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Radtour: Oder-Neiße-Radweg

Radtour Oder-Neiße-Radweg

13. - 15. Oktober 2007

Den Plan, schon am Freitagnachmittag (12. Okt.) mit der Bahn bis Zittau zu reisen, haben Herr Mehdorn und Herr Schell leider verhindert, da diese Herren ihre Hahnenkämpfe zu Lasten der potentiellen Bahnreisenden austragen und Herr Schell mal wieder einen Streik im Regional- und S-Bahnverkehr angeordnet hatte.



Also haben wir Zittauer Hotelbuchung storniert und beschlossen, der Not gehorchend, erst am Samstagmorgen zu starten. Ziel sollte jetzt aber „nur noch“ Görlitz sein, da wir dort erst gegen Mittag eintreffen würden und es von Görlitz aus immer noch etwa 100 km bis zum geplanten Etappenziel Forst sind.

Nicht berücksichtigt bei unserer Alternativplanung hatten wir allerdings, dass an diesem Wochenende in Berlin die Herbstferien begannen und dass natürlich viele andere Reisende auch erst am Samstag, anstatt Freitag, abreisen konnten.

Das Chaos war perfekt! – Bereits der Regionalexpress, den wir bis Cottbus benutzten, barst vor Mensch und Material, fast aus allen Nähten. Das ganze wurde nur noch getopt von der – nicht streikenden, privaten LausitzBahn, die zur Connex-Gruppe gehört, mit der wir von Cottbus bis Görlitz fuhren. Massen von Menschen, Fahrrädern und Gepäck drängten sich vor einem zweiteiligen Dieseltriebwagen (Siemens Desiro). Viele mussten draußen bleiben, als sich der Triebwagen endlich in Bewegung setzte. Wir standen wie die Heringe, eingequetscht zwischen Gepäck, Fahrrädern und Kinderwagen. Jeder Zwischenhalt entwickelte sich zu logistischer Akrobatik, inzwischen genervter Bahnreisender. Man hätte sich bei diesem – leicht vorhersehbaren - Massenandrang etwas mehr Flexibilität der (Privat)Bahn gewünscht…!

Schließlich erreichten wir Görlitz, durften endlich aussteigen, die Sonne lachte. Es war Mittag. Rasch war die Neiße, oder besser der sie begleitende Radweg gefunden, es konnte losgehen.

Den Oder-Neiße-Radweg, im Detail zu kommentieren, verkneife ich mir jetzt, da das andere längst viel professioneller getan haben. Unser Etappenziel hieß Forst, ein kleiner Ort zwischen Görlitz und Frankfurt Oder. Landschaft und Qualität des Radweges entschädigten schnell für die erduldeten Schikanen der Bahn. Noch vorm Dunkelwerden und nach knapp 100 km landeten wir in unserem vorbestellten Quartier, dem Hotel Haufe .

War auch die Speisekarte dieses kleinen, aber feinen Hotels etwas „übersichtlich“, wurden wir doch gut satt und gingen früh schlafen. Frühstücksbuffet und frischer Tee/Kaffee weckten am nächsten Morgen rasch die Lebensgeister, es konnte also bei Sonnenschein und blauem Himmel bald weitergehen.

Nächstes Tagesziel war Seelow, konkret das Walshotel Seelow, wenig frequentiert und zumindest im Naßzellenbereich ziemlich „süffig“! – Duschen, Abendessen und bald zu Bett gehen, mehr wollten wir nach den etwa 130 km aber sowieso nicht.

Wieder lachte die Sonne, als wir im Wintergarten des Hotels das Frühstück vom Buffet einnahmen, wie waren fit für die letzte Etappe.

Da Seelow etwas abseits des Oder-Neiße-Radwegs liegt, mussten wir zunächst erst wieder nervige 12 km Bundesstraße (ohne Radweg) bis an Wasser hinter uns bringen, wahrlich kein Vergnügen. Dann aber endlich wieder vertraute Strecke, denn diese Etappe (wenn auch andersherum) sind wir in letzter Zeit schon dreimal gefahren. Gegen 15:30 Uhr erreichten wir nach etwa 115 km schließlich Schwedt. Mit der Bahn ging`s dann heimwärts nach Berlin.

Gern würden wir gelegentlich noch mal die uns fehlenden Stücke ergänzen, denn der Radweg ist durchaus komfortabel und gut auch für unsere Rennräder geeignet. Ab und an `ne kleine Umleitung oder Baustelle sind bei einer Gesamtlänge von über 600 km wohl hinzunehmen. Auch die Gastronomie am Wege lässt keine Wünsche offen, lediglich die wenige Hotellerie am Weg – zumindest die von uns „entdeckte“ – ist doch eher etwas „hausbacken“!

Dennoch, wir werden wiederkommen!

Arno + Brigitte


Fortsetzung zu Pfingsten 2008

10. - 12. Mai 2008

Leider musste Brigitte auch am Pfingstsamstag arbeiten, so dass wir erst gegen 15:00 Uhr loskamen. Per Bahn ging es Richtung Stettiner Haff, konkret bis Jatznik Im Gepäck unsere Rennräder und kleine Rucksäcke für das Nötigste.

Die letzten etwa 25 km bis zum Haffhus in Bellin legten wir mit dem Rad zurück. Das Wetter war herrlich. – Nach Ankunft war noch ausreichend Zeit und Gelegenheit die sehr schöne Umgebung zu erkunden und schließlich die Abendsonne Richtung Ostsee eintauchen zu sehen (durch das Restaurantfenster vom Haffhus).

Pfingstsonntag

Die Mücken haben uns tatsächlich – trotz offenen Fensters – nachts in Ruhe gelassen, überhaupt war alles angenehm ruhig. Das Quartier, nicht gerade ganz preiswert, war absolut in Ordnung, dagegen das Frühstücksbuffet etwas sehr „hausbacken“!

Kurz nach 09:00 Uhr schwangen wir uns auf die Räder und folgten dem Oder-Neisse-Radweg mit Ziel Schwedt, konkret dem Gasthaus „Zur Linde“ in Criewen. Eigentlich nicht immer ganz ideal für Rennräder, dafür aber landschaftlich sehr reizvoll und abwechselungsreich, fuhren wir – oft durch dichte Wälder – Richtung Neuwarper See, kehrten ein beim „Stillen Zecher“ und erreichten schließlich den Oderdeich.

Abgesehen von jeder Menge Mücken, gnadenlos brennender Sonne und etwas müden Beinen hätte der Tag und die Tour nicht schöner sein können. Die Linde bot den zünftigen Abschluss, im Kreise von Gleichgesinnten genossen wir im kleinen Biergarten unser gutes Abendessen. Dann kamen Heerscharen von Mücken und überzeugten uns nachhaltig davon, dass es besser ist, ins Bett zu gehen...!

Pfingstmontag

Gut geschlafen, gutes Frühstück, gute Laune! - Auf bekanntem Weg ging`s weiter nach Frankfurt/Oder, unserer "Hausstrecke". Besonders anzumerken ist lediglich, dass es neuerdings von Lebus bis fast Frankfurt Zentrum einen guten neuen Radweg gibt.

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