in zwei Stunden – wir sind einfach nicht die schnellsten – und schwingen uns auf die Räder. Es liegen 30 Kilometer bis Utne immer am Fjord entlang vor uns. Hoffentlich kommen nicht zu viele Anstiege. Wir haben Glück und sind rechtzeitig am Fähranleger. Doch was ist das: Die Fähre nach Kinsarvik ist kaputt. Als Ersatz dient ein Passagierboot für 12 Personen. Und wirklich, kurz vor 12:00 Uhr legt eine kleine Jacht an. Wir beobachten die Passagiere wie sie über alte LKW-Reifen an Land klettern. Das geht für uns gar nicht! Aber schon hat uns der Kapitän gesehen und gefragt, ob wir mitwollen. Arno bestätigt dies, wir laden ab und wuchten mit Hilfe des Kapitäns unsere Sachen einschließlich Räder an Bord. In Kinsarvik das gleiche Spiel rückwärts.

Hardanger Brücke
Auf der Hardanger Brücke

Wir folgen jetzt der E13 – nach wie vor am Hardangerfjord entlang – bis zur Hardanger Brua über denselben. Kurz nach dem Ort müssen wir wegen Bauarbeiten warten und werden einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet. Kurz darauf müssen wir wieder warten, dieses Mal  sehr lange. Dann fährt ein Leitfahrzeug mit der ganzen motorisierten Warteschlange los. Das Schlussfahrzeug startet vor uns. Na gut, fahren wir alleine. Die Strecke zieht sich ziemlich hin. Wir kommen einspurig bis fast zur Hardanger Brua. Nicht schlecht, so dass Problem mit den zu schmalen Straßen zu lösen. Die Brücke selbst hat für Fußgänger und Fahrradfahrer einen eigenen Zu- und auch Übergang. So kann Verkehrsplanung auch aussehen. Wir genießen die Fahrt über die Brücke nicht ohne reichlichen Fotostops. Der weiter Weg nach Ulvik ist dann schnell zurückgelegt. Die Bucht am Ende eines Fjords ist einfach traumhaft schön. Damit niemand neidisch wird, vergessen wir die Fotos bei Sonnenschein zu schießen.

26. Juli 2023

Pausentag in Ulvik

Pausentag, - Wir stehen erst gegen 08:00 Uhr auf. Es ist ruhig auf dem Platz, lediglich das Rauschen des nahegelegenen Bachs ist zu hören. Eigentlich sollte heute bei uns Waschtag sein, da aber hier die Waschmaschine defekt ist, gibt`s für das Notwendigste nur `ne kleine Handwäsche.  – Es ist kaum etwas los auf dem Platz, auch die Küche ist leer. Wir nutzen die Gelegenheit, um Akkus zu laden und die nächsten Etappen zu planen. Später unternehmen wir eine kleine Sightseeing-Tour durch den Ort, mit dem festen Vorsatz irgendwo einen Kaffee zu trinken. Und ja es gibt hierfür sogar mehrere Gelegenheiten und es gibt Eis. Neu in der malerischen Bucht ist ein dort vor Anker liegendes riesiges Kreuzfahrtschiff – the world. Den Mitreisenden werden Landgänge, Wassersportaktivitäten, Rundflüge mit dem Wasserflugzeug und vieles mehr geboten. Sind wir neidisch auf diesen Luxus? Eher nicht, oder allenfalls nur ein ganz klein wenig.

Auf dem Rückweg zum Zelt kaufen wir für`s Abendessen ein und beobachten, dass sich heute der Platze etwas stärker füllt als gestern. Meist aber Durchreisende und Hüttengäste. Links und rechts von unserem Zelt gibt es jetzt direkte Nachbarn.

27. Juli 2023

Auf dem Weg nach Voss

Kurzetappe! Auf einer kleinen Nebenstraße über zwei Hügel (350 Hm; 250 Hm) geht es nach Voss. Uns begegnen drei E-Bike Fahrer, zwei Jugendliche mit Ski-Roller – Respekt – und wenige Autos. Das Beste kommt zum Schluss. Für die letzten 10 km nach Voss gibt es einen eigenen Radweg.

Auf dem Platz angekommen dürfen wir aufbauen, waschen Wäsche, Arno findet einen Imbisswagen mit leckeren Wraps und duschen. Für einen Stadtspaziergang reicht es auch. Die Nacht war dann weniger ruhig da die Zelte Zeltleine an Zeltleine standen. Man muss es dem Campingplatzbetreiber aber hoch anrechnen, dass er versuchte für alle Reisenden mit Zelt eine Stellfläche auf dem doch kleinen Platz zu finden.

28. Juli 2023

Auf dem Weg nach Myrkdalen

Von Voss soll es an den Sognefjord gehen. Wenn dazwischen nicht wieder ein Berg mit rund 1000 Hm liegen würde. Also fahren wir heute eine zweite Kurzetappe mit 30 Kilometern bis Myrkdalen. Am Ziel haben  wir trotzdem fast 500 Höhenmeter auf unseren Garmin-Geräten. Auf dem Campingplatz finden wir einen schönen Stellplatz bauen auf, duschen und entern die Küche. Alle ist sehr sauber und es gibt unendlich viele Steckdosen. Wir laden unsere Powerbanks und schreiben Tagebuch. Das ist auch sehr gemütlich.

29. Juli 2023

Die Straße steigt direkt hinter dem Ort an. Es geht zunächst durch schöne Almlandschaft. Später dann eher mehr Nadelgehölz, aber auch Mischwald. Wir genießen die warmen Sonnenstrahlen und suchen immer wieder gute Rastpunkte an der stetig steigenden Straße, von welchen aus auch Brigitte wieder anfahren kann. Während Arno an ziemlich jeder Steigung anfahren kann, tut sich Brigitte eindeutig schwerer.

Serpentinen ...

Wir kommen dem Talschluss, welcher über diverse Serpentinen erarbeitet werden muss, immer näher. Oh, sind wir jetzt endlich oben? Leider nein, die Straße steigt weiter an. Jetzt eine schöne Einkehrmöglichkeit, das wär`s gewesen, aber nein! -  Irgendwann sind wir dann doch oben und weiter geht es durch Hochgebirgslandschaft. Dann kommt eine rasante Abfahrt. Arno hat Angst dass unsere Felgen durch das ständige, kräftige Bremsen (V-Brake) zu heiß werden, deshalb halten wir alle drei- bis vierhundert Höhenmeter an, um diese abkühlen zu lassen. Ganz schön steil diese Abfahrt. Gut dass wir hier nicht hoch mussten 😉. Wir passieren noch eine schöne Stabkirche, bevor wir in Vik einrollen. Jetzt einen Kaffee! Wir haben zwei Möglichkeiten und entscheiden uns für das Hotel. Wir bestellen eine Kleinigkeit zum Essen und zwei Kaffee Latte. Auf diese beiden Getränke warten wir fast eine Stunde und erhalten schlussendlich zwei Espressi. Auch gut …

Traumplatz am Sognefjorden

Noch schnell einkaufen und ab auf den Campingplatz. Dort wird uns eine Traumplatz direkt am Sognefjorden zugewiesen, den wir in der Nachmittagssonne zufrieden genießen können. Wofür sonst fahren wir unsere bequemen Stühle spazieren?

30. Juli 2023

Wir starten recht gemütlich in den Tag, rollen entspannt die letzten 3 km bis zur Fähre und überqueren den Sognefjorden. Die nächsten 20 km längs eines Seitenarms sind auch flach und verkehrsarm (eben so, wie man(n) es sich als Radfahrer*in wünscht). Nur das Wetter ist nicht mehr so großartig wie gestern, aber das stört uns eher wenig. Sorgen macht uns mehr der bevorstehende Anstieg von Meereshöhe auf gut 700 m. Der sah gestern in der Grafik sehr steil aus. Die Landkarte sagte bis zu 14% Steigung. Unsere (einzige) Strategie: Wir schieben! Das tun wir dann wirklich auf dem größten Teil des Anstiegs. Wir sind dabei auch nicht wesentlich langsamer, als wenn wir fahren würden. Oben angekommen hat das Wetter zugezogen und es regnet stark. Von der versprochenen Aussicht – eine der schönsten in Norwegen – ist nichts übriggeblieben. Die beeindruckende Plattform ignorieren wir, suchen stattdessen eine Unterstellmöglichkeit, trocknen uns ab und ziehen was Warmes an.

Auch bei Regen reizvoll ...

Nach kurzer Pause – bevor uns kalt wird – sind wir wieder auf den Rädern. Wenige Kilometern später finden wir ein offenes Café. Dort musizierte im Freien eine Gruppe. Wir bewundern diese Norweger. Bei wenigen Grad über Null sitzen sie draußen unter einem Tarp vor dem Regen geschützt und lauschen der Musik. Wir flüchten ins Innere und wärmen uns an Kaffee und Kuchen. Frisch gestärkt fahren wir noch bis zum geplanten Ziel, dem Viksdalen Camping.

Campingplatz Viksdalen

31. Juli 2023

Es hat die ganze Nacht geregnet, aber pünktlich zum Frühstück hört der Regen auf und die Sonne kommt hervor. Nach dem Abbauen bezahlen wir noch mit unserem letzten Bargeld den Campingplatz, d.h. wir stecken das Geld in einen Briefkasten, da die Betreiberin am Abend vorher nicht gekommen ist. Gleich nach dem Campingplatz steigt die Straße weiter an, lässt sich aber trotzdem gut fahren. Wir bewältigen über Serpentinen 550 Hm. Irgendwie stecken uns die beiden letzten Tage in den Knochen. Wir beschließen heute nur bis Vassenden auf den Campingplatz Jovassbu zu fahren und dort einen Pausentag einzulegen. Eine gute Entscheidung.

Anmerkung: Nach den landschaftlich schönen Nebenstraßen, welches immer mit etlichen Höhenmetern erkauft werden muss, sind wir wieder auf einer E-Straße – diesmal der E39 – gelandet. Auch wenn die Steigungen auf diese Straßen geringer ist und zumindest die Norweger Rücksicht nehmen, d.h. warten und mit großem Abstand überholen nervt das Fahrn darauf doch sehr (denn die Norweger sind hier eher die Minderheit. Dominiert wird die Straße vorwiegend von  - meist Deutschen - Wohnmobilfahrern), die qua mangelnder Fahrkünste oder einfach nur rücksichtslos mit einem Abstand von wenigen Zentimetern uns Radfahrer überholen. 

01. August 2023

Campingplatz Jolvassbu

Pausentag - Erst mal wieder die Räder, insbesondere aber die Ketten pflegen und dann die Tour weiter planen und natürlich auch etwas an der Homepage arbeiten, vor allem aber erholen. - So zumindest war der Plan. Beim Reinigen der Kette müsste ich mit ziemlichen Entsetzen leider feststellen, dass die linke Klick-Pedale von dem Rad von Brigitte irreparabel defekt ist und eine Weiterfahrt damit ausgeschlossen ist. Was tun? - Weit und breit keine Geschäfte und schon gar keine fur's Fahrrad! - Der sehr gastfreundliche Platzwart half uns völlig unkompliziert erst einmal aus der Patsche, indem er von einem alten Fahrrad eine Pedale abbaute und uns diese als Interimslösung anbot.. Was für eine Geste!!!

02. August 2923

Rechts am See entlang

Wir verlassen diesen sehr gastfreundlichen Campingplatz und wählen zur Weiterfahrt eine Nebenstrecke, nämlich in Fahrtrichtung rechts vom See. So macht Radeln Spaß! - Nach etwa 20 km ist der Spaß jäh zu ende, denn wir müssen wieder auf die E 39. Dichter Verkehr und unendlich viele Wohnmobile. Ich bin ganz sicher, dass einige deren Fahrer nicht einschätzen können, wie breit ihr Fahrzeug ist und wenn sie uns überholen, `ne echte Gefahr für uns sind. – Die Etappe verläuft relativ flach und wir erreichen nach weiteren 20 km in Byrkjelo. Wir steuern den nächsten Campingplatz an und heben uns die jetzt folgenden ca. 600 Hm für den nächsten Tag auf.

03. August 2023

Die Zeltwiese hatte sich dann zum Abend hin doch noch ganz gutgefüllt. Überhaupt ist unsere Erfahrung, dass es in der Regel kein Problem ist noch einen freien Zeltplatz zu bekommen, wenn man am späten Nachmittag anreist. Eng wird es erst immer nach 16:00 Uhr.

defekte Pedale u. provisorischer Ersatz

Wir starten nach den üblichen Routinen (Frühstück, Morgentoilette, Abwasch, Abbau) gestärkt und motiviert zur nächsten Etappe. Direkt nach dem Ort beginnt der Anstieg; von 130 auf 630 m über Meersespiegel. Dann folgt mit diversen Serpentinen eine rasante Abfahrt runter nach Utvik. – Pause mit Imbiss ( Fisch und Chips). Weiter, jetzt eben, immer am Fjord entlang über Innvik und Loen nach Stryn. Das kostet Nerven, denn auf diesem Abschnitt geht es zu, wie zur Rushhour am Kudamm! Wir werden permanent und oft auch eng überholt. Wir geben richtig Gas, um endlich ans Ziel und vor allem aus dieser Stress-Situation herauszukommen.

In Stryn angekommen, radeln wir direkt zum Ytre- Eide Sportgeschäft und kaufen für Brigtte neue SPD-Pedalen. Die Auswahl fällt relativ leicht, denn es gibt überhaupt nur insgesamt zwei Pedalsätze. Inzwischen hat es begonnen zu regnen. Das hält mich aber nicht davon ab, direkt neben dem Laden – mit Werkzeug aus dem Geschäft – die neuen Pedale noch zu montieren.

Der Campingplatz befindet sich nur eine Straßenkreuzung weiter. Wir bauen auf und gehen einkaufen. Wieder zurück, mussten wir leider feststellen, dass unsere stark betrunkenen Zeltnachbarn anfingen, rumzulallen und über ihre eigenen Füße zu fallen. Danke, aber das brauchen wir nicht. Ergo, wir bauen ab und ziehen um an einen „sicheren“ Platz.

neue Pedale

04. August 2023

Uns gruselt es; wollen wir doch nach Hellesylt, der Ort, von dem man mit der Autofähre durch den Geirangerfjord nach Geiranger reisen kann. Zudem sind zwei Hügel (250 hm; knapp 400 hm) zu überwinden, aber im Gegensatz zu gestern ist der Verkehr erträglich und auf dem letzten Streckenabschnitt sogar gering. Auch die beiden Hügel waren mit den entsprechenden Pausen (und der besser werdenden Kondition) gut zu fahren. Nur das mit dem unterwegs in ein schönes Café einzukehren hat mal wieder nichtfunktioniert. ☹Auf dem Campingplatz in Hellesylt konnte man direkt aufbauen und da wir inzwischen genug 5 und 10 Kronen Münzen gesammelt hatten, auch direkt duschen gehen. Zahlen zwischen 19:00 und 21:00 Uhr ist die Rezeption geöffnet. Das Bezahlen funktionierte auf Vertrauensbasis – wer bezahlen wollte, bezahlte. Dies war nicht das erste Mal, dass wir dies erlebten. Wobei die Norweger „VIPPS“ zum Zahlen benutzen konnten, während wir nicht Norweger dann auf Bargeld oder online bezahlen angewiesen waren.

05. August 2023

Geiranger Fjord m. Adlerskehre

Lange haben wir überlegt, ob wir von Geiranger über die Adlerkehren und Trollstiegen pedalieren. Der vorgestrige Tag hat uns aber das Fürchten gelehrt. Also machen wir heute Sightseeing. Wir wollen mit der Personen- und Autofähre von Hellesylt durch den Geirangerfjord nach Geiranger übersetzen und dann die Panoramatour zur Flydalsjuvet und Adlerskehre mit dem Bus machen.

Als wir morgens die Köpfe aus unserem Zelt stecken, steht ein schwimmendes Hochhaus (Aidaperla) vor uns. Verschwindet aber nach einer Stunde wieder. Wir frühstücken, machen uns fertig und gehen zum Hafen. Dort können wir direkt beim Betreten der Fähre die Tickets kaufen. Die für die Bustour haben wir bereits online gebucht. Wir machen es uns, dick eingehüllt in Pullover und Jacke auf dem Oberdeck gemütlich und genießen die Fahrt durch den Geirangerfjord. In Geiranger am Hafen herrscht ein Betrieb wie vor einem Fußballstadion. Unendliche Mengen von Menschen und Omnibusse stehen direkt am Anleger. Auch zwei Cruise-Schiffe liegen vor Anker. Oh nein! Wie soll ich hier innerhalb von fünf Minuten den Startpunkt der Panoramatour finden. Mit Arno im Schlepptau entere ich die Touristeninfo und dränge mich vor. Puh, direkt oben an der Straße fährt unser Bus ab. Der kommt auch kurz darauf und ich kann mich etwas entspannen. Wir fahren erst zur Flydalsjuvet und staunen sowohl über die Straßenführung, den Verkehr als auch die Aussicht. Es geht wieder zurück in den Ort und dann hoch zur Adlerskehre. Besonders beeindruckend ist für mich, wie der Busfahrer die Haarnadelkurven bewältigt. Dazu braucht er nämlich beide Spuren. Der Gegenverkehr muss ihm also ziemlich viel Platz machen. Oben an der Adlerskehre drängen sich die Reisebusse, Wohnmobile, Motorräder und Spassautos. Der einfachheitshalber wird eine Fahrspure zur Parkzone definiert. Ach so, die Aussicht ist spektakulär! Trotzdem, ich bin heilfroh, dass ich hier nicht mit dem Fahrrad durchmuss.

Ein Kreuz mit den Kreuzfahrern

Ob man nach Geiranger muss? Ich weiß es nicht. Mir war es definitiv zu voll. Deshalb war der Ausflug für mich auch entsprechend stressig. Wenn würde ich nur wiederkommen, wenn kein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt.

06. August 2023

Es ist bedeckt und auch nicht sonderlich warm. Wir machen uns reisefertig und mir gruselt es etwas vor den unmittelbar bevorstehenden gut 300 Hm Anstieg, zumal wir die gleiche Strecke ja vor zwei Tagen rasant abgefahren sind. Aber oh Wunder, der gestrige Erholungs- und Sightseeing Tag hat neue Kräfte mobilisiert. Im Nu sind wir wieder 200 Hm hochgeradelt und zweigen jetzt ab in Richtung Sæbo, unserem heutigen Etappenziel. Es geht noch mal 100 m rauf – übrigens mit ganz wenig Verkehr – und dann folgt eine Abfahrt durch eine Traumlandschaft. Links und rechts fast senkrechte Felswände und dazwischen saftiges Grün und immer wieder mal ein Bergsee. Erst als wir wieder auf Meereshöhe sind und die Fähre nach Sæbo ansteuern, ändert sich das Panorama, es wird wieder weitläufiger.

Richtung Saebo

Wenig später dann die (kostenfreie) Fähre und nach 13 Minuten sind wie in Sæbo. Es gibt mindestens drei Campingplätze. Der erste gefällt uns nicht, also bauen wir unser Zelt auf dem zweiten Platz – immer noch ganz nah am Ort – auf. Wir sind heute nur gut 30 km gefahren, also haben wir noch viel Zeit um Wäsche zu waschen und einkaufen zu gehen.

Anmerkung Brigitte: Wir sind von Hellesylt ins Norangsdalen abgebogen und zum Hjorundfjord gefahren. Wir wollen morgen die Fähre nach Standal (fährt zweimal am Tag) nehmen und von da aus weiter nach Ålesund fahren.

07. August 2023

UNWETTERWARNUNG! - Und zwar bis einschließlich Dienstag. Egal welche Wetter-App wir auch anklicken, überall sehr viel Niederschlag und Hinweise auf "mittleres Unwetter". Das wollen und müssen wir uns nicht antun, zumal der nächste Campingplatz einige Kilometer entfernt ist. - Als um 06:30 Uhr der Wecker klingelt (wir wollten eigentlich die Fähre um 09:00 Uhr erreichen), beschließen wir die Wetter-Warnungen ernst zu nehmen und hier zu bleiben. Allerdings gönnen wir und mit Rücksicht auf die Wetterprognosen eine Hütte, die wir gegen 09:30 Uhr beziehen und von deren Geräumigkeit und vor allem dem Komfort wir schlicht überwältigt sind. Auch der Preis für zwei Nächte ist unter diesen Bedingungeneine positive Überraschung!

"Unsere" Hütte in Saebo

Logisch, dass wir die Gelegenheit nutzen sämtliche Akkus zu laden, die Homepage zu bearbeiten, ein "normales" Essen zu kochen und mal wieder in `nem richtigen Bett zu schlafen. Am Wetter ändert sich nichts. Es regnet und regnet ...

08. August 2023

Sooo viel besser haben wir nun auch wieder nicht geschlafen, aber bestimmt war das Aufstehen in der Hütte um vieles angenehmer, als das im nassen Zelt der Fall gewesen wäre. - Am Wetter ändert sich momentan wenig. Überrascht hat uns die Nachricht, dass wetterbedingt so ziemlich alle Fähren auf der Nordsee ihren Dienst eingestellt haben.

Aber auch hier klapp`s morgen mit der von uns geplanten Fähre nicht, denn die haben am Mittwoch Ruhetag. Wenn wir also nicht noch eine weitere Nacht in der Hütte verbringen wollen, muss eine Alternativplanung her. Auch Petrus scheint sich besonnen zu haben ...

08. August 2023

Camping Alesund

Wir putzen die Hütte (ist Bedingung) und starten gleich `nen Berg hoch bei bedecktem Himmel und immer wieder mal einem Schauer. Wir fahren bis Örsta und fahren von hier aus per Bus weiter bis Alesund. Wider Erwarten ist der Bustransfer absolut problemlos. Der Busfahrer ist extrem freundlich und packt sogar beim Verladen der Räder noch mit an! - Danke!

Alesund ist wieder eine ewas größerer Ort. Folglich ist auch der Campingplatz - der außerhalb des Ortes liegt - gut gefüllt, zumindest was die Zeltwiese betrifft. Es gab hier ausnahmsweise mal ein ganze Menge kleinerer Zelt und zwar auf recht begrenztem Platz. Es war für uns gar nicht so einfach, unter Einhaltung der Abstandsregel (4 Meter) noch einen einigermaßen passablen Platz zu finden. Zudem fing es wieder an zu regnen. 

Per Linienbus fahren wir später in die Stadt, deren Besuch wirklich lohnt (was auch die Kreuzfahrt-Linien hierherlockt). Wir gönnen uns einen Imbiss (Chilli con Carne) in einem Einkaufszentrum, wo wir Stunden vorher auch schon einen leckeren Cappuccino genossen hatten. Dann wieder zurück zum Zelt. Es regnet ... 

Alesund

09. August 2023

Wir bauen ab und fahren zum Fährhafen von Alesund. Weiterfahrt per Expressboot bis Hamnsund und von hier aus erst einmal nur bis Brattvag. Hier wartet die nächste Fähre schon auf uns. Allerdings legt diese erst `ne Stunde später ab, was uns aber weiter nicht störte, denn wir durften sofort an Bord und hier in den warmen Aufenthaltsraum.

Ankunft in Dryna. Ab jetzt wird die ohnehin schon immer beeindruckende Landschaft noch faszinierender! - Inselhopping vom Feinsten und gar nicht mal so viel touristischer Verkehr. Erinnerungen an die Hebriden werden wach. - Wir radeln noch bis zum Sandneset Camping. Das Wetter ziert sich immer noch ein wenig und kann sich nicht so recht entschließen, warm und sonnig zu werden. Aber was soll`s, wir sind ja nicht aus Watte ;-)

Entlang des Fjordes ...

10. August 2023

Wir folgen weiter der Küste

11. August 2023

 

12. August 2023

Seit sehr langer Zeit endlich mal wieder ein regenfreier Tag! - Wir sind jetzt gut 1.000 km gefahren!

13. August 2023

"unser" Wohnwagen

Es war ziemlich feucht auf unserer Zeltwiese heute Morgen. Egal, die Sonne scheint und wir packen (das nasse Zelt mal wieder ein). Erst einmal müssen wir wieder zurück auf der Strecke von gestern, was aber eher ein Vergnügen ist, denn diese Aneinanderreihung von kleinen Inseln mit unterschiedlichsten Brückenkonstruktionen ist einfach phänomenal! - Nach etwa 7 km verlassen wir diese Traumstraße und biegen ab auf die heutige Tagesetappe. Knapp 70 km bei etwa 600 Hm sind auch nach vier Wochen Training noch `ne echte Herausforderung! Zum Glück hält das Wetter. Schließlich erreichen wir Torvikbukt und nächtigen erstmals in einem Wohnwagen, den wir via airbnb gebucht haben. Grund hierfür ist, dass es hier weit und breit keine Campingplätze gibt. Eine echt neue (Camper)Erfahrung, zumal "unser" Wohnanhänger - Modell "Südwinnd Exclusive - auch noch recht komfortabel ausgestattet ist. Aber immer so unterwegs sein wollen, wir glauben eher nicht! - Ungewohnt auch die Tatsache, dass man z. B. die Dusche im Haus der Gastgeber - also - ihre private - benutzen muss. Insgesamt hat sich unsere Gastmilie aber, mal abgesehen von der Begrüßung, eher uns gegenüber distanziert verhalten.

14. August 2023

Nachdem wir am Vorabend noch im Wohnwagen gekocht und auch abgewaschen hatten, waren wir etwas unsicher, wie sich das mit dem Wasservorrat, bzw. mit dem Abwasser verhält. Aber es hat schließlich alles funktioniert und geschlafen haben wir auch ganz gut. Nachts begann es dann heftig zu regnen. Am Morgen haben den Wagen dann geputzt und uns von den Vermietern verabschiedet. Der Regen ließ nach.

Wir wählen heute einen Platz für unser Zelt direkt auf einer Hafenmole. Zwar sind dafür die Wege bis zum Waschraum und zur Küche etwas länger, dafür haben wir aber - mahl abgesehen vom Wellenrauschen - unsere Ruhe.

15. August 2023

Auf der Hafenmole

Die Nacht auf der Mole war recht erholsam, das Wetter passabel. - Wir haben heute eigentlich "nur" eine Kurzetappe zu absolvieren, allerdings wieder auf einer belebteren Straße. Der Vorteil solcher Straßen (es handelt sich übrigens um die "64"), dass es rollt, also der Asphalt glatt ist und die Steigungen eher moderat sind. Wären da halt nicht die LKW`s und Wohnmobile.

Das Wetter zeigt sich von seiner guten Seite und das ändert sich bis Andalsnes auch nicht. Dort angekommen, findet Brigitte erst mal ein Café und wir kehren ein. Dann weiter zum großzügig angelegten Zeltplatz mit großer Zeltwiese. Später noch ein Spaziergang zum etwa 1,3 km entfernten Zentrum, um für das Abendessen einzukaufen.

16. August 2023

Pausentag in Andalsnes und das ist auch gut so! - Letzte Nacht hat es ununterbrochen sehr stark geregnet. Unser Zelt steht dieses Mal gut, der Regen läuft ab und nicht ins Zelt ;-). - Erst gegen Mittag wird das Wetter etwas besser, es ist jetzt bedeckt und ziemlich kalt. Wir setzen uns in den Aufenthaltsraum und planen die nächsten Etappen. Das ist weniger einfach, als gehofft, denn wir müssen wetterbedingte Straßensperrungen berücksichtigen und auch im Auge behalten, dass wir möglichst am 23. August in Oslo eintreffen wollen. Für das letzte Teilstück dort hin, werden wir mit der Bahn fahren, Also braucht`s einen passenden Bahnhof.

Campingplatz Andalsnes

Schließlich steht die Planung, allerdings nicht ohne Restrisiken. Denn wir werden auch morgen ein Stück per Bahn zurück legen müssen, sind aber nicht sicher, ob man uns (oder besser die Fahrräder) überhaupt mitnimmt. Reservierungen sind nicht möglich.

17. August 2023

Wir sind um 09:00 Uhr am Bahnhof und warten auf den Zug nach Dombas. Wird er uns und vor allen Dingen die Fahrräder mitnehmen? - Alles gar kein Problem, wir entladen die Räder und dürfen alles in den Zug stellen. So weit, so gut.

Jetzt beginnt eine Bahnfahrt, die einfach nur traumhaft ist und schon für diese Fahrt lohnt der Besuch in Norwegen. Etwa vergleichbar mit dem Bernina-Express, aber eben nur ähnlich. Der Zug "klettert" so um die 600 Meter kontinuierlich nach oben, vorbei an einer grandiosen Bergkulisse, mit Bachläufen und Wasserfällen. Man kann sich gar nicht satt sehen!

Die Rauma-Linie wird oft als eine der schönsten Bahnstrecken Norwegens bezeichnet. Die Zugfahrt führt Sie durch das Romsdalen-Tal, vorbei an bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Kylling-Brücke und der Trollveggen-Mauer und durch das abgelegene Wildnisgebiet Reinheimen-Nationalpark.

"Die Raumabahn führt durch eine Landschaft, die von der Fjordlandschaft bei Åndalsnes, der dramatischen Natur Romsdalen und unter dem Trollveggen bis zu den Bergdörfern im äußersten Norden von Oppland abwechselt.

Die Bahn fährt unter bekannten Sehenswürdigkeiten wie Trollveggen und Romsdalshorn hindurch. Bei Verma überquert der Weg das Tal über die Kyllingbrücke. Die Strecke hat 32 Brücken und sechs Tunnel. Raumabanen ist die einzige Eisenbahn in Møre og Romsdal, und in der Sommersaison gibt es Informationen, wenn Sie an den Attraktionen über den Speichen vorbeifahren. Laden Sie zum Geschichtenerzählen gerne den Audioguide von Voice of Norway herunter.

Die Strecke von Åndalsnes nach Dombås ist 115 km lang und dauert 1 Stunde und 25 Minuten." (Quelle: Visit Norway)

Schließlich erreichen wir Dombas, verlassen den Zug, gehen Kaffee trinken und machen uns dann an den weiteren Anstieg. Es soll noch bis an die 1.000 Meter-Grenze gehen und wir haben tüchtig zu tun. Unser Plan war es, die Hauptverkehrsstraße möglichst bald zu verlassen, da es alternativ eine Offroad-Variante (auf Schotter) gibt. Allerdings hatte "Hans" dafür gesorgt, dass alles ziemlich aufgeweicht und schlammig war, was zur Folge hatte, dass  Brigitte schon nach wenigen Metern recht schwer stürzte und sich das rechte Handgelenk malträtierte. Ergo, wir fahren zurück auf die Straße. - Dann endlich der von uns geplante erste Campingplatz, doch oh Wunder, der ist geschlossen. Grund für die temporäre Schließung ist oder besser war "Hans". - Wir radeln ein Stück weiter bis zum nächsten Campingplatz. Wieder das oft übliche Spiel; sucht euch einen Platz und baut schon mal auf. Anmeldung dann, wenn die Rezeption besetzt ist.

Wir finden nicht ganz so leicht einen einigermaßen ebenen Platz, da Hanglage und entscheiden uns schließlich, unmittelbar vor einem heute nicht bewohnten Wohnwagen zu zelten. Später gesellt sich noch eine französische Familie mit Kleinkind dazu.

18. August 2023

Die Sonne weckt uns. - Weiter geht`s von Hjerkin aus weiter nach Grimsbu gefahren. Eine eher entspannte Kurzetappe, was gut für Brigittes angeschwollenes Handgelenk war. Unsere Suche unterwegs nach einem Café blieb leider erfolglos. Dafür gab`s dann aber am Campingplatz, dem auch ein Motel angeschlossen war, Gastronomie und für uns Waffeln und Eis. - Der Platz wurde sehr stark von Motoradfahrern frequentiert, auch trafen sich hier heute Fans der Motorradmarke "Victory". Schon sehr sehenswert, diese Modelle. Allerdings ist deren Produktion mittlerweile schon wieder eingestellt.

Relativ dicht neben unserem Zelt, parkte dann auch ein weiterer Fan sein Wohnmobil mit Hänger, von welchem ein chromblitzendes weiteres Schaustück entladen wurde. - Auf dem Platz gab es sogar einen Kletterturm ...

19. August 2023

Bedeckter Himmel, aber kein Niederschlag. Wir kommen erst einmal sehr gut voran, da glatter Asphalt, wenig Verkehr und kaum Steigungen. Nach etwa 10 km ändert sich das aber schlagartig, da wir jetzt auf eine Nebenstraße, sprich eher Schotter, abbiegen und es gleich ordentlich zur Sache geht. Wie kann man nur so steile Wege anlegen? Der Vorteil war allerdings, dass es so gut wie keinen Verkehr hier gab. Die Situation änderte sich unerwartet und schlagartig als wir ein Langlaufzentrum erreichten, welches zwar jetzt etwas einsam daher kam, verkehrlich aber bestens angeschlossen war. Wir rollten also weiter, jetzt aber eher auf Superpisten. Das Vergnügen endete jäh, als wir für die letzten paar Kilometer bis Thynset auf die E 3 mussten. Das hat noch ma Nerven gekostet! - Gleich am Ortseingang der Campingplatz und auch ein fast ebenes Plätzchen auf Gras für unser Zelt.

Natürlich haben wir noch `ne Besichtigungsrunde durch den Ort unternommen, aber es war fast alles geschlossen, schließlich war Sonntag.

20. August 2023

Kupferverarbeitung in Röros

Wie vom Wetterbericht angekündigt, hat es nachts angefangen leicht zu regnen, mit zunehmender Tendenz, was die Intensität betrifft. - Wir bauen das quatschnasse Zelt ab und machen uns auf den Weg nach Röros. - Ca. 50 km Fahrt im Dauerregen und unterwegs keine Einkehrmöglichkeit. Folglich ziehen wir durch, zunächst auf einer eher wenig befahrenen Straße, später auf einer lebhafteren. - Alles an uns ist nass, als wir schließlich Röros erreichen. Der eigentlich angepeilte Campingplatz lag etwa 2,5 km vor dem Ort und machte im Vorbeifahren einen eher weniger einladenden Eindruck. - Wir fahren direkt zum Bahnhof, wo es einen geheizten Aufenthaltsraum und einen Imbiss gibt. Erst einmal zwei heiße Kakao und dann überlegen, wo wir die Nacht verbringen wollen. Schließlich entscheiden wir uns für ein Hotel (Vertshuset Röros) und checken dort ein. Nach dem Aufwärmen und Duschen machen wir bei immer noch leichtem Regen noch einen Stadtbummel, denn der Ort hat eine lange Geschichte, geprägt von Kupferabbau und Weiterverarbeitung.

Haus in Röros

Zur Feier des Tages haben wir uns dann im Hotel ein opulentes Abend-Menü gegönnt. - Lecker!!!

21. August 2023

Wir fahren zum Bahnhof um mit einem mal umsteigen möglichst nach Oslo zu fahren. Die direkte Verbindung war leider ausgebucht. Es besteht leider bei der Bahnfahrt immer noch ein Restrisiko, da man die Fahrradmitnahme nicht reservieren kann, sondern hoffen muss, dass der Schaffner zustimmt und natürlich nicht schon andere Räder (oder Kinderwagen) im Zug sind. - Ok., unser erster Zug wurde in Röros eingesetzt, also geringes Risiko. Anders beim Umsteigen in ...., aber auch das ging schließlich gut, obwohl der Schaffner erst mahnende Worte an uns richtete.

In Oslo angekommen, waren es "nur noch" knapp drei Kilometer bis zum Zeltplatz. Allerdings befindet sich besagter Platz auf einem etwa 150 m hohen Hügel, inmitten eines Parkes. - Auf steilen Schotterwegen habe wir schließlich unsere wie immer schwer bepackten Räder mühsam nach oben geschoben und uns nach einem möglichst ebenen Zeltplatz Ausschau gehalten. Mit Einbruch der Dunkelheit bauten wir das immer noch vor Nässe triefende Zelt auf, duschten und aßen Restbestände.

22. August  2023

Pausentag und erstes Sightseeing in Oslo bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Dazu müssen wir erst einmal wieder von unserem Berg absteigen und durch den Skulpturenpark wandern. Insbesondere beeindruckt uns das Neubaugebiet in Hafennähe, das exzellente Radwegesystem und natürlich die Uferpromenade mit Badestellen und Saunen. Zufällig ;-) "entdecken" wir auch noch eine Eisdiele mit sehr leckerem Eis. - Wir kaufen noch für das Abendessen ein und machen uns wieder an den Aufstieg. 

23. August 2023

Wir haben trocken abgebaut und uns auf den Weg zu "unserem" Hotel gemacht. Erst wieder runter an den Hafen, dann aber noch mal 6 km weiter, bis wir schließlich am Radisson Blu Park Hotel angekommen sind. - Überraschung, das erste Zimmer, das uns angeboten wurde, hatte den Makel, dass es vorm Fenster eine dicke Bauplane gab, man folglich weder etwas sehen konnte, geschweige denn, ein Fenster öffnen konnte. Also wir wieder runter zu Rezeption und nach einer Alternative gefragt. OK., kein Problem, wir erhielten ein anderes Zimmer. Aber Überraschung, das Zimmer war noch gar nicht wieder gereinigt worden, sah also aus, als sei der letzte Gast gerade erst aus dem Bett gekrochen. Also noch mal zur Rezeption und mit dem dritten Zimmer hat es dann doch noch geklappt! - Ein Makel bleibt aber doch, denn wir können die Fahrräder nur draußen vor der Tür "parken", es gibt also keinen geschützten Raum!

Wir richten uns ein und fahren - jetzt mit dem Bus - zurück ins Zentrum und gleich erst einmal in ein Café. Danach - es hat kurz geregnet - etwas Sightseeing und später Abendessen in einer Pizzeria am Hafen.

24. August 2023

Das Frühstück im Radisson Blu war ausgezeichnet und wir haben uns - nach Wochen der Campingküche - ein wenig wie die kleine Raupe Nimmersatt benommen ;-)

Die Sonne lacht und lockt uns förmlich raus, Oslo zu erkunden und zu entdecken. Klar wir haben ja schon an den Vortagen erste Eindrücke einsammeln können, aber es gibt immer wieder neues! - So besichtigen wir die Festung, steigen der Oper auf`s Dach, finden eine alte Mathall, die kulinarische Leckerbissen und natürlich guten Kaffee offeriert u. v. m.. - Dank unseres online gebuchten Tagestickets sind wir betreffs des ÖPNV sehr flexibel, fahren noch mal kurz ins Hotel, um dann am Abend ein Experiment zu wagen. Brigitte hat meinem Wunsch nach asiatischem Essen folgend ein chinesisches Lokal rausgesucht, das ausschließlich Suppen anbietet (koie ramen). Vor dem Lokal dann eine kleine Warteschlange, was uns aber nicht davon abhält, uns einzureihen. Und gut so, schließlich sitzen auch wir drin und löffeln unsere super leckere Suppe. - Nun ja, es gibt nur Stäbchen und Löffel ... ;-)

25. August 2023

Ra II im Kon-Tiki-Museum

Nun hat uns der Regen wieder eingeholt, die Sonne macht heute mal einen Pausentag. - Kein Problem für uns, denn wir hatten sowieso vor, heute mal in Kultur zu machen. Wir besuchen insgesamt drei Ausstellungen in zwei Museen. Als erstes steht das Fram-Polarschiffmuseum auf unserem Programm, wo wir die Fram - das stärkste aus Holz gebaute Schiff der Welt - bewundern. Die Fram wurde bei den drei berühmten Polarexpeditionen von Fridtjof Nansen (1893-1896), Otto Sverdrup (1898-1902) und Roald Amundsen (1910-1912) eingesetzt. Dann wechseln wir (nur wenige Schritte) zum Kon-Tiki Museet und lassen uns faszinieren von Thor Heyerdahls Expeditionen und Forschungen. Es ist später, verregneter Nachmittag, als wir wieder das Tageslicht erblicken. Zwei Busstopps weiter dann endlich ein Café, und zwar ein sehr gutes!

Ach ja, heute "durften" wir auf Nachfrage nun unsere Fahrräder doch ins Hotel bringen (wir hatten im Abstellraum ein weiteres Fahrrad entdeckt und an der Rezeption nachgefragt, ob das nicht für alle gilt!?).

26. August 2023

Color Line

Tag der Heimreise. - Noch mal gutes Frühstück im Radisson, dann beladen wir unsere Räder und fahren gen Fährhafen. Wir reihen uns gemeinsam mit den Motorradfahrern weit vorne ein und harren der Dinge. Und tatsächlich, wir dürfen als erste vorrücken! Doch leider nur bis zur nächsten Absperrung, dann ist erst mal Ende für uns. Ab jetzt passieren uns unendlich viele PKW. LKW und Busse, nur wir warten. Dann schließlich ganz zum Schluss winkte man uns (und die Motorräder) endlich rein und wies uns einen Platz in einer kleinen Kammer zu. Na gut, dafür dann aber die super Überraschung, als wir den Luxusdampfer und erst mal unsere Kabine betraten. - Wir sind ja nun in unserem (Fahrrad)Leben schon mit sehr vielen Fähren gefahren, aber so etwas wie heute hatten wir noch nie!

Color Linie
Kabinenenansicht

Später sind wir dann mal über das (Kreuzfahrt)Schiff gewandert und haben schließlich unser Abendessen am reichlich gedeckten Buffet eingenommen.

27.  August 2023

Eine ruhige Nacht auf See! - Unser Zug soll erst um 14:00 Uhr fahren, also heben wir noch etwas Zeit für Kiel. Vorsichtshalber checken wir aber noch mal die Bahnverbindungen und oh Schreck, "unser" Zug ist wegen eines Defektes gecancelt worden!? Wir verbringen einige Zeit bei der gutwilligen Reiseauskunft, doch so richtig helfen konnte man uns auch nicht. - Um es kurz zu machen, später wurde ein Ersatzzug herbeigeschafft und wir konnten planmäßig nach Hause fahren. - Ja, ja, die liebe Bahn ...!

 

RESÜMEE

Es stand lange nicht fest, ob wir überhaupt fahren. Folglich war die (körperliche) Vorbereitung auch eher mangelhaft. Dennoch haben wir schließlich auf unsere langjährigen Routinen vertraut und sind an den Start gegangen. Entsprechend quälend dann auch eher die ersten Etappen, zumal das Profil von Anfang an recht bergig war.

Wird fortgesetzt!

 

HINWEIS: Bisher habe ich alle norwegischen Ortsnamen eingedeutscht, soll heißen, die richte Schreibweise ignoriert. Wenn mal Zeit ist, werde ich das korrigieren ...

 

Und wenn gar nichts mehr geht, warten wir halt geduldig auf den Bus ...

Bushaltestelle

 

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