Obwohl ich erst 1984 Mitglied im Deutschen Alpenverein (DAV), konkret beim AlpinClub Berlin - ACB -
(damals hießen wir noch Sektion Charlottenburg) geworden bin und eigentlich nur das Klettern erlernen wollte, machte ich doch recht rasch auch "Funktionärs-Karriere", was zugegeben nicht unbedingt gegen meinen Willen geschah.
Bereits 1991 wählte mich die Mitgliedschaft zum Beisitzer, ab dem Jahr 1992 dann zum 2. Vorsitzenden. Damals betrug die Anzahl der Mitglieder übrigens nur etwa 500. Seit Feb. 1995 bin ich schließlich 1. Vorsitzender. Die Mitgliederzahl beträgt jetzt etwa 4.300, eine Entwicklung, auf die man sicher stolz sein kann.
1993 war ich Gründungsmitglied des Landesverbandes Berlin des DAV und seit dieser Zeit dort auch stellvertretender
Vorsitzender.
Am 27. Juni 2005 wählte mich die Mitgliederversammlung zum Vorsitzenden des Landesverbandes Berlin des DAV.
Für mich hat das (dieses) Ehrenamt nach wie vor einen sehr hohen gesellschaftlichen Stellenwert, obwohl es längst nicht
mehr die Anerkennung in der Öffentlichkeit findet, die es verdient hat. Die Bereitschaft, unentgeltlich Verantwortung zu übernehmen verschwindet reziprok dem Selbstverständnis, sich für alles bezahlen zu lassen. Tituliert man diese Bezahlung auch (noch) als Aufwandsentschädigung, ist sie doch im zunehmenden Maß Motivation für die Bekleidung eines "Ehrenamtes". Der Wandel des DAV hin zum Dienstleistungsunternehmen hat m.E. längst begonnen und ist auch nicht mehr aufzuhalten. Trotzdem werde ich persönlich so lange wie irgend möglich an den (alten) Idealen bezüglich des Ehrenamtes und somit auch meiner Tätigkeit beim ACB festhalten, mich letztlich einer zunehmenden Kommerzialisierung aber nicht verschließen können.
Natürlich ist es mein erklärtes Ziel, den Mitgliederbestand des ACB weiter zu steigern, den Verein im Wettbewerb der drei
weiteren Sektionen in Berlin attraktiv(er) zu gestalten, ihn dennoch aber nicht zu einem anonymen Dienstleistungsapparat mutieren zu lassen, sich dem Fortschritt nicht zu verschließen aber auch Traditionen zu pflegen. Der ACB sollte trotz einer gewissen "Uniformierung" des DAV immer seine Individualität wahren.
Arnold Behr (Arno)