international - Trekking

Sölden (A), Sommer 2020

Sölden (A), Sommer 2020

 

 

 

 

 

Wandern, Bergsteigen, Klettern Rennrad fahren ...

Corona-Jahr 2020, alles etwas anders als sonst! - Bisher wollen wir eigentlich nicht klagen. Trotz völlig neuer Bedingungen in der Welt - die Corona Pandemie kennt keine Grenzen - wir akzeptieren die notwendigen Einschränkungen und halten uns an die Regeln, versuchen aber dennoch im Rahmen des zulässigen, uns unsere Mobilität und Reiselust zu bewahren. Klar, die großen Fernziele scheiden erst einmal aus, aber zum guten Reisen reicht manches mal durchaus auch unser Heimatland oder angrenzende Länder. Gönnten wir uns doch erst kürzlich eine 10-tägige Fahrrad-Trekking Tour entlang der Mulde und zu Jahresbeginn, also noch vor dem Shutdown, Rennrad Urlaub auf Mallorca

Nach längerem Überlegen haben wir uns schließlich entschlossen, die Sommerferien (ja, Brigitte muss immer noch arbeiten) mal wieder in Österreich, konkret im Ötztal und hier auf dem Campingplatz Sölden zu verbringen. Hier wissen wir, was uns erwartet, bzw. was ggf. möglich ist, da wir schon in den Jahren 2015 und 2009 dort unsere Urlaube verbrachten.

Wieder ist die Anreise etwas kompliziert, da wir einerseits auf einen gewissen Komfort (Tisch und Stühle, etc.) aber auch auf Trekking- und Kletterausrüstung sowie die Rennräder nicht verzichten mögen. Folglich wählten wir wieder (trotz schlechter Erfahrungen) die "Hermes-Variante", indem wir zwei große Reisetaschen voraus schickten und nun hoffen, diese vor Ort auch vorzufinden. Auch die passenden Bahnverbindungen im ICE (Fahrradmitnahme) zu finden war nicht so ganz einfach, da man(n) bei Auslandsreisen die Fahrrad-Reservierungen nicht online vornehmen kann (evtl. eine bewusste Schikane, um im ICE die Fahrradmitnahme zu erschweren?). - Ein kompetenter Mitarbeiter im Servicebereich des Bahnhofes Südkreuz hat uns aber bestens beraten und schlussendlich unsere geplante Reise ermöglicht.

Heute Nacht geht es also los ...

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Quelle: Strava.com

 

 

REISETAGEBUCH

02. August 2020

Unser Zug nach München fährt 04:28 Uhr vom Hauptbahnhof ab. Da der ÖPNV auch in Berlin nachts stark ausgedünnt ist, finden wir von "unserem" S-Bhf. (Sundgauer Straße) aus keine akzeptable S-Bahn Verbindung zum Hauptbahnhof. Es gibt nur Verbindungen mit Bus und Bahn, was aber für uns ausscheidet, da wir die Rennräder dabei haben. Folglich beschließen wir, mit den Rädern bis zum S-Bhf. Grunewald zu radeln und von hier aus mit der ersten durchgehenden S-Bahn Richtung Hbf. zu fahren. 

    ICE Fahrradabteil

Und schon beginnen die Abenteuer! - Als wir gegen 02:30 Uhr die Clayallee gen Norden befuhren kreuzte plötzlich eine vielköpfige Wildschweinrotte von links nach rechts. Weiter zum S Bhf. Wannsee - wir waren um einiges zu früh dort - trafen wir erst mal auf dort nächtigende Stadtstreicher. Dann endlich die erste S Bahn gen Hbf. Der ICE fuhr pünktlich ein, doch oh Schreck, es fehlte das Fahrradabteil im Wagen 1. Eine nette Schaffnerin klärte uns auf, das wir die Räder einfach in ein Abteil stellen sollten. Später folgte die Erklärung. Der ICE neuester Generation, der uns eigentlich nach München bringen sollte, stand in der Werkstatt und ersatzweise hatte man einen uralten ICE der 1. Generation geschickt. - Es dauerte nicht lange, dann forderte dar Zug-Oldtimer seinen Preis. Unterbrechung der Fahrt wegen technischer Probleme. Wir verloren 45 Minuten und verpassten unseren Anschluss nach Innsbruck!

Zum Glück arbeitete der DB Service im Münchener Bahnhof schnell und gut. Man buchte uns um und wir erreichten schließlich, wenn jetzt auch 2 Std. verspätet, den Bahnhof Ötztal. Von hier aus weiter per Bus. Noch während der Busfahrt nach Sölden begann es zu regnen und hörte einfach nicht mehr auf. Nun gut, es war nicht das erste mal, dass wir bei strömendem Regen aufbauen mussten. - Rasch noch einkaufen gegangen und dann in den Grauen Bären zum Abendessen. Da wir die letzte Nacht nicht geschlafen hatten, musste ich allerdings die ganze Zeit aufpassen, dass Brigitte nicht noch währen des Essens am Tisch einschlief.

04. August 2020

Es regnet die ganze Nacht und eigentlich auch den ganzen weiteren Tag. Die Sonne will sich einfach nicht blicken lassen und es ist kalt! - Wir richten uns fertig ein, machen noch einige Besorgungen und vertrödeln den Tag.

05. August 2020

Rundwanderung der Blicke und Blumen. – Die Sonne lockt, endlich wieder schönes Wetter. Die höheren Gipfel rings herum sind seit gestern schneebedeckt, wenn auch nur für kurze Zeit. Dennoch ein herrliches Panorama. – Wir starten direkt in Sölden und folgen zunächst dem Waalweg, einem Weg, der entlang einem früheren Bewässerungssystem führt und beeindruckende Einblicke früherer Bewässerungskunst bietet. Man(n) mag sich gar nicht vorstellen, wieviel Arbeit die Errichtung (und die spätere Instandhaltung eines solchen Systems gemacht haben muss.

    Wasserwirtschaft, Waalweg bei Sölden

Zwischenetappenziel ist die Brunnenbergalm, eine lohnende Einkehr! – Weiter dann auf wenig begangenem Pfad nach Zwieselstein und von hier aus per Bus nach Hause (14,5 km, gut 800 Hm).

06. August 2020

Wir beschließen heute Klettern zu gehen. Den Klettergarten oberhalb der Moosalm kennen wir schon von früheren Besuchen her. Trotzdem zieht sich der Anstieg hin. Am Ziel angekommen, suchen wir uns einfache Routen, um überhaupt erst mal wieder mit dem „Draußen klettern“ vertraut zu werden. Brigitte steigt tapfer alle Routen vor, während ich nachsteige und jeweils am Umlenker fädeln muss. Nach vier, fünf kurzen Routen im Dreierbereich reicht`s uns erst einmal für heute. Wir machen Platz für jetzt immer mehr kommende weitere „Besucher“.

07. August. 2020

Wandertag. – Wir stehen etwas früher auf, um den Bus kurz nach 09:00 Uhr nach Vent zu kriegen. Dort angekommen, geht`s sofort per Sessellift hoch zur Mittelstation (Stablein) und von hier aus weiter per Pedes Richtung Wildes Mannle. Die ersten etwa 200 Hm laufen wir auf einer Piste, also gut ausgebauter, dennoch aber steil ansteigender Strecke. Bis hierher hätte man auch mit dem neuen Lift fahren können, aber wir wollten ja trainieren ?

    Breslauer Hütte

Jetzt wurde der Weg zum Pfad und zunehmend schwieriger. Schlussendlich kletterten wir über Geröll und Schrofen zum bestens besuchten Gipfel. Brigitte hatte eine Rundwanderung via der Breslauer Hütte geplant, also setzten wir unseren Weg zunächst auf dem Grat, dann steil absteigend im Fels fort. Vor uns eine Dame, die nur sehr schwer mit der Situation klar kam und der jeder Schritt abwärts explizit angesagt werden musste. Zum Glück verlor sie nicht die Nerven! – Etwas tiefer konnten wir sie endlich passieren und uns an den Zustieg zur Breslauer Hütte machen. Kurze Einkehr und dann wieder zurück zur Mittelstation (ca. 750 Hm).

08. August 2020

Wieder herrlicher Sonnenschein und wohl in tieferen Gefielen auch `ne Hitzewelle. – Wir holen die Rennräder aus dem Fahrradkeller und rüsten uns für die erste Vent-Tour. Die Strecke ist bekannt, aber es gibt schon wieder mehr Tunnels als bei unserer letzten Tour im Jahr 2015. Gut , dass ich neues Batterielicht gekauft habe, denn das brauchen wir jetzt umso mehr.

    Gaislachkogel 3.059m, total verbaut :(

Die knapp 700 Hm (hin und zurück) machen uns ganz schön zu schaffen, auch wegen der Hitze. Kurze Einkehr in Vent und dann Downhill zum Zeltplatz. Zum Glück haben wir ein schattiges Zeltplätzchen, denn jetzt ist es hier ganz schön heiß! – Brigitte kümmert sich um unsere Wäsche, dann gehen wir einkaufen.

09. August 2020

Die Schönwetterphase hält an. Es ist eher zu heiß. Unsere Strategie lautet daher, möglichst hoch hinaus, da ist es ja bekanntlich kälter. Wir investieren pro Person 105 Euro und kaufen uns je eine Ötztal-Card (gültig für 10 Tage). Damit können wir eine Vielzahl Busse, Bahnen und Lifte nutzen u. v. m. Also geht`s heute auf den den Gaislachkogel (3.059m). Bis zur Mittelstation mit der Gaislachkogelbahn, dann weiter steil bergauf per Pedes. Der Pfad ist durchaus anspruchsvoll und verlangt mir mehr ab, als erwartet. Obwohl wir nun schon einige Tage aktiv waren, gehen uns diese etwa 900 Hm ganz schön in die Beine. Hinzu kommt, dass es hier oben doch nicht ganz so kalt war, wie erhofft.

    Mainzer Höhenweg

Nach gehabtem Gipfelglück geht`s rasch runter per Seilbahn, ab in die Gluthitze. Am Abend belohnen wir uns mit dem Grauen Bären. Wir essen wirklich gut, aber die Portionen sind einfach viel zu groß. Unser Problem, wir können einfach nichts stehen lassen …!

10. August 2020

Und wieder soll der Tag sonnig und heiß werden! Also stehen wir etwas früher als üblich auf und fahren nach dem Frühstück per Bus an den Fuß des Rettenbachferners. Unser heutiges Ziel ist die Braunschweiger Hütte, und zwar auf dem Hinweg über das Pitztaler Jöchl und zurück via Rettenbachjoch. Um nicht die allgemeine Rennstrecke zum Pitztaler Jöchl einzuschlagen, versuchen wir einen älteren Weg, der eigentlich vom Zustieg zum Mainzer Höhenweg abgehen soll. – Nach mühsamer Kraxelei sind wir endlich am Einstieg des Mainzer Höhenweges, aber keine Spur von Abzweig zum Pitztaler Jöchl. Also zurück auf Null und jetzt doch die Rennstrecke, die aber durchaus auch ihre Tücken hat. Beispielsweise muss man mehrfach Schneefelder traversieren. Geschafft!

    Braunschweiger Hütte

Dann Abstieg zur Braunschweiger Hütte und Einkehr (und etwas in Erinnerungen schwelgen). – Nach kurzer Pause machen wir uns in der Mittagshitze an den Aufstieg zum Rettenbachjöchl. Wir müssen ziemlich viel Geröll passieren ehe wir endlich zum eigentlichen Anstieg gelangen. Oben wartet die Seilbahn auf uns. Dank des kleinen Umwegs haben wir uns wieder so um die 800 Hm angetan.

Am Abend fängt es heftig an zu regnen. Auch gibt es ab und an mal Donnergrollen.

11. August 2020

Der Regen lässt im Laufe der Nacht nach. Wir können sogar wieder draußen frühstücken. – Die Sonne bricht durch und gleich wird es wieder warm (um nicht zu sagen zu warm). Wir wollen heute einen neuen Klettergarten testen und fahren daher mit dem Linienbus bis Obergurgel. Von hier aus dann noch `ne knappe halbe Stunde zu Fuß weiter und wir sind am Klettergarten und wir sind hier die einzigen!  Wie üblich suchen wir uns erst einmal die Routen im Dreier Bereich und Brigitte wagt sich zum Schluss noch erfolgreich in eine 4, steigt diese vor. Die ganze Zeit sind wir unmittelbar der Sonne ausgesetzt (Südwand) und blicken sehnsüchtig auf die Schneegipfel und Gletscher, die von hier aus das Panorama bilden.

    Panorama von der Naturplatform Schwarze Schneid, 3.340m

12. August 2020

Die Wetterprognose ist nicht mehr ganz so eindeutig auf nur Sonnenschein und hohe Temperaturen fixiert, nein auch erste Schauer und Gewitter können möglich sein. – Wir sehen das eher gelassen, haben wir heute doch sowieso nichts Größeres vor. Aber nur vorm Zelt rumsitzen wird auf Dauer auch langweilig und außerdem haben wir ja das teure Zehn Tage Ticket. Kurzentschlossen machen wir uns daher auf den Weg, zunächst mit dem Bus zur Talstation (2.673m) des Rettenbach Ferners zu fahren und von hier aus per Schwarze Schneid Bahn bis zur Bergstation (3.260m). Hier beginnt dann endlich unsere etwa 15minütige Wanderung, nämlich hoch zur „Naturplattform Schwarze Schneid“ (3.340m). Der Weg lohnt! Ein wirklich beeindruckendes Bergpanorama ringsherum und die Gipfel fast alle auf Augenhöhe.

Wieder in Sölden angelangt, gönnen wir uns noch ein Eis und prompt beginnt es zu regnen. Na gut, gehen wir halt Schuhe kaufen …

13. August 2020

    Stuibenfall (Fallhöhe 159m)

Der Regen war in der Nacht teils heftig, ließ aber zum Morgenhin nach. – Um die neun Schuhe einzulaufen und ggf. auch bei Wetterverschlechterung schnell reagieren zu können, wählen wir eine eher moderate, dafür aber absolut lohnende Wanderung zum größten Wasserfall Tirols, nämlich dem Stuibenfall (Fallhöhe 159m) bei Umhausen aus. – Anfahrt bis Umhausen per Bus und dann auf guten Wegen bis zum Fuß dieses beeindruckenden Naturschauspiels. Gleich daneben – und mindesten ebenso beeindruckend – moderne Ingenieurkunst, eine Stahltreppen-Steiganlage (teilweise an Drahtseilen hängend) vom Fuß des Wasserfalls bis hinzu dessen Oberkante. Mehr als 700 (!) Stufen wollen erklommen sein, ehe man wieder Waldboden unter den Füßen hat. Sportlich ambitionierte könne als Aufstieg auch eine parallel verlaufenden Klettersteig wählen.

Von Umhausen bis hier oben waren es etwa 500 Hm, wir laufen – allerdings auf anderem Weg, den Berg wieder runter und belohnen uns mit einem sagenhaften Eis in der Ötztalerei.

14. August 2020

Nicht mehr ganz so gutes Wetter. – Wir satteln mal wieder die Rennräder und fahren abwärts den Ötztal Radweg, der von Sölden nach Haiming führt und gut 50 km lang ist. Nun ist das nicht gerade eine optimale Rennradpiste – gibt es doch immer wieder geschotterte Abschnitte – aber dafür geht`s meist bergab. Aufpassen muss man allerdings, gerade dort wo es keinen Asphalt gibt, schon, denn da kann man auch mal rasch ins Rutschen kommen. Im Gegenverkehr meist E-Bike Fahrer, für die diese Strecke optimal ist. „Zufällig“ kommen wir auch wieder durch Umhausen und ganz zufällig landen wir natürlich auch wieder in der Ötztalerei. ?

    Von Vent nach Sölden

Wir rollen weiter bis Haiming und von hier aus auf gleichem Weg wieder zurück bis zum Bahnhof Ötztal. Hier laden wir die Räder auf den Fahrradhänger des Linienbusses und sind heilfroh, dass der plötzlich einsetzende Regen uns im Bus nichts mehr antun kann.

15. August 2020

Heute ist der Hausberg dran, denn die Wetterprognose ist positiv. – Da wir bereits kurz nach 08:00 Uhr am Hüttentaxi zur Windach Alm sein mussten, fiel das Frühstück im Zelt erst einmal aus. Dann reichte die Zeit aber doch noch, um in der Bäckerei wenigstens noch ein Kaffee und einen Marillenpfannkuchen zu essen. Dann geht`s wirklich steil aufwärts mit dem Hüttentaxi bis zur Alm.

Wir machen uns fertig und beginnen mit dem Aufstieg. Zunächst über steile Wiesenhänge bis oberhalb der Baumgrenze und von hier aus weiter auf gut ausgebautem Pfad (teilweise ausgesetzt) bis zum Gipfelkreuz in 2.902 m Höhe (ca. 900 Hm).  Welch ein Panorama!

Auf gleichem Weg zurück bis zum Abzweig Kleble Alm. Kurze Einkehr und dann abwärts nach Sölden wieder mit dem Hüttentaxi. – Am Abend (in Österreich ist Feiertag) gehen wir Pizza essen.

    Gipfelkreuz auf dem Söldenkogel

16. August 2020

Die Wetterprognose ist heute nicht ganz so optimal. Vermutlich gibt`s am Nachmittag Regen. – Dennoch wollen wir wenigstens die Zeit, die uns bis zum vorhergesagten Regen bleibt, sinnvoll ausnutzen. – Brigitte schlägt den Höhenweg Tiefenbachferner -> Vent vor. Folglich fahren wir per Linienbus (durch den Tunnel) bis zum Tiefenbachferner. Gerade diskutiert hier eine organisierte Gruppe, ob sie diesen Weg ebenfalls laufen soll, oder aber wegen des Wetterrisikos lieber umkehren soll. Ergebnis der Diskussion; die Gruppe wird geteilt. Einige nehmen jetzt den Bus nach Vent, der andere Teil geht mit dem Führer – der vorher bekannt gibt, dass er sehr zügig gehen wird – an den Start. Wir ebenfalls.

Der Höhenweg – meist immer so auf einem Niveau von 2.500m – 2.600m – ist gut markiert und auch ausgebaut. Dennoch sollte man unbedingt schwindelfrei und trittsicher sein. Nach knapp zweidrittel der Strecke müssen wir uns entscheiden, ob wir unseren Knien den langen Abstieg nach Vent antuen wollen, oder aber lieber etwas ansteigend eineinhalb Stunden lang weiter bis zur Bergstation der Venter Seilbahn laufen und damit dann gen Vent gondeln. Wir wählen die Sessellift Alternative und setzen unseren Höhenweg fort. Es dauert viel länger, als gehofft, bis wir endlich die Seilbahnstation erreichen. Abwärts nach Vent und noch `ne kurze Einkehr, ehe uns der Linienbus zum Zeltplatz bringt. Es beginnt zu regnen …

    Piburger See bei Habichen

17. August 2020

Es hat so ziemlich die ganze Nacht geregnet. Entsprechend motiviert stehen wir auf und beschließen `ne „sichere“ Talwanderung zu machen. Also ab per Bus bis Habichen und von hier aus per Pedes zum Piburger See, den wir einmal umrunden wollen, ehe wir wieder nach Habichen zurück kehren. Erstes Highlight die Wellerbrücke über die Ötztaler Ache. Jetzt weiter aufwärts auf gut ausgebauten Waldwegen durch feuchtes und moosiges Bergsturzgelände bis zur ersten Einkehr am See (Seehäusl). Frisch gestärkt umrunden wir dann den See und sind fasziniert von den Ausblicken und der Landschaft. Für den Rückweg nach Habichen gibt es eine rutschige Alternative.

Wieder unten gönnen wir uns noch zwei Fleischkäs-Semmeln und dann warten wir auf den Bus nach Sölden. Kaum sitzen wir drin, fängt es heftig an zu regnen …

18. August 2020

    Panorama Hohe Mut

Es bleibt grau und regnerisch. Aber den ganzen Tag tatenlos rumhocken, das geht gar nicht! – Wir packen unsere Regensachen ein und fahren mit dem Bus bis Obergurgel. Tagesziel ist mit knapp 800 Hm die Hohe Mut (2.670m) . Etwa nach der Hälfte der Strecke reißt der Himmel auf und belohnt uns mit fast blauem Himmel. Genau das richtige Licht um das Panorama der umliegenden, teilweise noch vergletscherten Dreitausender genießen zu können. – Talwärts geht`s dann nach einer Einkehr und einem zünftigen Tiroler Geröstl mit der Seilbahn.

19. August 2020

Das Wetter sieht schon wieder etwas freundlicher aus. Also sind mal wieder die Rennräder dran und auf Wunsch eines einzelnen Herren fahren wir nochmals Downhill gen Bahnhof Ötztal. Vielleicht finden wir unterwegs ja doch noch die bei der letzten Tour hier verloren gegangene Regenjacke. – Haben wir leider nicht gefunden, dafür aber nach gut 40 km einen Durchschlag am Hinterrad von Arno`s Bike. Das Reifenflicken zog sich dann allerdings etwas hin, da ich den neun Schlauch, den ich einziehen wollte, leider beim Aufziehen der Decke beschädigt hatte. Nun ja, dann also doch Reifen flicken …

    AREA 47, Ötztal

Wir rollten dann noch mal gut 10 km weiter, erstens, um ans Ende des Ötztal Radweges zu gelangen und zweiten, um dort einzukehren. Schließlich wieder 10 km zurück bis zum Bus (Ötztal Bahnhof). Aber auch der Busfahrer hatte Pech mit einem platten Reifen, und zwar den von Fahrradanhänger. Da er keinen Ersatzreifen mitführe, mussten wir warten, bis ein Kollege mit einem Ersatzrad vorbeikam. Somit wurde es relativ spät, ehe wir wieder in Sölden ankamen. – Zu spät für`s Einkaufen und Kochen, wir sind Pizza essen gegangen.

20. August 2020

Und noch mal auf die Räder. Erst mal (wieder) nach Vent mit kurzer Einkehr, dann wieder abwärts, vorbei an Sölden, mit dem Ziel in der Ötztalerei mal wieder ein leckeres Eis zu genießen. Jetzt wieder frisch gestärkt retour, und zwar bis Huben, um hier in den Bus nach Sölden zu steigen (knapp 80 km, knapp 1.000 Hm!).

21. August 2020

Und wieder lacht die Sonne. Wir gehen noch mal zum Klettergarten oberhalb der Moosalm und Brigitte steigt einige Vierer-Routen vor, die ich dann gerade mal so im Nachstieg schaffe. Respekt!

Gegen 15:00 Uhr sind wir wieder auf dem Platz und beginnen u. a. mit Reisevorbereitungen. Den letzten Abend lassen wir es uns – ebenso wie damals den ersten Abend – noch mal im Grauen Bären gut gehen.

22. August 2020

Abreisetag. – Wir stehen etwas früher auf und beginnen sogleich mit dem Packen. Das Frühstück fällt heute etwas spärlich aus, aber wir wollen erst mal fertig werden. Zum Glück scheint noch die Sonne, so dass wir das Zelt trocken abbauen und verpacken können. Gegen11:00 Uhr ist alles erledigt, wir haben gezahlt und unsre zwei Reisetaschen für die Abholung durch Hermes am Montag gerichtet.

Per Bus bis Ötztal Bahnhof und weiter mit der Regionalbahn bis Innsbruck. Hier wartet schon der ICE auf uns, obwohl es bis zur Abfahrt noch mehr als eine Stunde hin ist. - Die Fahrt mit dem als mäßig frequentierten deklarierten ICE beginnt entspannt, was sich aber wenig später massiv ändert. wegen eines Zugausfalls wird es plötzlich extrem voll in "unserem" Zug und das ändert sich eigentlich auch nicht mehr bis Berlin. Problem dabei ist, dass weder der Speisewagen in Betrieb ist noch auch nur annähernd Abstandsregeln eingehalten werden. So kann und und darf die DB mit 1. Klasse-Kunden und natürlich auch mit allen weiteren Kunden einfach nicht umgehen!

 

Nachspiel

Und wieder versagt HERMES ! - Nachdem sie mir vor Jahren schon einmal ein wertvolles Rennrad demoliert haben, sind sie jetzt nicht in der Lage, uns unser Gepäck fristgerecht und vereinbarungsgemäß zurück zu bringen. Und das, obwohl wir für einen definierten Lieferslot einen Extra-Aufpreis gezahlt haben. HERMES ist und bleibt unzuverlässig!

 

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