Unser Ziel hieß Nordkap ...
Unser Fortbewegungsmittel ist das Fahrrad, unser Wunsch ist: Ankommen.
Seit nunmehr ca. fünf Jahren (Brigitte hat ein Sabatical angemeldet) bereiten wir uns darauf vor, für etwa ein Jahr lang weitere Teile der Welt (per Pedes, vorwiegend aber wohl mit dem Fahrrad) kennen lernen zu wollen. Zahlreiche Vorbereitungen und alternative Touren haben dazu beigetragen, dass wir meinen, über ausreichend Routine und Erfahrung zu verfügen, uns auf weitere "Abenteuer" einlassen zu können. Unsere erste Reise soll per Fahrrad zum Nordkap gehen und von hieraus - so lange es nicht zu kalt wird - weiter gen Osten. Wenn uns der Winter einholt, treten wir via Bahn, Bus und Schiff die Heimreise nach Berlin an.
Etwa Anfang März 2014 planen wir mit dem Fahrrad den Südwesten der USA (Nationalparks) zu erkunden, bis schließlich Brigitte zum WS 2014/15 wieder zu ihrer Arbeitsstelle zurück kehren muss. - Bisher noch nicht verplant ist die Zeit zwischen diesen beiden Reisen (Nov. 2013 - Feb. 2014). Aber da haben wir auf dem Weg zum Nordkap viel Zeit, um darüber nachzudenken ..
Da wir eine gewisse Vorliebe für das world wide web und Satellitennavigation nicht leugnen können und ich auch ansonsten etwas technikverliebt bin, werden wir versuchen, ein aktuelles Online-Tagebuch zu führen und über unsere Reise in Wort und Bild zu berichten. Dazu braucht`s aber (`ne Menge) Strom! Folglich habe ich mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, wie wir unsere Fahrräder u. a. als mobile "Steckdosen" nutzen können (vgl. mein Bericht FAHRRADELEKTRONIK).
Unser erstes Etappenziel in Richtung Nordkap - via Kopenhagen-Radweg - soll Flensburg sein. Natürlich nicht direkt, sondern mit ein paar Campingplatz-Übernachtungen unterwegs ...
REISETAGEBUCH
Kartenausschnitt für den Teil Berlin bis Flensburg
Freitag, 12. Juli 2013
Um 14:00 Uhr sind wir an der Fähre in Wannsee und schippern gemütlich Richtung Kladow. - Der Start verlief planmäßig, wenn auch etwas spät. Aber am Vormittag gab`s halt noch einen AlpinClub Termin!
Wir sind dann durch Spandaus Feierabendverkehr Richtung Oranienburg geradelt (knapp 60 km von der Haustür). Hier fanden wir an der Marina einen kleinen aber feinen Zeltplatz für Bootswanderer (Berliner Radfahrer wurden geduldet). Jetzt sind wir zwar etwas platt - die letzten Tage waren nicht ohne - aber dennoch zufrieden, endlich on tour zu sein ...
Samstag, 13. Juli 2013 - Dienstag, 16. Juli 2013
Von Oranienburg aus folgten wir weiter dem Berlin-Kopenhagen Radweg mit nächster Übernachtung in Himmelpfort. Das Wetter meint es gut mit uns, nur der Wind bläst häufig in starken Böen leider meist von vorne.
Am Sonntagabend ist unser Ziel Kratzeburg. Montag weiter bis Krakow am See. Heute (Dienstag) schlafen wir in der Nähe von Schwaan.
Bisher sind wir etwa 360 km geradelt, wobei die Wegbeschaffenheit häufig sehr speziell ist. Dank der GPS-Navigation finden wir bisher aber immer den "richtigen" Weg. - Morgen werden wir weiter gen Rostock radeln und von hier aus per Dampfer nach Dänemark schippern ...
Mittwoch, 17. Juli 2013
Noch mal gut 35 km und wir sind im Überseehafen von Rostock. Um 13:30 Uhr sitzen wir auf der Fähre nach Gedser. - Noch mal rd. 15 km auf gruseligem Waldweg und unser erster dänischer Campingplatz ist erreicht. Noch gut 250 km bis zu meiner Schwester bei Flensburg. Wir werden die nächsten Tage mit lustigem Inselhopping verbringen ;-)
Donnerstag, 18. Juli 2013
Wir queren die Insel Lolland von Ost nach West und ankern schließlich in Kragenas, Marina Lystcamp. Radtouristen gib es hier nicht mehr so viele, da wir uns nicht mehr auf dem Berlin-Kopenhagen Radweg befinden. Dafür treffen wir aber umso heftiger auf Gegenwind und zwar im wahrsten Sinne es Wortes! Unser Benzin wird knapp ...
Freitag, 19. Juli 2013
Zeit für einen Pausentag. Nach knapp 500 gefahrenen Kilometern gönnen wir uns eine Rast. Wir aktualisieren de Homepage (die Landkarte enthält jetzt die exakte Route, sowie alle Campingplätze) und nehmen argwöhnisch zur Kenntnis, dass das Wetter sich verschlechtert.
Samstag, 20. Juli 2013
Wir sind wieder "on tour"! - Noch ca. 35 km nach Westen und wir sitzen mal wieder auf einer Fähre. Wir verlassen endgültig Lolland, um nach 45 Fährminuten die Insel Tasinge zu erreichen. Immer bestrebt, die heute heftig befahrenen Hauptverkehrsadern zu meiden, fahren wir in Zickzack-Kurs bis in die Nähe von Svendborg. Es ist ziemlich heiß und der Wind bläst uns ausnahmsweise mal nicht ins Gesicht.
Montag, 21. Juli 2013
Wir setzen unser Insel-Hoppimg fort. Immer entlang der malerischen Südküste von Tasinge kommen wir zunächst via langer Brücke zur Insel Fyn. Nach etwa 40 gefahrenen Kilometern kommen wir zum Fährhafen bei Bojden. Tickets kaufen und Einschiffen wird allmählich zur Routine. 45 Minuten später sind wir auf der Insel Als. - Noch mal etwa 20 km bei brütender Hitze und sehr welligem Gelände und wir erreichen unseren Zeltplatz in Sonderborg. Wir haben sogar noch Zeit für einen kleinen Stadtbummel ...
Dienstag, 22. Juli 2013
Wir haben unser erstes Zwischenziel erreicht (ca. 650 km), sitzen gemütlich bei meiner Schwester auf dem Balkon, traktieren ihre Waschmaschine und lassen uns verwöhnen! - Hoffentlich hinterlässt dieser Rückfall in die Zivilisation keine Spuren bzgl. unserer weiteren Reisemoral, bzw. Motivation?!
Resümee
So ein Tourstart ist - trotz vieler Routine - immer etwas nervig. Der zurück liegende Vorbereitungs-, Planungs- und Berufsstress muss erst einmal abgebaut, dafür die aber vernachlässigte Kondition wieder aufgebaut werden. Wir starteten also nicht gerade entspannt!
Der erste Teil der Strecke war uns von früheren Touren her nicht ganz unbekannt. Wir sind den Berlin-Kopenhagen Radweg schon mal von Rostock aus bis Berlin gefahren. Daher kannten wir die meisten Zeltplätze der ersten Etappen. Erst ab Rostock betraten, besser befuhren wir Neuland.
Besonders gut meint es das Wetter mit uns, bisher nicht ein Regentag. Auch die ersten Dänemark-Erfahrungen sind durchaus positiv! Allerdings machten wir bzgl. der Gastronomie und der Preise die Erfahrung, dass die Lebenshaltungskosten um einiges über den gewohnten heimischen Level liegen. Und die ab und an sehnsüchtig herbei gewünschten Gaststätten, Cafes, etc. sind (sehr) rar.
Dank folgender, vorzüglicher Bewirtung bei meiner Schwester haben wir aber in kürzester Zeit alle Ernährungsdefizite kompensiert und `ne richtige Fettlebe absolviert. Danke Hannelore und Uwe. - Der Abschied wird uns schwer fallen ...
Dänemark (Süd-/Nord-Durchquerung)
Kartenausschnitt Dänemark
Mittwoch, 24. Juli 2013
Schluss mit dem Lotterleben! - Gegen Mittag sitzen wir wieder auf unseren Rädern und passieren kurz darauf erneut die dänische Grenze Richtung Norden. Das Wetter meint es immer noch sehr gut mit uns. Im Prinzip gibt es nur drei Möglichkeiten Dänemark auf einer definierten Radroute von Süden nach Norden zu durchqueren. Entweder entlang der Ostsee, oder der Nordsee oder aber durch die Mitte auf dem Haervejen, einer Strecke also, die einer traditionellen und geschichtsträchtigen Route folgt.
Auch wegen des starken Urlaubsverkehrs an den Küsten entscheiden wir uns also für den Heerweg, wohlwissend, dass wir häufig mit Schotter und unbefestigten Waldwegen rechnen müssen. wir wollen es trotzdem mal probieren.
Da wir spät los gekommen sind reicht unsere heutige Etappe nur bis Aabenraa, also ca. 40 km. - Wir finden einen kleinen, aber feinen Campingplatz am Rande der Stadt.
Donnerstag, 25. Juli 2013
Es hat in der Nacht den ersten (leichten) Regen seit Tagen gegeben. Wir hofften auf Abkühlung, aber war nichts!
Etwas früher als üblich saßen wir wieder auf den Rädern und folgten per GPS dem Hearvejen, meist auf Asphalt, teilweise aber auch auf Sand und Kies. Die Sonne schaffte es nicht ganz, alle Wolken zu vertreiben, entwickelte aber dennoch `ne ziemliche Hitze (Waschküche). - Mit kurzen Unterbrechungen (Sightseeing, Kultur) radelten wir zügig gen Norden und stoppten erst nach ca. 90 km unsere Stahlrosse am Campingplatz in Vorbasse. Die Sonne war auch wieder da ...
Freitag, 26. Juli 2013
Um 6:30 Uhr ist - wie üblich - die Nacht vorbei. Wir kochen Tee und Kaffee, machen uns fertig. Um 8:30 Uhr sitzen wir auf den Rädern, radeln weiter Richtung Norden. Es ist erstaunlich nebelig, fast schon wie im Herbst. Erst gegen Mittag setzt sich die Sonne durch, dafür aber mächtig!
Vorwiegend gibt es heute Nebenstraßen mit glatten Asphalt, aber auch (wieder) geschotterte Teilstücke. Wir passieren auf einer Höhe von 127 m die höchstgelegene Kirche Dänemarks, und landen schließlich nach etwa 80 km auf dem Camping Hesselhus in der Nähe von Silkeborg.
Die Etappe heute war recht wellig und hat uns einiges an Kondition abgefordert. Hinzu kam die Hitze!
Samstag, 27. Juli 2013
Es hat in der Nacht ziemlich viel geregnet, wesentlich abgekühlt hat es sich aber nicht dabei. - Wir kommen pünktlich los, nachdem wir das nasse Zelt und die übrigen Utensilien auf die Räder geladen hatten. Kaum Wind, noch immer geschlossene Bewölkung, wir kommen zügig voran. Irgendwann holt uns aber der Sommer wieder ein (und gelegentlich auch immer mal wieder ein gruseliger Schotterweg. Ein besonderes Phänomen erlebten wir auf den glühend heißen Nebenstraßen. Als führen wir über Knallerbsen, so hörte es sich jedenfalls an. Der Asphalt bildete Blasen, die wir mit unseren Reifen zum Platzen brachten.
Das Tagesziel heißt Hobro und da passiert es. Wegen einer Pferdesportveranstaltung gibt es jede Menge Touristen in der Stadt. Wir finden vor lauter Pferdetrailern und Menschen den Weg zum Campingplatz einfach nicht. Es ist schier zum Verzweifeln! - Endlich, nach diversen Ehrenrunden durch die quirlige Stadt erhalten wir den alles endscheidenden Hinweis zum Campingplatz.
Geschafft! - Nun sind es fast doch wieder 90 km geworden. - Wir machen noch einen Abstecher in die Stadt, essen eine Pizza. Um 23:00 Uhr lagen wir auf dem Ohr, wollten schlafen. Wenig später platzierte sich direkt neben uns eine 18-köpfige Reisegruppe und baute bei Scheinwerferlicht mehr als 10 Zelte auf. Ein Höllenlärm.
Um 5:30 Uhr wurde die Gruppe geweckt, das Theater ging von vorne los ...
Sonntag, 28. Juli 2013
Heute wurden uns ein paar besonders "schöne" Nebenstrecken "gegönnt"! Egal, kurz vor Highnoon absolvierten wir unseren 1.000sten Kilometer. Jetzt weilen wir in Aalborg und haben Hunger ... !
Das mit dem Hunger ist jetzt vorbei, saubere Wäsche haben wir auch wieder. - Morgen wollen wir unsere letzte Dänemark-Etappe starten. Noch ca 70 km und wir werden am Fährhafen in Hirtshals sein. Drückt uns die Daumen, dass wir noch ein freies Plätzchen erwischen!
Montag, 29. Juli 2013
Haben Hirtshals am Nachmittag erreicht und auch noch erfolgreich einen Platz auf der Fähre nach Larvik für Dienstag buchen können. Dann haben wir uns auf den Campingplatz begeben, der leider den Charakter eines echten Transfer-Campingplatzes hatte. Soll heißen, dass es hier fast ausschließlich Gäste gibt, die von der Fähre kommen oder auf die Fähre warten. Entsprechend sah der Platz dann auch aus. Man muss sich halt nicht unbedingt um die Gäste bemühen, die kommen sowieso.
Am Abend Haben wir dann noch Björn und Freundin - beide aus dem Raum Hannover- kennen gelernt.
Resümee
Was mir an Dänemark auffiel war, dass es dort so gut wie keine Einkehrmöglichkeiten (Cafés, Kneipen, etc.) am Wegesrand gibt, man also nicht ab und an mal `ne gemütliche Einkehr-Pause machen kann. Es gibt kaum Rindviehcher auf der Weide, aber jede Menge Getreide auf den Äckern. Ab und an „wächst“ mal ein aufgebocktes Boot neben den Häusern. Apropos Häuser, jedes Haus, das etwas auf sich hält, hat einen Fahnenmast im Garten. Damit man auch Zeit hat, die Häuser zu bewundern, bauen die Dänen unendlich viele Bodenwellen auf die Straßen …
Es hat uns in Dänemark gut gefallen. Die Campingplätze sind meist sehr komfortabel und die Dänen sind gute Gastgeber.
Der Haervejen, den wir als Radroute für die Süd- / Norddurchquerung gewählt hatten, war ursprünglich wohl eher „nur“ ein Wanderweg und wird jetzt auch als Radweg beschildert. D. h., landschaftlich schön, abseits der Ballungszentren, aber von Zeit zu Zeit (etwa 10 %) halt auch nur Wanderweg, soll heißen, kein Asphalt! – Vermutlich sind die an den Küsten (Nord- und Ostsee) verlaufenden Radrouten besser ausgebaut und haben auch eine höhere Dichte an Campingplätzen, dafür gibt es dort jetzt in der Urlaubszeit bestimmt auch mehr Gedrängel.
Abschließend ist noch das vorzügliche Eis zu erwähnen.
Kartenausschnitt Norwegen/Süd
Dienstag, 30. Juli 2013
Wir sind in Norwegen, konkret auf dem Gon-Camping in der Nähe von Larvik. - Der Transfer war pünktlich und relativ komfortabel, dennoch etwas aufregend. Fahrt Ihr mal mit `nem kleinen Fahrrad mittenmag mächtiger LKW`s und Caravans in so `nen riesigen Schiffsbauch rein ..
Mittwoch, 31. Juli 2013
Die Nacht war hell, kurz und anstrengend. Im Zelt neben uns feierten ein paar Jungs lautstark bis gegen 2:00 Uhr Abschied, ohne jede Rücksicht auf die Mitmenschen.
Wir waren 8:30 Uhr auf den Rädern, suchten einen Supermarkt. Denn die nächste Etappe, die wir planten (Lardal), zeichnet sich durch wunderschöne Landschaft und wenig (bis gar keine) Geschäfte aus. Dafür gab`s einiges an Höhenmetern und heftigen Steigungen. In Brufoss - also nach etwa 60 gefahrenen Kilometern - gönnen wir uns unsere erste Campinghütte (kleines Nurdachhaus). Es gilt nämlich jede Menge Akkus zu laden und die Homepage zu pflegen.
Donnerstag, 01. August 2013
So eine Nacht in einem (fast) richtigen Bett ist zur Abwechselung mal ganz erholsam ;-)
Die Nacht war etwas kälter, dafür hatten wir aber schon am frühen Morgen strahlend blauen Himmel. Logisch, dass wir mit viel Schwung zur neuen Etappe starteten.
Mal abgesehen von den hier häufig anzutreffenden, meist heftigen Steigungen und das passieren, besser durchqueren von Kongsberg (Königsberg) war die Route wirklich attraktiv.
Nach etwa 81 km erreichten wir unser heutiges Etappenziel und weilen nun auf einem kleinen, aber lauten Campingplatz in der Nähe von Flesberg.
Freitag, 02. August 2013
Weiter ging es früh am Morgen auf der Numedalsruta. Das Wetter ist immer noch optimal, fast ein wenig zu warm. Von Zeit zu Zeit müssen wir ein Teilstück auf der vielbefahrenen Fernstraße 40 radeln, was ziemlich nervt, da es dort keinen Radstreifen gibt und die Norweger ziemlich flott unterwegs sind.
Auch müssen wir heute mehr als 600 Hm bewältigen, ein Vorgeschmack auf die morgige erste richtige Herausforderung, nämlich den ca. 800 Hm Richtung Geilo.
Bemerkenswert waren heute die vielen alten Holzhäuser und Heuschober am Wegesrand. Man könnte fast vermuten, man ist in der Schweiz. - Tagesziel heute war nach 65 km der Fjordglott Campingplatz in der Nähe von Rodberg.
Samstag, 03. August 2013
Es hat in der Nacht begonnen, sehr heftig zu regnen. Das wurde auch am Morgen nicht viel besser. Folglich bauten wir schließlich bei Regen ab, stiegen bei Regen aufs Rad und fuhren bis zum Mittag im Regen.
Vielleicht war das aber gar nicht so schlecht, denn vor uns lag unsere erste echte Bergetappe. Von ca. 250 m üNN kletterten wir bis auf etwa 850 m mit einer durchschnittlichen Steigung von 10 %. Kaum auszumahlen, was das für eine Quälerei bei den Temperaturen der Vortage geworden wäre. Zum Regen gesellte sich jetzt auch noch ein Gewitter. Nur gut, dass wir eine Alternativ-Route zur stark frequentierten Fernstraße 40 gefunden hatten, hier war der Verkehr auszuhalten.
Nass wie die Pudel und nach "nur" knapp 40 km kamen wir schließlich auf dem schlichten Familien-Campingplatz bei Tunhovd an.
Sonntag, 04. August 2013
Das Wetter ist wieder ok., aber insgesamt ist es um einiges kälter. - Wir haben unseren ersten 1.000er geschafft und sitzen jetzt gemütlich beim Cafe in Geilo. Wir werden hier einen Pausentag einlegen und uns etwas regenerieren. Übrigens haben wir heute den ersten Schnee in der Ferne gesehen ...
Montag, 05. August 2013
Es ist hier nicht nur wesentlich kälter - Geilo liegt mit über 800 Metern über dem Meeresspiegel bereits in der subarktischen Klimazone, da lediglich zwei Monate eine Durchschnittstemperatur von über 10 °C aufweisen und der kälteste Monat unterhalb von -3 °C liegt - nein, es hat auch die ganze Nacht geschüttet. Wie schön, wenn man dann am Morgen nicht aufstehen "muss"!
Wir gehen in Geilo etwas shoppen, frischen die Vorräte auf, richten unsere Kleidung und Ausrüstung und staunen, wie schnell dabei der Tag vergeht. Trotz schlechter Wetterprognose soll es morgen aber möglichst weiter gehen.
Dienstag, 06. August 2013
Es hat die ganze Nacht geregnet. Dennoch beschließen wir unsere Tour Richtung Norden fortzusetzen. Tagesziel soll der Ort Hemsedal sein.
Von Geilo aus geht es auf der E 7 rasch 28 km abwärts (leider kein Radweg). Jetzt haben wir mehrere Weg-Alternativen. Wir entscheiden uns gegen die Bundesstraßen und für den Fanitullvegen. Was wir vorher nicht wussten war, dass es weiter regnen wird, dass wir bis auf 1.200 m klettern mussten und dass der Weg größtenteils nicht asphaltiert ist.
Je höher wir kamen, desto kälter wurde es. Dazu gesellte sich ein stark böiger Wind aus unterschiedlichen Richtungen. Im ständigen auf und ab (immer so zwischen 1.100 m und 1.200 m) hielten wir die Höhe bis wenige Kilometer vor Hemsedal. Quietschnass und durchgefroren kam endlich die langersehnte Abfahrt. Diese war allerdings so steil und rutschig, dass die höchste Aufmerksamkeit geboten war. Endlich geschafft, suchten wir nacheinander zwei Campingplätze auf, die beide absolut nicht zum Verweilen einluden, weil sehr ungepflegt.
Schließlich entschieden wir uns für ein Appartement, um endlich warm duschen zu können und den dicken Dreck von Mensch und Ausrüstung zu entfernen (ca. 80 km).
Mittwoch, 07. August 2013
Schon beim Wach werden fallen die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer, der Tag scheint schöner zu werden. Nachdem wir unser Appartement endgereinigt hatten, schwangen wir uns auf die Drahtesel und lenkten sie direkt auf die Fernstraße 52 um den nächsten ca. 1.200 m hohen Pass zu erklimmen. Zum Glück war die Straße nicht so belebt (wie befürchtet) und die Steigung kontinuierlich und moderat.
Abwärts ging es dann bis zum Abzweig E 16, eigentlich eine noch verkehrsreichere Straße (Radwege gibt`s hier keine). - Zum Glück wird derzeit dieser Teilabschnitt der E 16 neu gebaut und wir passierten kilometerlang die Baustelle. Dafür gab es relativ wenig Verkehr. Endlich, nach diversen Höhenmetern erreichten wir unser geplantes Etappenziel. Leider war aber dieser Campingplatz von den Bauarbeitern okkupiert, so dass wir abgewiesen wurden. - Mist!
Wir mussten weitere 20 km dran hängen, uns nochmals auf über 1.000 m hochschrauben, ehe wir glücklich in Tyinkrysset eintrafen und eine Acht-Personen Hütte ganz für uns allein mieteten.
Donnerstag, 08. August 2013
Wir hatten viel Platz (und Wärme) in der Hütte. Auch genehmigten wir uns ein sehr kalorienreiches Abendessen (Eier, Speck, Bratkartoffeln). Morgens noch kurz die Bremsbeläge von meinem Hinterrad gewechselt (prompt dabei ein Teil verloren) und dann Weiterfahrt.
Direkt hinter Tyinkrysset mussten wir sofort eine heftige Steigung meistern, gut dass wir gestern so teichlich gegessen hatten. Dann ging lange auf einer Naturstraße an einem See entlang, ehe wir schließlich Eidsbugarden (Fondsbu) erreichten, hier kurz einen Gruß von Thomas und Susanna ausrichteten und dann die Personen- und Fahrradfähre Bitihorn bestiegen und nach Bygdin schipperten und unsere Fahrt (wieder auf den gut beladenen Stahlrössern) über die Valdresflya nach Bessegen Fjellpark Maurvangen fortsetzten. Die super Landschaft, die wir durchradelten, konnetn wir wegen des sehr, sehr heftigen Regens leider absolut nicht genießen! Auch nicht unseren bisher höchsten Pass (Valdresflye 1.389 m).
Freitag, 09. August 2013
Da es heute mehr Abfahrt als Anstiege geben sollte, starteten wir trotz trübem Wetter. Leider war das mit den "fast nur" Abfahrten ein bedauerlicher Irrtum! - Mit nur einem (!) Regenschauer erreichten wir dann - nach etwa 60 km - zuletzt via einer vielbefahrenen Fernstraße den Ort Vagamo. Rasch (nasses) Zelt aufgebaut, einkaufen gegangen und den Tag beschaulich ausklingen lassen.
Samstag, 10. August 2013
Pausentag! - Wir bummeln noch mal durch Vagamo, einer "hübschen" und aufgeräumten Kleinstadt mit vielen (historischen) Holzhäusern, diversen Supermärkten, mehreren Cafés und einer beeindruckenden Kirche. - Eigentlich müsste ich noch die Bremsen von Brigittes Rad nachstellen, aber es regnet schon wieder ...
Sonntag, 11. August 2013
Es geht wieder weiter. In der Hoffnung, dass es am Sonntag weniger lebhaft auf den Fernstraßen ist, machen wir uns bald auf den Weg. Das Wetter ist auch (noch) ganz passabel. Dan erreichen wir die E 6, auf welcher jetzt für einige Kilometer unsere Route verläuft. – Das mit dem wenigen Verkehr am Sonntag war ein Irrtum, selbst LKW`s sind neben Bussen und Karavan Gespannen unterwegs. Kein Radweg, kein Seitenstreifen. Wir befahren höchst konzentriert, kontinuierlich und angespannt die rechte Straßenbegrenzungslinie. Das nervt! Und immer dann, wenn uns bei Gegenverkehr ein LKW überholt, würden wir uns am liebsten in Luft auflösen.
Einige Zeit später verlassen wir die E 6, da es parallel eine Alternativroute gibt. Ach ist das entspannend, obwohl es sofort wieder ordentlich hügelig wird mit Steigungen um die 10 %. Das Fahrglück wird aber bald wieder getrübt, da es zu regnen beginnt. Wenige Kilometer vor unserem Tagesziel Dombas müssen wir leider wieder auf die E 6. Es regnet inzwischen kräftig und der Verkehr ist nervtötend (und gefährlich für uns). Dombas ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, entsprechend als auch das Milieu (und der Verkehr). Drei Supermärkte und diverse Geschäfte bei weniger als 2.000 Einwohnern.
Bei strömendem Regen bauen wir auf einem der drei Campingplätze unser Zelt auf und gehen einkaufen. Es ist kalt und nass …
Montag, 12. August 2013
Es gibt keine wirkliche Alternative, wir müssten die nächsten ca. 80 km auf der E 6 fahren. Dazu noch die Tatsache dass ein stationäres Tiefdruckgebiet uns fest im Griff hat. Wir ziehen die Konsequenzen und beschließen bis Oppdal mit der Bahn zu fahren. – Wir kaufen Bahntickets und reservieren uns eine Bleibe in Oppdal. Von dort aus sind es dann noch etwa 150 km bis Trondheim, die wir vor haben wieder mit dem Rad zu fahren.
Dienstag, 13. August 2013
Es hat die ganze Nacht wie aus Eimern geschüttet. Das blieb dann auch den ganzen Tag so! - Um 12:07 Uhr sollte unser Zug abfahren, hatte dann aber mehr als 20 Minuten Verspätung. Der Platz im Zug für die Fahrräder (separates Abteil ganz am Ende des Zuges) war mehr als gering. Man konnte maximal vier Räder aufhängen, zwei hingen schon.
Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir Oppdal, wieder so eine Einkaufsstadt mit mehr Supermärkten, als Einwohnern. Dafür ist unsere Hytta aber recht gemütlich. Morgen soll der Regen nachlassen!
Mittwoch, 14. August 2013
So eine Nacht in einem richtigen Bett, das hat doch was! – Egal, wir brechen trotzdem auf. Der Regen hatte nachgelassen, allerdings schaffte es die Sonne auch nicht. So lag also ein trüber, aber (fast) trockener Tag vor uns.
Nachdem wir gefrühstückt und die Hütte geputzt hatten, stiegen wir auf die Räder und strampelten nordwärts. Gleich hinter Oppdal begann auf einer Nebenstraße eine kontinuierliche Steigung bis auf ca. 925 m. Eigentlich kein ernstes Problem (mehr) für uns, wäre es nicht so lausig kalt gewesen (ca. 6 °C). Streckenweise war Schluss mit Asphalt, wir fuhren Naturstraße. – Der mühsamen Steigung folgte eine lange Abfahrt, fast bis zum Ort „A“ (eigentlich gehört auf das A noch ein Kringel, aber das gibt momentan meine Tastatur nicht her).
Wir musten nun doch kurzfristig auf eine Fernstraße (E 700), ehe wir wieder ansteigend und letztendlich wieder auf einer Naturstraße nach etwa 70 km zu unserem heutigen Zeltplatz (Frilsjoen Camping) gelangten. Der Platz ist wirklich sehr einfach, aber sehr schön gelegen …
Donnerstag, 15. August 2013
Die Nacht war ziemlich kalt, wir erreichten die Null-Grad Grenze. Dafür war der Morgen vielversprechend. Blauer Himmel, aufsteigender Nebel über dem See und erste Sonnenstrahlen.
Da wir heute so um die 80 km geplant hatten, machten wir uns zügig auf den Weg. Erst wieder Naturstraße, dann Asphalt, später wieder Natur und schließlich Fernstraße. Wir ließen Trondheim rechts liegen und bauten unser Zelt auf dem Flakk Camping, Nähe Trondheim auf. Leider war der nächste Supermarkt ca. 4 km entfernt, folglich nahmen wir unser Abendessen an einem Schnellimbiss ein. Wenn wir aus dem Zelt schauen, sehen wir Nordseewasser …
Freitag, 16. August 2013
Alles ist trocken, als wir aufstehen, sogar das Zelt. - Direkt neben dem Campingplatz ist der Anleger für die Fähre über den Trondheimsfjorden. 20 Minuten später haben wir wieder Festland unter den Rädern. Wir kaufen in Vannvikan noch etwas ein, da wir die nächste Nacht keinesfalls auf einem Campingplatz verbringen werden, sondern "wild" zelten müssen. Wir fahren etwa 65 km bei 850 Hm und bauen unser Zelt am Beistadfjorden auf. Das Wetter hat gehalten.
Samstag, 17. August 2013
Nachts dann doch Regen, der aber gegen Morgen nachlässt. Wie (fast) immer, sitzen wir gegen 8:45 Uhr auf den Rädern und genießen die die samstägliche Stille an dieser wunderschönen Fjordstraße. Aber auch diese Traumstraße hatte mal ei Ende und wir zweigten ab auf die Fernstraße 17. In Malm "plünderten" wir noch einen coop-Laden und erreichten dann unser Tagesziel, nämlich den Campingplatz Holmset.
Wir sind jetzt seit Berlin ziemlich genau 2.000 km gefahren. Es geht uns gut, aber die (Tage und) Nächte werden zunehmend kälter.
Sonntag, 18. August 2013
Na, ob das Wetter hält? Die Nacht war zumindest trocken. Der erste Teil unserer heutigen, etwa 85 km-Tour verlief zunächst für etwa 30 km weiter auf der Rv 17. Da es früh am Sonntag war, hatten wir überhaupt kein Problem mit den Mit-Verkehrsteilnehmern. Dann der Abzweig 769 und gleichzeitig Beginn einer der schönsten Abschnitte, die wir bisher gefahren sind. Eine Küstenstraße, die auch mal in die Berge abdriftete und immer wieder via Brücken verschiedene kleine Inseln miteinander verband. Sogar eine Gaststätte gab es auf der Strecke. Wir folgten der Straße bis Lund, wo wir für die Weiterreise eine Fähre benutzen mussten. Wieder auf Festland, folgte ein km später unser heutiger Campingplatz Kvistero Fjordcamping, direkt am Wasser gelegen.
Kaum hatten wir das Zelt aufgebaut, folgten heftigste Windböen (bis Windstärke 8) und heftigste Regenschauer …
Montag, 19. August 2013
Der Sturm war wirklich heftig, aber unser Zelt hat sich erfolgreich gewehrt! - Es regnete fast die ganze Nacht, vor allem aber am Morgen. Folglich bauten wir (mal wieder) bei Regen ab und verstuten die nassen Sachen in den Packtaschen (wie viel zusätzliches Gewicht das wohl ausmachen wird?).
Auf relativ wenig befahrenen Straßen (769, 770, 771) setzten wir unsere Tour fort, wurden hin und wieder nass und kämpften mit den kurzen aber wirklich heftigen Steigungen. Wir sind in Norwegen bisher mehr als 12.000 Höhenmeter gefahren. Entlohnt für die Mühen wird man immer wieder durch grandiose Landschaft und ganz ganz selten auch mal durch ein Café-Geschäft (meist ist dies im Supermarkt, also bei coop.
Wieder waren es knapp 80 km, ehe wir endlich die Fähre erreichten, die uns nach Vennesund, konkret zum Vennesund Campingplatz brachte.
Dienstag, 20. August 2013
Glückstag, mal abgesehen vom Wetter ... ! - Denn es regnete nur ein ganz klein wenig, als wir starteten. Dafür hatten wir heftigsten Rückenwind und die knapp 50 km, die wir heute fahren wollten, waren bis auf wenige Ausnahmen, völlig eben. Wir flogen nur so dahin!
In Bronnoysund (Helgeland) angekommen, bot uns die Campingplatz-Chefin für 400 Nor/Nacht eine wirklich kuschelige Hütte an (im Zelt sei es doch so kalt). Wir akzeptierten prompt und beschlossen, hier gleich zwei Nächte zu bleiben, denn schließlich ist es mal wieder an der Zeit, einen Pausentag einzulegen ...
Mittwoch, 21. August 2013
Um es vorweg zu nehmen, es hat die letzte Nacht und auch den ganzen Tag immer wieder geregnet. Dennoch haben wir alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen (Räder geputzt, Ketten gereinigt und geölt, Benzin, Putzlappen und Kettenöl gekauft, Reiseplanung mit Touristeninformation abgestimmt, sämtliche Batterien geladen, beim Frisör gewesen, so etwas ähnliches wie ein Café aufgesucht, immer wieder mal nass geworden, etc.) um am Donnerstag die Reise fortzusetzen.
Evtl. wird ja auch das Wetter wieder etwas besser und schließlich ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Polarkreis ...
Donnerstag, 22. August 2013
Nein, das Wetter ist leider immer noch nicht viel besser, aber wir sind trotzdem wieder on tour. Wir sind den ganzen Tag auf der Rv 17 geblieben, hatten dabei aber zwei Fährpassagen. Der Straßenverlauf ist momentan nicht mehr so hügelig, obwohl es hier ringsherum ganz beachtliche Felsen gibt! Die Landschaft ist überhaupt sehr, sehr beeindruckend. Links das Meer, rechts steil aufragende Felsen und von Zeit zu Zeit mal ein einzelnes Gehöft, vorwiegend mit Viehwirtschaft.
Unser heutiger Zeltplatz (Sandnessjoen Camping) bei Seiro befindet sich unmittelbar neben der Start- und Landebahn eines Flugplatzes. Hoffen wir mal auf ein ordentliches Nachtflugverbot!
Freitag, 23. August 2013
Es ist kaum zu fassen, aber die Sonne scheint, als wir aufstehen! - Da macht das starten doch gleich doppelt so viel Laune. Vor uns liegen 42 km bis zur Fähre in Levang. Zuvor passieren wir aber - wenn auch etwas nervös - die gigantische Helgeland-Schrägseilbrücke (1.065 m lang). In Levang angekommen, geht`s weiter per Fähre bis Nesna. Dort angekommen, müssen wir uns erst einmal um unsere nächste Fähre nach Stokkvagen kümmern (Hurtiglinie, Speedboot). Auch das klappt, obwohl dort zum Wochenende einiges los ist.
Wir radeln noch ein paar Kilometer und schlagen unser Zelt auf dem Aldersund Motell & Campingplatz auf.
Samstag, 24. August 2013
Die Rv 17 wird immer attraktiver, je weiter man nach Norden kommt. Besonderes "Hightlight" waren heute zwei Tunnels, die wir durchfahren mußten. War der erste auch nur 400 m lang, hatte der zweite schon eine Gesamtlänge von ca. 3,5 km! Wir waren recht froh, als wir wieder Tageslicht sahen. - Ansonsten war heute wieder ein durchgehend sonniger Tag und einige (durchaus willkommene) Wartezeiten an zwei Fähren.
Ganz besonders zu erwähnen ist allerdings, dass wie heut den Polarkreis passiert haben, was uns nach ca. 2.300 gefahrenen Kilometern ein wenig stolz macht! - Der Campingplatz, den wir für die Übernachtung auswählten (Furoy-Camping) ist mal wieder richtig belebt, was daran liegt, dass hier für die Kids ein Fußballturnier stattfindet.
Zwischen-Resümee
Zunächst einmal nur nackte Zahlen:
Wir sind in Süd-Norwegen bisher (ohne Bahnfahrt und Fähren) "echte" 1.285 km gefahren. (insgesamt bisher also 2.377 km). Um nicht auf der stark frequentierten E 6 radeln zu müssen, sind wir einmal etwa 70 km mit der Bahn gefahren. Allein in Norwegen haben wir bisher achtmal eine Fähre benutzt.
Kartenausschnitt Norwegen/Nord
Sonntag, 25. August 2013
Wir "durften" heute etwas länger schlafen, da unsere nächste Fähre nur etwa 30 km entfernt war und erst um 14:15 Uhr auslief. - Das Wetter machte wieder richtig Lust aufs Radeln, allerdings müssen wir damit rechnen, dass das vorerst der letzte schöne Sonnentag ist.
In Oernes angekommen fuhren wir noch knapp 7 km bis zum Reipa Campingplatz Auf dem Weg dorthin fanden wir zum Glück noch ein offenes Geschäft!
Das Wetter schlägt jetzt um. Wir werden also morgen zurück nach Oernes fahren und von hier aus per Hurtiglinie die Reise nach Bodoe fortsetzen.
Montag, 26. August 2013
In der Nacht schlug das Wetter um. Sehr heftige Sturmböen traktierten zunächst nur unser Zelt, später leider auch uns. Wir fuhren die sieben km zum Fährhafen in Oernes zurück und bestiegen um 9:30 Uhr die MS Trollfjord, ein riesiger Kasten der Hurtigruten. Allein der Zustieg mit unseren Rädern durch eine seitliche Luke mit anschließender Abfahrt per Fahrstuhl in ein Unterdeck war ein Erlebnis für sich!
Irgendwie passten wir vom Outfit her nicht zu den übrigen Gästen, die sich auf insgesamt 9 Stockwerken auf dem Dampfer verteilten. Nach drei Stunden "Kreuzfahrtfeeling" verließen wir wieder durch besagte Luke (sozusagen der Hinterausgang) die Fähre und querten bei sintflutartigem Regen den recht großen Ort Bodoe. Der Campingplatz liegt nämlich auf der anderen Seite der Stadt.
Wir müssen so mitleiderregend ausgesehen haben, dass uns der Platzwart sofort eine Hytta zum Sonderpreis anbot. Wir akzeptierten dankend.
Dienstag, 27. August 2013
Nein, wirklich kein schöner Tag! Es hat überhaupt nicht aufgehört zu regnen, war den ganzen Tag grau. Trotzdem wollten wir nicht den ganzen Tag in der Hütte verbringen, sind folglich zum Sightseeing nach Bodoe ins Zentrum gelaufen. Zum Glück gibt es auch hier - wie anscheinend inzwischen in jeder (Groß)Stadt - `ne Shopping-Mall zum Trocknen und Aufwärmen!
Nach ein paar Ehrenrunden, einem Kaffee und einer Portion Labskaus sind wir schließlich wieder zurück zur Hütte gewatet.
Mittwoch, 28. August 2013
Wir sind tatsächlich auf den Lofoten gelandet. Unser Zelt steht auf der Steilküste, unter uns tost die Brandung. Dass über uns heftige Sturmböen blasen. die einher gehen mit zeitweise kräftigen Schauern sind wir inzwischen ja gewohnt.
Um 15:30 startete unsere Fähre zu ihrer dreistündigen Überfahrt nach Moskenes. Viel hätte nicht gefehlt und es hätte die ersten Seekranken gegeben, denn der Wellengang war durch den zeitweisen Sturm hoch. Jetzt liegen wir im Zelt und hoffen, dass Herr Hilleberg wirklich sturmfest Zelte bauen kann ...
Donnerstag, 29. August 2013
Das Zelt hat durchgehalten, wir auch. Das Wetter wird einfach nicht besser! - Wir fahren von Moskenes aus weiter Richtung Norden und werden schon nach wenigen Metern von einer gigantischen Kulisse begleitet. Schroffe Felsen, eine super Straße, unzählige Brücken, die die kleinen Inseln verbinden, wenig Verkehr und jede Menge Trockenfisch Gestelle. Dann der erst Tunnel, nur 400m. Wenig später der nächste, jetzt schon ca. drei Kilometer. Als Krönung dann der erste Unterwasser-Tunnel, in welchem wir uns absolut nicht wohl fühlten. Es gab aber keine Alternative (mehr).
In Leknes frischten wir unsere Lebensmittel auf und radelten schließlich noch bis zum Brustranda Sjocamping. Das Wetter ist immer noch schlecht, zudem wird es am Abend empfindlich kalt.
Freitag, 30. August 2013
Heute (bisher) kein Regen! - Sind bis Hammerstad-Camping, knapp 10 km hinter Svolvaer. Sehr schwaches Internet, daher morgen mehr ...
Samstag, 31. August 2013
Wenn man von der Sonne geweckt wird und diese einem dann den ganzen Tag hold bleibt, ist das an sich schon ein Supertag. Wenn dann auch noch Rückenwind, so gut wie keine Berge und glatter Asphalt dazu kommt, ist das schon fast wie Weihnachten. Ja wir sind gut voran gekommen, haben nur knapp 50 Minuten auf eine Fähre warten müssen - wir haben die Lofoton schon wieder verlassen - und erreichten gegen 16:00 Uhr den Sortland-Campingplatz. Zur Krönung haben wir uns dann ein wahres Festmahl bereitet (Nackensteaks, Kartoffelsalat, Tomatensalat, Oliven und zum Nachtisch Kirschen mit Quark). - Morgen soll es auch noch mal schön werden ...
Stefanie und Sebastian aus Dresden getroffen.
Sonntag, 01. September 2013
Wir sind wie immer früh gestartet, wollten wir doch das Expressboot von Harstad nach Tromsoe um 16:00 Uhr erreichen. Zwischen Sortland und Harstad dürfen wir noch eine kurze Fährüberfahrt genießen, welche wir wie meistens essend und kaffeetrinkend verbrachten. Besonders beliebt ist bei uns das ermäßigte nachschenken (payfill) aus der Kaffeekanne. Kurz nach 15:00 Uhr waren wir in Harstad und konnten - während wir auf die Fähre warteten - sogar noch die Sonne auf der Hafenpromenade genießen.
In Tromsoe angekommen, fanden wir auf dem Weg zum Campingplatz zum Glück noch einen Sonntags geöffneten Supermarkt. - Auch die Fahrt über die Brücke zwischen Tromsoe Stadt und Tromsdalen gelang dank rücksichtsvoller Norweger - Wir führen auf der Autospur weil Brigitte den Rad/Fußweg übersah.
Montag, 02. September 2013
Nicht nur, dass wir im Morast gezeltet haben, nein zu allem Überfluss zerfiel auch noch mein MSR Dragonfly-Kocher irreparabel in mehrere Einzelteile! Gut, dass wir uns nicht gerade irgendwo in der Provinz, sondern in einer relativ großen Stadt befanden. Um es kurz zu machen, wir konnten für ein Schweinegeld einen neuen baugleichen Kocher erwerben.
Obwohl durch die Einkaufsorgie schon fast der halbe Tag vergangen war, beschlossen wir trotzdem uns noch etwa 50 km von diesem Ort fort zu bewegen. Die Sonne fand das auch gut und begleitete uns bis zur Fähre nach Svensby. Gleich neben dem Anleger befand sich unser heutiger Campingplatz.
Dienstag, 03. September 2013
Weniger als 450 km trennen uns "nur noch" vom Nordkap. Mehr als 2.800 km haben wir schon hinter uns! - Heute lief es bei bedecktem, aber trockenen Wetter eigentlich auch ganz gut. Wir sind fast 80 km gefahren. Etwas Respekt hatte ich vor der erneuten Befahrung der E 6 (wir sind wg. dieser verkehrsreichen "fast-Autobahn" bekanntlich sogar schon mal ein Stück Bahn gefahren). Jetzt werden wir - mangels Alternativen - häufiger die E 6 nehmen müssen. Und was ich nie gedacht hätte, hier oben ist der Verkehr wesentlich geringer, die Brummi-Fahrer rücksichtsvoller und die meisten Wohnmobilkutscher zum Glück schon wieder an ihrer Arbeitsstelle!
Kaum hatten wir unseren heutigen Nächtigungsplatz (Fosselv-Camping) erreicht, begann es wieder zu regnen. - Eigentlich ist es ein recht schöner Platz, aber leider stehen wir im Augenblick mit unserem Zelt nicht nur am Wasser, sondern schon fast mittendrin ...
Mittwoch, 04. September 2013
Alles gut überstanden. Der Regen hat in der Nacht nachgelassen. Zwar gab es keine Sonne, aber wenigstens auch keinen Niederschlag mehr. - Da es gestern etwas später geworden war, beschlossen wir mal nicht - wie sonst üblich - um 6:30 Uhr aufzustehen, sondern erst `ne Stunde später. Auch wollten wir nur `ne kurze Etappe fahren (weniger als 50 km), da es galt, einen 400 Meter hohen Pass zu bewältigen.
Die E 6 zeigte sich nach wie vor von ihrer besten Seite, wir waren gegen 14:00 Uhr am Ziel (Sekkemo-Camping). Jetzt freute sich auch die Sonne und strahlte über`s ganze Gesicht. Wir hatten Zeit genug, uns Kartoffeln und Blumenkohl zu kochen. Dazu gab`s natürlich Fisch. Was sonst sollte man hier essen?
Ein ganz "normaler" Tagesablauf:
Wir stehen um 6:30 Uhr auf. Arno kocht Tee (Brigitte) und Kaffee (Arno). Wir frühstücken, waschen ab, packen, bauen das Zelt ab und starten so gegen 8:45 Uhr.
Unterwegs suchen wir einen Lebensmittelladen und kaufen ein für das Abendessen. In der Zeit zwischen 15:00 Uhr und 16:00 Uhr erreichen wir - je nach dem, nach 50 km - 80 km - meist unser Etappenziel, bauen unser Zelt auf, gehen duschen, bereiten das Abendessen.
Nach dem Essen und dem Abwasch ziehen wir uns zurück ins Zelt, machen per Laptop und GARMIN die Tourenplanung für den/die nächsten Tag/e, pflegen die Homepage, bearbeiten Emails, sichten Fotos, diskutieren ...
Zwischen 22:00 Uhr und 23:00 Uhr geht dann das Licht aus.
Donnerstag, 05. September 2013
Wider Erwarten erschütterten in der Nacht einige wenige, dafür aber heftige Sturmböen unser Zelt, rissen einen Häring raus! Ansonsten blieben wir aber verschont.
Am Morgen war es zwar immer noch bedeckt, aber relativ warm und vor allen Dingen trocken. Wir "gönnten" uns noch knapp 30 km E 6, dann bogen wir ab in Richtung Oeksfjord. Direkt am Abzweig gab es eine Touristeninformation mit sehr gemütlicher Kaffeestube. Nicht nur einen guten Kaffee haben wir hier genossen, nein, es gab auch noch Waffeln mit Marmelade dazu :-)
Auf dem Weg nach Oeksfjord - übrigens ein landschaftlich sehr reizvolles Stück - gibt es einen ca. 4,2 km langen, wenig beleuchteten und relativ schmalen Tunnel, der uns etwas unheimlich war. Aber wie das Schicksal so spielt, war der Tunnel wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und wir "durften" eine tolle alte Umgehungsstraße fahren.
Ganz Oeksfjord riecht nach Fisch! - Wir warten auf die Fähre nach Hammerfest, die um 02:16 Uhr hier vorbei kommen soll.
Freitag, 06. September 2013
Hat alles geklappt mit der Hurtigrute. Auf die ist einfach Verlass! - Als wir gegen 5:30 Uhr den Dampfer (MS Richard With) verließen, und uns indem noch schlafendem Hammerfest orientierten, begann es leicht zu regnen (was sonst?).
Wir fanden zügig den kleinen, fast verlassenen Campingplatz, bauten unser Zelt auf und machten uns erst mal `nen Tee und einen Kaffee. Etwas Siesta und dann ab ins Zentrum. - Hammerfest ist eher klein und für dieses Jahr ist auch hier die Touristensaison schon vorbei. Wir werden zwei Nächte bleiben ...
Samstag, 07. September 2013
Ruhetag (bei schlechtem und kaltem Wetter) in Hammerfest. Aber wir haben nicht nur auf der faulen Haut gelegen, sondern die Zeit genutzt, einige grundsätzliche Entscheidungen zur Fortsetzung unserer Radreisr zu treffen.
Noch drei, max. vier Etappen und wir werden das Nordkap erreicht haben. Wir fahren dann weiter bis Honningsvag und von hier aus mal wieder "hurtig" nach Kirkenes. - Ab Kirkenes fliegen wir mit der SAS in den (hoffentlich) sonnigen Süden von Schweden, konkret nach Stockholm. Dann ist wieder Radfahren in Richtung Heimat angesagt, vermutlich via dem Radfernweg "Cykelsparet"
Sonntag, 08. September 2013
Gleich hinter Hammefest die erste heftige Steigung! Der Tag fängt ja gut an. Aber alles wurde besser. Der Wind kam später von hinten, die Küstenstraße (die später auf die geliebte E 6 führte), wurde flacher und streckenweise gab es so viele Rentiere auf der Straße, dass wir permanent bremsbereit sein mussten...
Dann endlich unser Etappenziel, der Olderfjord-Campingplatz. Jetzt sind wir "nur noch" etwa 135 km vom Nordkapp entfernt, sollte also zu schaffen sein. Zur Einstimmung gibt`s hier bereits den ersten Shop mit jeder Menge Nordkapp-Kitsch.
Ach und ehe ich`s vergesse, heute Vormittag haben wir die 3.000 km-Grenze überschritten!
Montag, 09. September 2013
90 anstrengende Kilometer, die sich auf jeden Fall gelohnt haben. Wenige Kilometer hinter dem Olderfjord Campingplatz verließen wir die E 6 und nahmen den Abzweig (889) nach Havoysund. Nicht ohne Grund ist diese eine der nationalen Touristenstraßen Norwegens. Einfach nur schön! Vor allen Dingen haben wir nicht ein Wohnmobil getroffen, hatten die Straße fast für uns allein. Sie schlängelt sich kontinuierlich an der Küste entlang und bietet immer wieder traumhafte Ausblicke auf`s Wasser. Aber auch die Felsformationen auf der anderen Straßenseite können sich sehen lassen. Nur ganz selten geht`s mal über einen Berg (Pass), dann aber gleich heftig.
Gegen 16:00 Uhr erreichen wir Havoysund, ein Ort ohne Campingplatz. Dafür gibt es ein Gästehaus und ein Hotel. Das Gästehaus ist ausgebucht, folglich beziehen wir ein Zimmer im Havoysund Hotell & Rorbuer. Morgen gehen wir das Nordkap an ...
Dienstag, 10. September 2013
So ein Hotelfrühstück(sbuffet) ist dann doch ein klein wenig anders, als unsere Campingvariante ;-)
Mit der MS Lofoten sind wir dann bis nach Honningsvag geschippert (und mussten so nicht durch den langen und tiefen Untersee-Tunnel der E 6), wobei das Verladen der Räder bei diesem recht kleinen und alten Schiff der Hurtiglinie doch recht strapaziös war, da es hier weder Fahrstuhl noch Rampen gab, wir mussten das beladene Rad einfach die Treppe hoch wuchten. Dann „nur noch“ ca. 34 km bis zum Nordkapp (wird hier mit zwei „p“ geschriebn), die es aber in sich hatten. Die reinste Berg- und Tal Bahn mit teilweise sehr steilen Rampen. Aber die Vorfreute verlieh uns fast Flügel …
Um 15:12 Uhr waren wir am Ziel. – Klasse, um 15:00 Uhr ist am Nordkapp Feierabend und alle Ausstellungen und Restaurationen sind geschlossen. Egal, dafür hatten wir den Globus fast für uns allein. Irgendwann haben wir uns dann von diesem herrlichen Ort wieder losgerissen und die Rückfahrt bis zum nächsten Campingplatz angetreten. Es schien ein Unwetter aufzuziehen. Leider hatte dieser Campingplatz für dieses Jahr dicht gemacht, so dass wir notgedrungen zum nächsten fahren mussten. Auch der war geschlossen. Letzte Chance in Skarsvag beim Kirkeporten Camping. Glück gehabt, denn auch der war bereits dabei, die Anlage winterfest zu machen, bot uns aber noch ein kleines Zimmer an. Wir akzeptierten (gern).
Mittwoch, 11. September 2013
Genau wie wir, gönnt sich auch das sonnige (Herbst)Wetter mal wieder eine Pause. Sei`s drum!? – Wir befassen uns vorwiegend (online) mit den konkreten Planungen und Reservierungen für die nächsten Tage.
Wie schon erwähnt werden wir morgen mit den Hurtigrouten nach Kirkenes schwimmen und dort für zwei Nächte zur Abwechslung mal ein Hotel beziehen. Die Zeit werden wir u. a. dafür nutzen unsere Räder flugtauglich zu machen (da haben wir ja einige Routine). Am 15. Sept. jetten wir dann nach Stockholm, nächtigen dort noch mal komfortabel, ehe es dann am 16. Sept. endlich wieder auf die Räder geht. Die neue Richtung heißt SÜDEN (im Norden ging`s ja nicht mehr weiter …).
Donnerstag, 12. September 2013
Muss man es eigentlich noch extra erwähnen? Natürlich hat es geregnet, als wir uns auf den Weg nach Honningsvag machten. D. h. es hat nicht nur geregnet, sondern heftigst gestürmt. War gar nicht so einfach, die Räder geradeaus zu lenken.
Die MS Vesteralen lag schon im Hafen, als wir ankamen. Schnell noch etwas Proviant gekauft und dann ab in die Kabine. War eigentlich ganz gemütlich, bis auf den Ausblick vielleicht. Als routinierte Hurtigruten-Reisende fanden wir uns schnell zurecht an Bord und genossen - wie alle anderen Passagiere auch - die Gastronomie, den Ausblick und den besonderen Flair solcher Schiffe. Auch an das dumpfe Maschinengeräusch sowie das Schaukeln beim Einschlafen kann man sich schnell gewöhnen (wenn man müde ist und in einem Bett schläft).
Freitag, 13. September 2013
Mit etwas Verspätung, dafür aber bei strahlendem Sonnenschein liefen wir in Kirkenes ein und radelten die paar Meter bis zu unserem Hotel (Campingplatz geschlossen, die anderen Quartiere ausgebucht).
Kirgenes lebt u. a. davon, dass hier die Hurtigschiffe wenden und die Rückfahrte nach Süden antreten. Insofern ist es auch beliebter Startpunkt für eine Hurtigtour. Entsprechend gibt es hier eine Fußgängerzone(!), einige Souvenir Geschäfte, etwas mehr Gastronomie, einkaufende Russen (Russland ist nur noch ca. 8 km entfernt) und sonst noch so um die 3.000 Einwohner. Nun ja, nach knapp 30 Minuten kannten wir den Ort. - Leider gab es am Wochenende weder im Ort noch im Hotel eine Möglichkeit Wäsche waschen zu lassen ...
Samstag, 14. September 2013
Wir treffen (Flug)Reise-Vorbereitungen. Insbesondere gilt es die Räder zu verpacken und irgendwie unsere Fahrradpacktaschen zu bündeln. Wie üblich lassen sich die Pedale nur mit einem großen Imbusschlüssel lösen, den ich aber dieses Mal nicht dabei habe (eigentlich war Fliegen nicht eingeplant). Um es kurz zu machen, ich bin besonders stolz auf mein Improvisationstalent, denn es ist mir schließlich gelungen, in diesem "Nest" (Verwaltungssitz der Kommune Sor-Varanger) einen solchen Schlüssel aufzutreiben. Wesentliches Utensil unserer Verpackungskünste sind sowohl für die Räder, wie auch für die Packtaschen Mülltüten und Klebeband (Christo und Jeanne-Claude würden neidisch werden).
Liebes Norwegen, wir nehmen jetzt Abschied
Resümee
Um es vorweg zu nehmen, die Tour hat uns sehr gut gefallen! – Allerdings gibt es in Norwegen für Radfahrer einige Besonderheiten, die man akzeptieren muss, wenn man sich dieses landschaftlich so phantastische Land vom Fahrradlenker aus anschauen will.
So gibt es so gut wie keine Radwege, man muss vorwiegend öffentliche Straßen benutzen. Manchesmal sogar Hauptverkehrsrouten, wie beispielsweise die im Süden sehr stark befahrene E 6. Irgendein Leitsystem für Radfahrer gibt es bisher auch eher nur in Anfängen, vorwiegend im Süden Norwegens. Ebenso wenig gibt es kaum flache Passagen, meist ist die Strecke very hilly. Wir haben allein in Norwegen ca. 20.000 Höhenmeter absolviert. Vorwiegend sind die einzelnen Steigungen nicht sehr lang, oft nur wenigen Hundert Meter, dafür aber nicht selten sehr steil. Auch sollte man bei der Reiseplanung die Jahreszeit beachten, denn wenn Mitte August in Norwegen die Ferien enden, wird es auch sehr einsam auf vielen Campingplätzen, was ein wenig zu Lasten der sonst tadellosen Hygiene (Sanitäranlagen, Küchen, etc.) geht.
Selbst wenn man überwiegend im Zelt schläft, schlagen die Lebenshaltungskosten hier doch wesentlich höher zu Buche, als man das von zuhause gewohnt ist. Für die Übernachtung auf den Campingplätzen haben wir meist so zwischen 100 und 200 Noks gezahlt, Duschen kostet fast immer extra. Auf den meisten Plätzen gibt es eine Küche, wir haben aber immer unseren Benzinkocher bevorzugt.
Bzgl. des Wetters und der Mücken haben wir die Erfahrung gemacht, dass es anscheinend zwei Alternativen gibt: Sonne = Mücken; Kälte, Regen = keine Mücken. – Zugegeben, unter diesen Umständen hätten wir das eine oder andere Mal durchaus die Mücken gern in Kauf genommen.
Die Gastronomie – zumindest in den ländlichen Gegenden – ist rar und das Angebot ist oft reduziert auf Poelser, Hamburger und Fish and Chips. Lukullische Highlights kann man in der Regel nicht erwarten. - Aber keine Angst, verhungern muss man hier dennoch keinesfalls. Die Supermärkte an strategisch günstigen Knotenpunkten bieten ein riesiges Angebot an nationalen, aber auch internationalen Köstlichkeiten.
Noch ein Satz zur Routenfindung. Wir haben lediglich eine Landkarte für den großen Überblick dabei. Ansonsten haben wir ausschließlich mit GARMIN Navigationsgeräten, Computer und OpenStreetMap navigiert und sind immer dort gelandet, wo wir auch hin wollten ;-) Besonders beim Durchfahren größerer Ortschaften ist ein routingfähiges Navigationsinstrument eine echte Hilfe.
Nicht zu vergessen die vielen Fähren. Unzählige Fjorde, aber auch Inseln und Landzungen sind lediglich per Fähre, oder aber über eine schwindelerregende, lange Brücke oder per Unterseetunnel zu erreichen. Um die Tunnels haben wir uns nicht gerissen, denn häufig sind sie eh` für Radfahrer gesperrt (es sagt aber niemand etwas, wenn man doch durch fährt), unangenehm laut und lang. Was dazu geführt hat, dass wir das eine oder andere Mal die Tunnels bewusst (großräumig) umfahren haben und stattdessen lieber auf eine Fähre gewartet haben. Allerdings strapazierte das zusätzlich unsere Reisekasse.
Auch wenn man „nur“ mit dem Fahrrad reist und nur im Zelt schläft, ist Norwegen für unsere Verhältnisse ein teures Reiseland, aber das wussten wir vorher.
Das was Norwegen einem dafür letztendlich landschaftlich und menschlich bietet, rechtfertigt aber nicht nur diese (finanziellen) Aufwendungen, nein, man bekommt viel mehr zurück, als man gibt.
Danke Norwegen
Arno & Brigitte
Kartenausschnitt Südschweden / Norddeutschland
Sonntag, 15. September 2013
Nachdem wir uns gestern noch einfürstliches Abschiedsmahl gegönnt hatten, sind wir heute früh per Großraumtaxi um9:00 Uhr zum Flughafen von Kirgenes gefahren. Unsere mit einer Stülpplane verpackten Räder passierten ohne Beanstandungen den Check in. Abflug pünktlich, Zwischenlandung in Oslo und `ne gute Stunde später weiter nach Stockholm Arlanda.
Gepäck und Fahrräder waren tatsächlich auch da. Allerdings waren unsere Planen nicht mehr dort wo sie sein sie sein sollten und an Brigittes Vorderrad war das Ventil abgebrochen. Kurzerhand haben wir noch an der Gepäckausgabe den Reifen ersetzt, die Räder montiert, beladen und sind dann die ca. fünf Kilometer zum Hotel (Best Western Arlanda Hotellby) geradelt.
Morgen wollen wir dann zunächst Benzin und Lebensmittel kaufen und dann die Reise fortsetzen ...
Montag, 16. September 2013
Heute brauchten wir starke Nerven! - Als wir starteten regnete es, wurde aber im Laufe des Tages zunächst etwas besser. Dann näherten wir uns von Norden Stockholm (der Flugplatz Stockholm Arlanda liegt etwa 40 km außerhalb) und machten (Dank dem Navi) eine irre Krezfahrt durch den Großstdtverkehr von Stockholm. Wir kamen irgendwie kaum noch voran. Ok., dem Navi gelang es zwar, fast ausschließlich Radwege zu finden, aber eben mit der beschriebenen Konsequenz. Zu allem Übel begann es dann auch wieder stärker zu regnen.
Nach ca. 71 km hatten wir unseren Zeltplatz endlich erreicht, liegen bei Dauerregen im Zelt, kochen uns etwas, lesen und hoffen auf gutes Wetter (wie schon so oft)!
Dienstag, 17. September 2013
Zum Glück hatte es am Morgen aufgehört zu regnen. Etwa später als üblich - aber immer noch früh genug - waren wir wieder auf den Rädern. Vorwiegend oder besser überwiegend benutzen wir jetzt Radwege, was aber auch seine Nachteile hat. Denn man kommt schlicht langsamer voran, als wenn man - wie notgedrungen in Norwegen - immer die Straße benutzt. Sicherer und vor allen Dingen entspannter ist es allerdings eindeutig auf den Radwegen.
Nach gut 50 km erreichten wir gegen 14:00 Uhr Trosa. Nächster Campingplatz etwa 35 km entfernt. Folglich beschlossen wir, `ne kurze Etappe zu machen und in der Nähe von Trosa auf einen Campingplatz zu gehen, nicht ohne vorher noch gut einzukaufen.
Kaum hatte Brigitte (nach knapp einer Stunde) den Supermarkt wieder verlassen (ich muss immer auf die Räder aufpassen) begann es zu regnen. Jetzt gegen 22:00 Uhr regnet es immer noch ...
Mittwoch, 18. September 2013
Ein schöner Tag! - Der Regen hatte in der Nacht nachgelassen, am Morgen schien die Sonne. Beschwingt schwangen wir uns auf die Räder und fuhren erst mal wieder vier Kilometer zurück, bis wir wieder auf unserer Route waren. Bald konnten wir die Jacken ausziehen. Als wir dann schließlich in Nyköpping noch eine Konditorei ausmachten und später auf einen gepflegten Campingplatz (Nävekvarns) landeten, war das Glück nach gut 70 km perfekt.
Donnerstag, 19. September 2013
Am beeindruckensten war die Konfrontation mit dem Götakanal, an welchem wir teilweise entlang fuhren. Ein bemerkenswertes Bauwerk. Ansonsten "nur" etwa 50 km, bummeln, Kaffee trinken, Söderköping geniessen.
Freitag, 20. September 2013
Als ich nachts so gegen 3:00 Uhr mal aus dem Zelt schaute, traute ich beinahe meine Augen nicht, kein einziges Wölkchen am Himmel und dazu heller Mondschein. Der Tag muss ja gut werden! - Am Morgen dann die Ernüchterung. (Herbst)Nebel soweit das Auge reicht (und das reichte nicht weit). Wir beeilten uns dennoch fertig zu werden, da heute eine Etappe von mehr als 90 Kilometern auf dem Programm stand.
Die Sonne ließ zum Glück nicht lange auf sich warten, was uns zusätzlich motivierte. Bereits um 12:00 Uhr hatten wir mehr als 50 Kilometer zurück gelegt. In einem Supermarkt am Weg hatten wir Brötchen und Leberpastete erstanden, wir machten wohlverdiente Pause.
Seit Valdemarsvik war das Profil des Cykelsparet, dem wir ja schon seit einigenTagen befuhren, nicht mehr so bergig, der Asphalt glatt. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir Loftahammer, wo wir den Supermarkt stürmten und nur ca. drei Kilometer weiter den Campingplatz "Tättö Havsbad".
Obwohl das Wetter hier angabegemäß für die Jahreszeit ungewöhnlich gut ist, haben viele Campingplätze die diesjährige Saison beendet und geschlossen. Das ist für unsere Tourenplanung durchaus ein Problem, denn nichts ist schlimmer, als nach einer anstrengenden Tour vor verschlossenen Türen zu stehen ...
Samstag, 21. September 2013
Erstens wollten wir es nach dem gestrigen "Stress" etwas ruhiger angehen lassen und zweitens hätte es sowieso keinen (geöffneten) Campingplatz in unserem Standatdabstand (ca. 70 km) gegeben. Folglich schliefen wir `ne halbe Stunde länger und fuhren bei bestem Fahrradwetter "nur" etwa 50 Kilometer bis Västervik und weiter zum dortigen Campingplatz Lysingsbadet. Dieser städtische Platz ist eigentlich schon eine kleine Campingstadt, weil sehr, sehr groß und viel Angebot. In der Saison gibt es ein Annimation, Sport, Spiel, Wellness, ein tägliches Unterhaltungsprogramm, vorbildliche Sanitäreinrichtungen und jede Menge wirklich tolle Natur. Wir glauben, dass man hier durchaus seinen Urlaub verbringen kann. - Und weil man wußte, dass heute der Chef vom AlpinClub Berlin kommt, hat man schnell noch ein Boulderevent organisiert ;-)
Sonntag, 22. September 2013
Es ist leider wieder stark bewölkt, als wir uns für die nächste Etappe rüsten. Gut 80 Kilometer sollen es heute werden, konkret bis zum Caravan Club Bredviken, nahe Figeholm. Wir kommen auch ganz gut los, dann die Überraschung: Naturstarße! Zu allem Überfluss hat man auch noch recht grobkörnigen Ziegelsplitt auf der Fahrbahn verteilt, was den Fahrtkomfort nicht gerade steigert. - Abesehen von einigen kurzen asphaltierten Unterbrechungen fahren wir heute mehrere Stunden Schotter. Erst etwa 20 kmvor Ziel wird`s wieder glatt.
Sicher ist die Strecke auf Schotter wesentlich abwechselungsreicher für den Radfahrer, als platter Asphalt parallel zu einer Bundesstraße, nur wirklich zügig "Strecke machen" kann man so nicht.
Endlich am sehr kleinen Campingplatz angekommen, schlagen wir rasch (noch vorm Regen) unser Zelt auf und radeln anschließend noch ma zwei Kilometer weiter nach Figeholm, um einzukaufen. Nach dem Abendessen blicken wir via Internet gespannt in die Heimat und sind sehr überrascht von dem eindeutigen Wahlergebnis. - Wenn wir schon mal nicht da sind ...
Montag, 23. September 2013
Kalt, aber durchaus sonnig! - Unser Versuch, heute eine kurze Etappe zu fahren (ca. 60 km) scheiterte an einer Fehlleitung, so wurden es dann etwa 90 km! Dennoch haben wir uns nicht davon abhalten lassen, in einem der sehr wenigen Cafes am Wegesrand, Eis, Kaffee und Kuchen zu geniessen. Etwas weniger glücklich verlief unsere vergebliche Suche nach gereingtem Benzin für den Kocher.in Oskarshamn. Nach diversen Ehrenrunden und einigen Geschäften gaben wir schliesslich auf und "tankten" an einer ganz regulären Tankstelle bleifreies Benzin. Hauptproblem dabei war, den Spritt von der Zapfsäule irgendwie in unsere Benzinflasche zu kriegen.
Schließlich landeten wir dann auf dem "Caravan Club Timmernabben Campingplatz". - Dass wir immer die einzigen mit Zelt sind, daran haben wir uns längst gewöhnt. Auch daran, dass um uns rum kräftig Wohnwagen winterfest gemacht werden oder einfach weggebracht werden.
Dienstag, 24. September 2013
Unser Weg nach Kalmar - einer recht großen Stadt - führte fast immer parallel zur E 22. Nur fuhren wir die ursprüngliche, alte Straße, die für den Normalverkehr längst viel zu klein geworden ist. Entsprechend einsam ist es auf dieser wunderschönen Strecke durch alte Bauerndörfer. Besonders aufällig sind die vielen Natursteinmauern links und rechts vom Weg, die größtenteils noch sehr gut erhalten sind. Auch die Chausseebäume erzählen Geschichten, denn sie sind sehr alt.
Kalmar selbst hat uns etwas erschreckt, wir sind Großstadt einfach nicht mehr gewohnt. - Der Campingplatz (Sensö Camping) wird gerade für den Winter vorbereitet. Auch hier ist die Saison vorbei (30. Sept.).
Mittwoch, 25. September 2013
Apropos Winter, es wird mittlerweile nach dem (recht frühen) Sonnenuntergang empfindlich kalt. Die Quecksilbersäule nähert sich nachts immer mehr der Nullgradgrenze. Hinzu kommt die herbstliche Feuchtigkeit, die inzwischen ausreicht für ein komplett nasses Zelt am Morgen. Geht dann erst die Sonne auf, sieht der Tag schon wesentlich freundliche raus.
So auch heute. Da wir unseren Plan, hier einen Pausentag zu verbringen, spontan geändert hatten und nun doch weiter fahren wollten, mußten wir bis 10:00 Uhr mit dem Aufbruch warten, da wir vorher nicht unsere Zeltgebühren zahlen konnten. Dann ging es abre los! Schließlich hatten wir in knapp 40 km Entfernung ein für zwei Nächte ein DZ im Möre Hotell in Söderakra gebucht. Da radelt`s sich doch gleich viel entspannter. Ein kleines Cafe lag auch noch auf dem Weg und schließlich dann das Hotel!!! - Sonderpreis und Riesenzimmer! Allerdings wissen wir noch nicht, ob das Frühstück moreg inklisive ist?
Donnerstag, 26. September 2013
Frühstück war gut, ob inklusive oder extra wissen wir aber immer noch nicht ;-)
Wir gönnen uns hier eine zweite Hotelnacht, besichtigen das Dorf. Ansonsten verbringen wir den Tag mit Nichtstun. Muss auch mal sein. D. h. natürlich haben wir uns Gedanken bzgl. unserer weiteren (Heim)Reise gemacht. Falls unsere Planung klappt, fahren wir über Karlskrona, Karlshamn, Ahus nach Ystad und nehmen von dort die Fähre nach Swinemünde. - Wie dann weiter, ob per Rad oder Bahn, entscheiden wir später (hängt u. a. vom Wetter ab).
Freitag, 27. September 2013
Noch mal gut gefrühstückt (wir mußten extra dafür bezahlen) und dann bei Sonnenschein, blauem Himmel und sehr weniger Plusgrade ab gen Süden. Hin und wieder ein kleiner Hügel, nur sehr selten Naturstraße und meist den Wind von der Seite, so rollten wir zufrieden (und immer nach einem geöffneten Kaffee suchend) zügig unserem heutigen Etappenziel, nämlich dem Campingplatz "Dragsö-Camping" bei Karlskrona entgegen. Und ein geöffnetes Cafe haben wir unterwegs tatsächlich auch noch entdeckt!
Es gibt hin und wieder immer noch alte Steinmauern am Rande der Nebenstraßen und das nun schon seit Tagen ...
Gegen 16:00 Uhr sind wir am Platz und genehmigen uns mal wieder `ne Hütte. Ist bei der zunehmenden Kälte (nach Sonnenuntergang) doch etwas angenehmer als Zelt!
Samstag, 28. September 2013
Unsere heutige Etappe, die inklusive finalem Abstecher zu coop ca. 90 km lang war, hat uns trotz inzwischen angeeigneter Routine und Kondition einiges an Kraft gekostet. Nicht nur, dass das Gelände mal wieder recht wellig war, nein auch der Wind war gegen uns! Am Kolleviks Campingplatz (nahe Karlshamn) angekommen, kostete es schon etwas Verhandlungsgeschick und Geduld, wenigstens noch eine der vielen Hütten zu mieten. Morgen ist nämlich Schluß mit Saison und dass man da heute nicht mehr so richtig Lust hat, Geschäfte zu machen, ist m. E. nachvollziehbar. Sei`s drum, wir haben uns mit Steaks, Erbsengemüse und Rösti getröstet. - Nachher gibt`s noch drei verschiedene Sorten Eis :-)))
Erwähnenswert ist sicher auch, dass wir heute die 4.000 km-Grenze "geknackt" haben (siehe Foto). So eine lange Strecke sind wir bisher noch nie am Stück geradelt. Und wir sind ja noch immer nicht ganz zuhause ...
Sonnatg, 29. September 2013
Nein wir haben uns nicht auf unseren Lorbeeren ausgeruht, sondern wir sind natürlich weiter (jetzt gen Westen) gefahren. Die Bedingungen waren wesentlich besser als gestern, die Strecke etwas kürzer (etwa 75 km). Es gab auch mal wieder ein Cafe am Wegesrand und der Regenbogen Campingplatz nahe Arhus hatte auch noch `ne freie Hütte.
Montag, 30. September 2013
Nur noch zwei Etappen und wir sind in Ystad, unserem südlichen Ziel in Schweden. Heutige Etappe bis Borrby und morgen schließlich nach Ystad. Von dort aus mit der Fähre dann nach Swinemünde uns weiter zum nächsten deutschen Bahnhof (Ferdinandshof). Ja, Berlin wir kommen (wieder).
Die heutigenetwa 75 km sind letztendlich schwerer gefallen, als erwartet. Sind`s die Berge, der Wind oder sind wir einfach nur ausgepowered? Vermutlich von allemein bischen ...
Die eigentliche Überraschung des Tages ist unser Hotel (Hotelborrby)! Schon ein wenig auf den Preis achtend haben wir es gestern via booking.com gebucht und sind sehr sehr zufrieden. Es gibt zwar nur wenige Zimmer, aber dafür ist der Standard und der Komfort relativ hoch. Wir geniessen das jetzt ein wenig ...
Dienstag, 01. Oktober 2013
Die letzten 30 Kilometer in Schweden und wir sind in Ystad. Noch ein paar Strandeindrücke und dann begaben wir uns direkt an Bord der Unity Line. Sechseinhalb Stunden Überfahrt und wir sollten in Swinemünde sein ...
Und tatsächlich gegen 20:00 Uhr verlassen wir - und Dutzende LKW`s - den Bauch der nur mäßig besetzten Fähre und radeln im Dunkeln, aber mit Navi und gutem Licht - zur nächsten Fähre. Kurze Wartezeit, kurze Übersetzzeit und wir navigieren zur Willa Atena. Zeit Schlafen zu gehen ...
Mittwoch, 02. Oktober 2013
Der Dampf ist raus, wir trödeln, sehen uns noch etwas Swenemünde und Umgebubg an, passieren die Polnisch-Deutsche Grenze Richtung Ahlbeck und radelten zum Fähranleger nach Kamminke (natürlich nicht ohne einzukehren) und benutzten anschließend ein letztes Mal auf dieser Tour eine Fähre (wie viele mögen es wohl insgesamt gewesen sein?), die uns nach Ueckermünde brachte. Per booking.com hatten wir ein Quartier in der "Kleinen Pension" reserviert für unsere letzte exteren Übernachtung vor Berlin. Morgen früh geht`s dann zum Bahnhof nach Ferdinandshof und von hier aus per Bahn nacch Berlin.
Nach mehr als 4.300 Kilometern auf dem Fahrrad, nach Dänemark, Norwegen, Schweden und Polen, nach knapp drei Monaten "on tour" freuen wir uns - zumindest für kurze Zeit - mal wieder auf unser Zuhause :-)
Donnerstag, 03. Oktober 2013
BERLIN hat uns (vorübergehend) wieder, denn die nächste Tour ist bereits in Planung ...
Was würden wir bei einer (theoretischen) Wiederholung der Tour anders (besser) machen? - Wir würden mindestens ein bis zwei Monate früher starten n (ging dieses Mal leider nicht). Auch wäre zu überlegen, ob man den Teil Larvik - Trondheim auslässt, oder aber eine alternative Route wählt. Schließlich könnte man bei etwas mehr Zeit (und nicht wie wir in die kalte Jahreszeit kommt) sicher auch die ein oder andere Fährpassage weglassen und stattdessen um den jeweiligen Fjord herum fahren. Ähnliches gilt für den Abschnitt Kirkenes - Stockholm. Auch diese Etappe muss man nicht, wie wir es taten, per Flieger absolvieren, sondern könnte man gut - bei ausreichender Zeit - radeln. By the way, die SAS hat den Transport unserer Fahrräder nicht extra berechnet! - Danke.
Der schwedische Abschnitt unserer Tour hatte gleich mehrere Vorteile; das Wetter war besser, die Nächte (zunächst) wärmer. Es gab Radwege und gut beschriebene Radrouten und ab und an sogar mal wieder ein Café. Allerdings hatten wir den Eindruck (der kann ja durchaus subjektiv sein), dass die Autofahrer hier nicht mehr ganz so rücksichtsvoll mit Radfahrern umgehen, wie das noch in Norwegen der Fall war. Extrem nervig war die Passage durch Stockholm!
Wird gelegentlich fortgsetzt ...
- Arno (Gold)krone verloren …
- Swisscharger Powertank XL (von SwissBatteries) defekt. )* - Ersatz-Powerbank gekauft
- Benzinkocher defekt. - Neuen gekauft
- Reifenpanne. - Repariert
- Bremsbelege runter. – Repariert und neue nachgekauft
- Dummerweise „altersschwache“ Luftpumpe mitgenommen. - Neue gekauft
- AAA-Akkus nachgekauft (zu wenig mitgenommen)
- Leggings gekauft. – War geplant
- Zwei kurze Hosen mitgenommen ;-)
- Zweite Reifenpanne - repariert
- Zweiter Swisscharger Powertank XL (von SwissBatteries) defekt (wieder der micro-USB Stecker) )*
)* Die Fa. SIStech (SwissBatteries) hat auf meine Reklamation hin, teilweisen Ersatz geleistet.
Start: 12. Juli 2013 - Rückkehr: 03. Oktober 2013 = 84 Tage
Pausentage: 12
Gefahrene Km: 4.301 km
Höhenmeter: ca. 36.000
Fähren: 30 x
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Hilfreiche (nützliche, interessante) Links:
Bike and Boots: Trekking-Infos für Radtouren und Wanderungen, Radtour Norwegen