Wir wollen die Pfingstfeiertage nutzen, um unsere Ausrüstung zu testen. - Unser Plan ist es, gleich nach meiner "Rentnerwerdung" - also Anfang Juli 2013 - mit dem Fahrrad von Berlin aus zum Nordkap zu radeln (mit der Option, von dort aus weiter die Ostsee zu umrunden und zwar so weit, bzw. so lange, bis die Kälte uns zum Abbruch zwingt.
Seit langem bereiten wir uns gedanklich und auch ausrüstungstechnisch auf dieses Abenteuer vor. Brigitte hat ein Jahr lang Urlaub. Zeit genug also, um nicht nur dieses eine Ziel ins Auge zu fassen ...
Da gute und praktische Ausrüstung, aber auch etwas Erfahrung (haben wir in den letzten Jahren u. a. in Südamerika und Neuseeland gesammelt) wesentliche Voraussetzung für gutes Gelingen unserer Pläne sind, werden wir am 18. Mai von zuhause aus nach Ketzin zum Campingplatz radeln, um - wie erwähnt - das Equipment zu checken.
Insbesondere soll sich die von mir zusammen gestellte Fahrradelektronik bewähren (ehr dazu findet Ihr hier:). Nach meinem derzeitigem (theoretischen) Erkenntnisstand ist es so, dass ich als Konsequenz meiner Recherchen und Versuche zu dem Ergebnis gekommen bin, an den Nabendynamo, bzw. an das Kraftwerk keine Endverbraucher (GARMIN, Smartphone, iPad/Notebook, Stirnlampe, Akkus, etc) unmittelbar zu adaptieren, sondern grundsätzlich während der Fahrt immer nur die Pufferakkus (5.600 mAh) aufzuladen werde.
Zur Unterbringung des Pufferakkus (und weiteren elektrischen Zubehörs) habe ich am vorderen Rahmendreieck der beiden Räder jeweils kleine Packtaschen montiert, die auch gleichzeitig das Kraftwerk schützen und vor neugierigen Blicken bewahren. Die Verkabelung Kraftwerk > Pufferakku erfolgt über ein kurzes Spiralkabel mit abgewinkeltem USB micro-Stecker. Erst nach Ankunft am Ziel lade ich mit dem dann (hoffentlich) vollen Pufferakku die Endverbraucher. Noch nicht gelöst habe ich die Stromversorgung für unser Notebook, das wir vorrangig für die Navigation und für die Reiseberichte nutzen wollen. Da dieses Teil aber etwa acht Stunden mit einer Akkuladung durchhält, reichen die Steckdosen, an welchen wir unterwegs vorbei kommen, evtl. aus, das Gerät nachzuladen ...
Am Samstagnachmittag ging`s dann endlich los. Es goss in Strömen, wir waren schon pitschnass noch ehe wir richtig auf den Rädern saßen! - Egal, wir machten uns auf den Weg. Dank dem Navi fanden wir auch eine "lauschige" Strecke in Richtung Potsdam, dabei u. a. auch jede Menge Waldwege, die binnen kürzester Zeit wegen des aufgeweichten Bodens dazu beitrugen dass unsere Räder vor lauter Dreck kaum noch zu erkennen waren. Hinter Potsdam ließ der Regen nach und wir erreichten - noch gut in der Zeit - Ketzin. Wegen der Pfingstfeiertage war der Platz sehr gut belegt, es gab nur mit Mühe - trotz Anmeldung - kaum noch einen Platz für unser Zelt! Über den Stellplatz, der uns dann aber letztlich zugewiesen wurde, konnte man aber absolut nicht meckern. - Rasch war das Zelt aufgebaut und noch ausreichend Zeit, um im Gasthaus an der Fähre noch ein gutes Abendessen einnehmen zu können.
Der Pfingstsonntag entschädigte dann für alles. Blauer Himmel, Sonnenschein und sehr angenehme Temperaturen; wir frönten dem Müßiggang, aßen Eis, genossen die Sonne ...
Der eigentliche Sinn unserer Wochenendtour sollte aber eigentlich der Test von Ausrüstung und Komponeneten sein. Im Ergebnis gab es nur wenige Details (z. B. zu kurze Abspannleinen am Zelt) die nachgebessert werden müssen. Für das Thema "Fahrradelektronik" war die Testfahrt, bzw. die Testzeit eigentlich zu kurz, da die mitgenommenen Akkus (noch) nicht wirklich via Pufferakku nachgeladen werden mußten. Somit wurden folglich auch die Pufferakkus nicht leer und deren Aufladung per Nabendybamo/Kraftwerk konnte nicht wirklich in der Praxis getestet werden.