Am 02. Okt. 2012 werden wir (nach der Arbeit) starten zu unserem Teil I der Brandenburg-Tour. Eine Radtour, die in ihrer gesamten Lämge mehr als 1.000 km mißt! - Da wir am 07. Okt. leider wieder in Berlin sein müssen, haben wir vor - als 1. Etappe - von Brandenburg bis Chorin zu fahren. Natürlich reisen wir wieder mit dem Zelt; schließlich kommt ja jetzt der goldene Oktober ...
Auch gilt es, einige neue technische Spielereien zu testen und auf Altagstauglichkeit zu prüfen, denn auch unsere geplante, im kommenden Sommer startende, große Tour rückt immer näher ...
Dienstag, 02. Oktober 2012
Kurz nach 14:00 Uhr mache ich Feierabend und beeile mich nach Hause zu kommen. Wir beladen die Räder und auf geht`s Richtung Bahnhof Wannsee. Noch vor 17:00 Uhr sitzen wir im Zug und erreichen Brandenburg `ne gute halbe Stunde später. Gleich mit zwei Navis (GARMIN Montana 650t + GARMIN 60 CSx) ausgestattet, machen wir uns auf die Suche nach dem ersten Zeltplatz am Plauer See. - Wir sind zwar "nur" knapp 24 km gefahren, dennoch ist es dunkel, als wir unser Zelt aufstellen. - Wir kochen Linseneintopf und kriechen bald in die Schlafsäcke ...
Mittwoch, 03. Oktober 2012
Die Sonne weckt uns. So macht Camping Spass! - Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir unsere Siebensachen und navigieren in Richtung Havelberg, unserem geplanten Etappenziel. Etwas hinter Rathenow queren wir per Fähre die Havel und amüsieren uns köstlich, als wir etwas später den Ort "Wassersuppe" passieren. Es sind doch immerhin 100 km die wir radeln müssen, ehe wir in Havelberg "unseren" Campingplatz (Campinginsel Havelberg) erreichen. Nach Zeltaufbau und kostenlosem (!) Duschen statten wir Havelberg noch einen Besuch ab, besser gesagt, dem Griechen in Havelberg :-)
Donnerstag, 04. Oktober 2012
Es hat in der Nacht schon den ersten, wenn bis dahin auch nur leichten, Regen gegeben. Entsprechend grau ist es am Morgen. Aber so schnell lassen wir uns ja nicht abschrecken! Wir fahren zunächst entlang der Elbe in Richtung Wittenberge. Das Wetter wird immer schlechter, es regnet jetzt eigentlich - mehr oder weniger heftig - kontinuierlich. Als wir schließlich nach etwa 77 km in der Nähe von Lenzen den Naturcampingplatz am Rudower See erreichen, gibt es schon kein trockenes Fleckchen mehr an uns. Wir bauen auf und verkriechen uns ...
Freitag, 05. Oktober 2012
Es hat quasi die ganze Nacht durch geregnet. Wir frühstücken und packen anschließend die nassen Sachen ein. Die Weiterfahrt ist bei solchem Wetter um einiges beschwerlicher, als an trockenen Tagen. Aufgeweichte Wege, rutschiges Pflaster, Laub und Schmutz sind da schon eine echte Herausforderung. Der Regen wird phasenweise so ergibig, dass wir denken, wir stehen unter der Dusche. Hinzu kommt seit Donnerstag auch noch ein heftiger Wind (Windstärke 6 , in Böen bis 8) und das überwiegend von vorne.
Es ist zum Verzweifeln, aber so macht Radfahren nun wirklich keinen Spass. Nach knapp 35 km landen wir pitschnass erst in einer Bäckerei, dann in Perleberg. Bei der Touristeninformation fragen wir nach einem Zimmer. Wenig später beziehen wir ein kleines DZ (ohne WC und Dusche), drehen die Heizung auf und beginnen unsere Sachen zu trocknen. Dusche ist im Flur.
Die Lebensgeister kehren wieder, wir bekommen sogar Lust auf Sightseeing, besichtigen Ort und Kirche. In einer Pizzeria stärken wir uns für die nächsten Tage.
Samstag, 06. Oktober 2012
Es regnet die ganze Nacht durch, so dass wir nach dem Frühstück lustlos in die fast wieder trockenen Klamotten schlüpfen und uns auf die Räder schwingen. Es dauert nur Minuten und wir sind wieder bis auf die Haut nass. Verbissen (und fröstelnd) kämpfen wir uns durch bis Pritzwalk (ca. 34 km), dann ist endgültig Schluss mit Lustig! Auf dem Navi geben wir ein "Bahnhof" und begeben uns auch unverzüglich dort hin.
Es ist Wochenende, der Bahnhof verschlossen, keine Wartehalle und der nächste Zug in Richtung Heimat erst in ca 90 Minuten. Also Fahrkarten kaufen und zurück ins Zentrum. Eine Dönarbude bietet uns schließlich Asyl. Am frühen Nachmittag besteigen wir den Zug.
Resümee
Sicher, es hätte schlimmer kommen können, aber auch so ein Schietwetter kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Dabei ist es die Tour allemale wert, gefahren zu werden, vorausgesetzt eine gute Planung, bzw. Navigation, denn die Möglichkeiten einzukehren sind eher rar. Die Wegebeschaffenheit war bis hierher durchwachsen, meist Asphalt, Plattenwege oder Verbundsteinpflaster. Teilweise aber auch Wald-, Schotter- und Sandwege. Letztere sind bei wolkenbruchartigem Regen etwas heikel zu befahren.
Sicher ist, dass wir unsere Tour ab Pritzwalk fortsetzen werden ...