Klasse, wir sind - nach durchreister Nacht - heute gut in Schönau (Berchtesgadener Land) angekommen. Zwar sind wir ebenso wie in Berlin-Wannsee beim Einsteigen, auch hier beim Aussteigen naß geworden, aber der Wetterbericht verspricht bereits ab morgen Besserung. Die kleine Ferienwohnung im Dachgeschoss ist gemütlich, verfügt sogar über einen WLAN-Anschluss.
Den restlichenTag haben wir damit verbracht, den Kühlschrank aufzufüllen und uns die Bäuche vollzuschlagen. - Morgen wollen wir dann endlich "bergaktiv" werden.
Freitag, 13. Juli
Ich wollte was leichtes für den ersten Tag und hab mir deshalb die Kühroint Hütte (1420) von Hammerstiel über den Grünstein (1304m) rausgesucht. Nette einfache Tour, oft über Forststrassen (steil), aber vom Grünstein fantastische Aussicht. Ach so das neue GPS Gerät (GPSmap 60Csx) musste auch ausprobiert werden. – Streckenlänge (STL) etwa 19 km; Höhenmeter (HM) knapp 1.000; reine Gehzeit (RGZ) knapp 5 Std.
Samstag, 14. Juli
Lag ja nun wirklich nahe, dass wir spätestens am zweiten Wandertag dem Arnoweg unsere Referenz erweisen. Ausgesucht hatten wir uns das Stück von Marktschellenberg, Abzweig Eishöhle (ca. 500m) Zwei Stunden lang ging es nun stramm aufwärts – die Sonne meinte es schon sehr gut – bis wir die Toni-Lenz Hütte (1.450m) erreichten. Wohlverdiente Pause. Der jetzt felsige, teilweise ausgesetzte (versicherte) Weiterweg führte uns zum Salzburger Hochthron (1.850m). Von hier aus konnten wir schon unser heutiges Tagesziel, nämlich die Seilbahnstation, die man nach weiteren, etwa 20 Minuten erreicht, sehen.
STL: ca. 10 km; HM: ca1.425 m; RGZ: ca. 3 Std, 45 Min.
Sonntag, 15. Juli
Der Wetterbericht kündigt Temperaturen von um die 35°C an, eigentlich zu warm für herausragende bergsteigerische Unternehmungen! Wir haben die Flucht nach vorne angetreten. Ausgehend von der Theorie, dass je höher, desto kälter, sind wir mit der Jennerbahn zur Bergstation (Höhe 1.802m) gefahren. War aber auch hier schon ganz schön warm. Dennoch nahmen wir den Gipfel des Hohen Bretts (2.338m) aufs Korn und kraxelten – für unsere Verhältnisse schon ganz schön anspruchsvoll – vorsichtig in der Mittagssonne zunächst steil empor auf das „Brett“ (ca. 2.200m, Jägerkreuz) - ab hier ein eher flacher geneigter Gipfelaufbau - um von hier aus die letzten 140 Hm, jetzt wieder technisch leichter zum Gipfel aufzusteigen.
Rückweg wie Aufstieg, allerdings jetzt mit Halt im Carl von Stahl-Haus. Etwas erfrischter machten wir uns dann auf den Weg zu Bergstation.
alle Angaben (Seilbahn -> Seilbahn)
STL: ca. 7,8 km; HM: ca 650 m; RGZ: ca. 5 Std, 15 Min.
Montag, 16. Juli
Es ist einfach zu heiß (wer hätte das vor ein paar Tagen noch gedacht). Um nicht ganz der Trägheit zu verfallen, beschließen wir, die Rennräder zu satteln. Zwei Stunden Fahrt, knapp 500 HM und "nur" etwa 36 km reichten uns für heute. Wir kehren heim in unsere "heiße" Dachgeschoßwohnung, verkleben die Dachfenster mit Packpapier (leider gibt es nur wenige Rollos und überhaupt keine Jalousien) und würden dem Wetterbericht nur zu gern glauben, dass es morgen evtl. nur noch knapp 30 °C warm werden soll.
Am Abend "gönnten" wir uns im Haus des Gastes in Schönau noch etwas sehr fragwürdige "Kultur". Gezeigt wurde die Dokumentation "Der Obersalzberg, Verwandlung des Berges im III. Reich".
Dienstag, 17. Juli
Obwohl wieder mit großer Hitze zu rechnen ist, beschließen wir den Rinnkendlsteig „zu machen“. Zu Fuß geht es zunächst von unserem Quartier aus – immer entlang der Ache – zum Bootsanleger Königssee Seelände (etwa 2,5 km). Mit dem Boot übern Königssee bis St. Bartholomä. Jetzt ist Schluss mit der Gemütlichkeit. Ein paar Hundert Meter am Ufer entlang in nördlicher Richtung und wir stehen am Anfang des Rinnkendlsteigs. Eine Hinweistafel warnt uns: Nur für Geübte! – Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Rasch gewinnen wir im schattigen Wald an Höhe. Der Weg ist passabel. Später, nach etwa zwei Stunden, verlassen wir den Wald und kraxeln - relativ gut gesichert - auf schmalen Pfaden und über Holzleitern am Fels entlang unserem Ziel, der Kühroint Alm entgegen. Einige Passagen sind ziemlich ausgesetzt, man hat viel Luft unterm Hintern! Nach weniger als drei Stunden stehen wir auf der Achenkanzel und wenig später an der Theke der sehr gut besuchten Kühroint Alm. – War doch ganz schön anstrengend....!
Auf bekanntem Weg ging`s später wieder zurück zur Ferienwohnung.
STL: ca.11,1 km; HM: ca 1.400 m; RGZ: ca. 4 Std, 50 Min.
Mittwoch, 18. Juli
Um 6:00 Uhr ging der Wecker, weil wir um 7:00 Uhr an der Bushaltestelle sein wollten. Einmal umsteigen in Berchtesgaden, ein zweites mal in Hintersee (Ramsau), um von hier aus mit dem „Alm-Erlebnis-Bus“ in den Nationalpark, konkret nach Hirschbichl (1.153m) zu fahren. Von hier aus starteten wir gegen 9:00 Uhr, um das Kammerlinghorn (2.484m) „anzuhaken“. Es gibt einen markierten Wanderweg bis auf den Gipfel; zwar ohne ausgesetzte Stellen, dafür aber stetig steil steigend. Die ca. 1.400 Höhenmeter wollen erst mal gestiegen sein. Zu allem Überfluß zog es gegen Mittag auch noch zu, so dass wir aus Sorge vor einem evtl. Gewitter noch einen Zahn zulegten. – Das Gipfelglück war getrübt, da Sicht fast Null.
Die 1.400m wieder auf gleicher Route abzusteigen, ließ unsere Beinmuskulatur, bzw. die Kniegelenke auch nicht gerade frohlocken. Egal, geschafft ist geschafft!
STL: ca.22,1 km (inkl. Bootsfahrt); HM: ca 850 m; RGZ: ca. 4 Std, 15 Min.
Donnerstag, 19. Juli
1 : 0 für die Sonne! - Schwüle Hitze und ein paar körperiche Nachwehen des gestrigen Tages, machen uns den Entschluß leicht, den heutigen Tag dem Müßiggang zu widmen. So ein richtig schlechtes Gewissen haben wir dabei eigentlich gar nicht ;-))
Freitag, 20. Juli
Um 6:45 Uhr ging der Wecker. Früh genug um zu frühstücken, zu packen, die 2,5 km bis zum Bootsanleger am Königssee zu laufen und das Boot, das 8:30 Uhr startet, zu erreichen. – Wir haben vor, von St. Bartholomä (604m) aus, um den Watzmann zu laufen. Dazu müssen wir in der schon heftig wärmenden Mittagssonne erst mal rauf bis Trischübel (ca. 1.760m), hier über den Pass und dann wieder runter bis ins Wimbachtal (650m). Anfangs steigen wir auf ungewöhnlich gutem Pfad (wenn auch steil) Richtung Kehrlinger Haus. Etwa bei Höhe 980m biegen wir rechts ab. Ab hier wird der Weiterweg sicher eher nur selten begangen. Die Natur ist auf dem besten Wege, sich das Terrain zurück zu erobern. Der Schweiß beißt in den Augen, wir steigen und steigen, der Übergang will einfach nicht näher kommen. Endlich, endlich der Trischübel-Paß. Ein gigantisches Bergpanorama tut sich vor uns auf. Visuelle Belohnung für die stundenlange Schinderei. - Bald machen wir uns an den steinigen Abstieg Richtung Wimbachgrieshütte (1.327m). Wir kehren ein. Einige Spezis später starten wir zur Schlussetappe. Noch etwa 9 km – vorbei am Wimbachschloss (937m) - bis zur Bushaltestelle Wimbachtal. Temperaturen höher als 35 Grad erwarten uns hier, zum Glück kam der Bus bald!!
STL: ca.23,5 km; HM: ca 1.250 m; RGZ: ca. 7 Std, 45 Min.
Samstag, 21. Juli
Heute haben wir mal wieder Urlaub gemacht. Länger geschlafen, eingkauft, moderat Rennrad gefahren und Eis gegessen. - Um 18:00 Uhr versammelte sich dann die siebenköpfige "Genuss-Touren-Gruppe-2007" pünktlich am Treffpunkt, um gemeinsam Essen zu gehen. Ein gelungener Start finde ich ...!
Sonntag, 22. Juli
Es klappt, pünktlich um 09:15 Uhr besteigen Monika, Brigitte, Dieter, Hartmut, Heinz und ich in Berchtesgaden den Bus Richtung Salzburg. 09:27 Uhr erreichen wir Kugelmühle. Es regnet. Trotzdem ist der Weg durch die Almbachklamm sehr beeindruckend (Wildbach, Wasserfälle, Gumpen). Anschließend peilen wir die Kneifelspitze (1.189m) an, die wir via Rundweg gegen 14:00 Uhr erreichen. Das genau an dieser Stelle ein Gasthaus steht, ist bestimmt kein Zufall. Eigentlich sollten wir jetzt das gesamte Watzmann-Panorama bewundern können, was aber leider durch die letzten Regenwolken verhindert wird. Nach erholsamer Einkehr machen wir uns an den steilen Abstieg zur Wallfahrtskirche Maria Gern, kehren nochmals ein und besteigen dann den Bus gen Schönau.
Nach dem Duschen gibt`s Pizza und Nudeln
STL: ca.14,5 km; HM: ca 750 m; RGZ: ca. 5 Std, 45 Min.
Montag, 23. Juli
Wider Erwarten lacht die Sonne. Wir fahren mit dem Wander-Bus nach Ramsau, Parkplatz Wimbachbrücke, machen uns alsbald auf den Weg. Zuerst passieren wir die sehenswerte Klamm am Taleingang. Später steigen wir leicht, aber kontinuierlich bis zum Wimachschloss. - Erste Pause. - Weiter dann bis zur Wimbachgrieshütte und nach gebührender Einkehr wieder zurück (auf gleichem Weg) zum Start.
Wir hatten bewußt eine technisch eher einfache Route gewählt, wollen es lieber etwas vorsichtig angehen. - Abends gab`s frisch gegrillten od. geräucherten Fisch, direkt vom Hersteller.
STL: ca.17,0 km; HM: ca 700 m; RGZ: ca. 5 Std, 30 Min.
Dienstag, 24. Juli
Genug trainiert, wir beschließen mit der Gruppe unsere Tour vom 14. Juli zu wiederholen. Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied, es ist stark bewölkt, die Temperaturen vormittags niedriger als 20 °C. - Wieder fahren wir mit dem Bus nach Marktschellenberg, Abzweig Eishöhle (ca. 500m). Wir waren noch gar nicht lange unterwegs, da begann es zu tröpfeln und wenig später heftig zu regnen; in der Ferne ab und an auch ein leichtes Donnergrollen. Endlich erreichen wir ziemlich durchnäßt die Toni-Lenz Hütte (1.450m). Die Pause fällt für alle - außer Brigitte und mir - sehr kurz aus, da Monika, Heinz, Hatmut und Dieter um 13:00 Uhr an einer Führung durch die Eishöle teilnehmen wollen. Gegen 14:00 Uhr geht`s von dort aus - wieder bei starkem Regen - weiter. Der jetzt felsige, teilweise ausgesetzte (versicherte) und wg. der Nässe glatte Weiterweg führte uns zum Salzburger Hochthron (1.850m). Hier stehen wir in Sturm und Hagel. Fast ohne Pause "rasen" wir weiter zur Seilbahnstation, die man nach weiteren, etwa 20 Minuten erreichen.
STL: ca. 12 km; HM: ca1.425 m; RGZ: ca. 4 Std, 15 Min.
Mittwoch, 25. Juli
Der Regen ist vorbei, die Sonne lockt uns aus den Federn. – Beste Voraussetzungen, der Gotzenalm (1.685m) einen Besuch abzustatten. Alle sind pünktlich um 09:00 Uhr am Bootsanleger am Königssee. Wir fahren über den ganzen See bis Salet, machen uns fertig und los geht`s. Erst kurz entlang des Ufers, dann kontinuierlich und steil bergan. Fast alles grünüberwucherte, schmale Steige und unendlich viele Stufen (nahezu 1.000), die sich allerdings teilweise in bedenklich schlechtem, meist bemoosten Zustand befinden. Erst nach etwa 900 Höhenmetern wird`s besser. Jetzt folgen Pfade und Wege über Bergalmen, bis wir schließlich unser Ziel erreichen. – Große Pause. – Um 14:45 Uhr ist es aber an der Zeit zum Abstieg zu blasen. Müssen wir doch die ca. 1.100 Höhenmeter wieder runter, allerdings dieses mal nach Kessel, um an dieser Bedarfshaltestelle noch eines der letzten Boote gen Heimathafen zu erwischen. Etwa um 18:00 Uhr lädt uns Heinz hier zum Kaffee ein. Danach geht jede/r seines Weges, es ist spät geworden ...!.
STL: ca. 15,9 km; HM: ca. 1.100 m; RGZ: ca. 5 Std, 45 Min.
Donnerstag, 26. Juli
Die Sonne scheint. – Wir treffen uns um 09:00 Uhr an der Talstation der Jenner-Bahn. Etwa 30 Minuten dauert die Auffahrt, dann stehen wir (wieder) an der Bergstation in 1.802 m Höhe. Vorbei am Schneibsteinhaus gehen wir zunächst Richtung Carl von Stahlhaus, ohne jedoch einzukehren. Das Ziel heißt Schneibstein (2.275m). Ab der Hütte wird der Weiterweg sofort gerölliger. Das bleibt auch so bis zum Gipfel. Aber die Mühen des Aufstiegs werden mit atemberaubender Aussicht belohnt. Der Blick schweift vom kargen Hagengebirge über die unberührte Weite des Steinernden Meeres die berühmt-berüchtigte Watzmann-Ostwand zum saftigen Grün der Schönau und den senkrecht abfallenden Südwänden des Untersberges. Etwa `ne Stunde später geht`s an den Abstieg auf gleicher Route. Pause im C. v. Stahlhaus und dann zurück zur Seilbahn. – Abends treffen wir uns zum gemeinsamen Essen und zum Abschied nehmen. Heinz wird morgen in Richtung Berlin starten, die Genusstour 2007 ist schon Geschichte. Die „Übriggebliebenen“ werden sich aber am Samstag nochmals beim Abendessen treffen.
STL: ca. 9,0 km; HM: ca. 750 m; RGZ: ca. 4 Std, 00 Min.
Freitag, 27. Juli
Ausschlafen, gut Frühstücken, Rumtrödeln, Einkaufen, Wäsche waschen, etc. - also alles, was zu einem "guten" Urlaub gehört, getan. Dabei haben wir sorgfältig darauf geachtet, dass wir uns ja nicht zu viel bewegen ....!
Um 19:00 Uhr haben wir uns noch mit Monika, Renate und Dieter zum (Abschieds)Abendessen getroffen.
Samstag, 28. Juli
Wir hatten mal wieder Lust auf `ne Rennrad-Runde. In einem Bike-Prospekt der Berchtesgadener Touristeninformation fanden wir den Tourenvorschlag ""Untersberg Runde", Streckenlänge etwa 50 km, Höhendifferenz etwa 500 m, also eine eher gemütliche Rundfahrt. Nach rd. 37 km lud unweit der Talstation der Untersber-Seilbahn der Gasthof Schorn (mal wieder) zur Einkehr ein. Mein Tipp, der Mozart-Eisbecher. Nächster Halt war das Gasthaus Kugelmühle an der Almbachklamm. Nicht, dass wir schon wieder einkehren wollten, nein, wir hatten Lust auf eine hier produzierte (geschliffene) Marmorkugel. Ein wunderschönes Exemplar wechselte kurz darauf den Besitzer. - Die ersten Regentropfen trieben uns wieder auf dei Räder, um mäßig naß die letzten Kilometer bis zu unserer Ferienwohnunghinter uns zu bringen.
Sonntag, 29. Juli
Petrus mag sich immer noch nicht festlegen, was das Wetter betrifft. Also setzen wir uns wieder auf`s Rad, da sind wir flexibler. Unser Ziel heßt Salzburg, aber nicht etwa auf der einfachsten Route, nein ein kleiner Pass sollte schon dabei sein (Nesseltalgraben). Danach ging`s etwas kreuz und quer, ehe wir endlich in einer der vielen Fußgängerzonen Salzburgs guten Kaffee schlürfen durften. - Auch der Heimweg war nicht so ganz gradlinig (unsere Landkarte reichte nicht bis Salzb.), dennoch befuhren wir ab St. Leonhard wieder bekanntes Terrain. Dass wir kurz vorm Ziel dann doch wieder `ne Regenwolke erwischten, lag auch mit daran, dass wir in der Almbachklamm noch mal eingekehrt waren.
Knapp 70 km, etwa 400 Hm.
Montag, 30. Juli
Wen man im Berchtesgadener Land Urlaub macht, wird man auch mit der Deutschen Geschichte, speziell der des „Dritten Reiches“ konfrontiert. Wurde doch der Obersalzberg (seit 1923 Hitlers Feriendomizil) nach 1933 zum zweiten Regierungssitz neben Berlin ausgebaut. Bekanntlich hatten wir uns ja schon am 16. Juli im Haus des Gastes in Schönau die Dokumentation “Der Obersalzberg, Verwandlung des Berges im III. Reich" angeschaut. Insofern lag es nahe, auch die Orte des Geschehens aus der Nähe zu betrachten.
Mit dem Linienbus fuhren wir bis zur Haltestelle „Obersalzberg / Dokumentation“. Hier nahmen wir uns einige Stunden Zeit, um uns die ständige Ausstellung über die Geschichte des Obersalzberges und die NS-Diktatur anzusehen (Eintritt 3, - EURO + Audioführung 2, - EURO jeweils pro Pers.). Im Anschluss daran bestiegen wir wieder einen Bus (die Kehlsteinstraße ist für den Individualverkehr gesperrt), zahlten 14, 40 EURO p. P., um via diesem Meisterwerk der Ingenieurkunst die nächsten 800 Höhenmeter zum Parkplatz Kehlsteinhaus zu überwinden. Hier angekommen, muss man zunächst mal die Rückfahrt reservieren, d. h. den Zeitpunkt hierfür festlegen, ehe es durch einen 124 m langen Stollen zum Fahrstuhl geht, der uns schließlich in 41 Sekunden nochmals um 124 m liftet. Mitten im Kehlsteinhaus (1.834 m) steigen wir (im Restaurant) aus. Platzangst sollte man bei diesen Aktionen nicht haben, denn das „Eagle`s-Nest“ wird sehr stark frequentiert! Wir verlassen das Gedränge und spazieren auf bestem Weg zum Kehlstein-Gipfel (1.881 m).
Zurück, wie hoch, nur umgekehrt! – Wir nehmen sehr viele Eindrücke mit nach Hause, wir werden länger brauchen, sie zu werten und zu verarbeiten.
Dienstag, 31. Juli
Um 9:15 Uhr starten wir mit dem „Wander-Bus“ und fahren mit bis zur Haltestelle Blaueis-Hütte (790 m). Unser heutiges Bergziel heißt Steinberg (2.026 m). Bis zur Schärtenalm (1.359 m) steigen wir auf breitem Fahrweg, der auch Zustieg zur Blaueis-Hütte ist. Bei der Schärtenalm verlassen wir diese „Straße“ und steigen weiter auf nun kaum noch zu erkennenden Pfad bis wir vor einem Sturmbruch stehen, der den Weiterweg unmöglich macht. Wir können – nach einigen Experimenten – das Hindernis umgehen und verlassen später den Wald gehen duch Latschen und schließlich durch Geröll und Schrofen. Dann ist es geschafft, wir stehen auf dem Gipfel. Fernsicht fast Null, außerdem fröstelt uns. Irgendwie verpassen wir bei dem kaum markierten Weg einen Abzweig, laufen weiter nach Süden. Dann können wir plötzlich auf die Blaueis-Hütte herunter schauen. Die nun folgenden, mehr als 100 Höhenmeter im Abstieg verlangen höchste Konzentration, es scheint senkrecht herunter zu gehen. Endlich ein Stückchen Drahtseil, wenigstens kann man sich jetzt zuverlässig festhalten. Endlich, endlich haben wir wieder ebenen Boden unter den Füßen. Es sind nur wenige Meter bis zur Blaueis-Hütte. Wir machen dort kurze Pause.
Schließlich starten wir abwärts gen Bushaltestelle, allerdings versäumen wir es nicht, auf der Schärtenalm noch rasch ein Speckbrot zu essen.
STL: ca. 12,7 km; HM: ca. 1.260 m; RGZ: ca. 5 Std, 40 Min.
Mittwoch, 01. August
Ein sonniger Tag (nach einer ziemlich kalten Nacht!), wir hatten mal wieder Lust auf Radfahren. Ziel sollte (erneut) der Hintersee bei Ramsau sein. - Zu einem unangenehmen Zwischenfall kam es auf der Straße Richtung Ramsau. Rechter Hand überhängende Felsen und davor irgendwo besagtes Schild, das auf möglichen Steinschlag hinweist (wer macht sich auf einer Hauptverkehrsstraße schon viel Gedanken dabei), als plötzlich mit sehr lautem Knall irgend ein harter Gegenstand auf meinem Fahrradhelm aufschlug. Dank der Helmkonstruktion verteilte sich die Aufprallenergie auf die gesamte Kopfoberfläche und war somit nicht ganz so schmerzhaft. Aber der Schreck fuhr mir mächtig in den Knochen...!
Nach kurzer Pause setzten wir unsere Rundfahrt fort und gönnten uns schließlich einen Kaiserschmarren.
Knapp 47 km, etwa 650 Hm.
Donnerstag, 02. August
Noch mal früh aufgestanden und mit dem ersten Boot nach St. Bartholomä (604 m) übergesetzt. Tagesziel sollte das Kärlingerhaus (1.638 m) am Funtensee sein. Das Wetter sollte zum Nachmittag hin schlechter werden (Gewitter!), also gingen wir es zügig an. Der anspruchvollste Teil des Anstiegs ist die Saugasse (etwa von 1.000 m – 1.400 m). In 36 Serpentinen geht es - rasch an Höhe gewinnend – ziemlich steil aufwärts. Nach dieser „Schlüsselstelle“ wandern wir gemächlich ansteigend zum Kärlinger Haus. Hier etwa beginnt das Steinerne Meer, ein ca. 13 km langes und 5 km breites, karstiges, unwirtliches und nahezu wasserloses Hochplateau.
Wegen der eingangs beschriebenen Wettersituation halten wir uns nicht allzu lange auf, sondern treten bald den Rückweg (wie rauf) an. Exakt als wir in St. Bartholomä eintreffen, beginnt es zu donnern ....
STL: (von Tür zu Tür) ca. 28,0 km; HM: ca. 1.100 m; RGZ: ca. 6 Std, 00 Min.
Freitag, 03. August
Mal wieder Dauer- oder auch Starkregen in Bayern, eine Situation, die uns aus dem Vorjahr, bei unserer "Kreuzfahrt durch Bayern" äußerst bekannt vorkommt. - Da wir aber, nach gut dreieinhalb Wochen Urlaub, sowieso etwas Zeit benötigen, um unsere Zelte (Ferienwohnung) abzubrechen und das Gepäck zu richten, kommt uns das Wetter gar nicht so ungelegen.
Den Nachmittag verbummeln wir in Berchtesgaden, kaufen Watzmannpralinen im Cafe Spiesberger
Samstag, 04. August
Tag der Heimreise. - Bis 10:00 Uhr haben wir unser Quartier geräumt, fahren zunächst per Taxe nach Berchtesgaden, dann weiter mit dem Zug nach München-Ostbahnhof. Da wir erst gegen 22:30 Uhr mit dem Nachtzug weiterreisen wollen, versuchen wir Räder und Gepäck am Bahnhof einzuschließen. Leider gibt es nur Schließfächer; da passen die Fahrräder aber nicht rein. Kurzentschlossen "reisen" wir per S-Bahn weiter zum Hauptbahnhof, weil wir wissen, hier gibt es u. a. noch eine ganz herkömmlich Gepäckaufnewahrung. Endlich gegen 13:00 Uhr ist alles verstaut und wir beschließen den restlichen Tag im Kloster Andechs zu verbringen. Also mit der S-Bahn bis Herrsching und weiter mit dem Bus auf den "Heiligen Berg". Eine 1 KG schwere Schweinshaxe, diversen Getränken, sowie Bretzen und " Obatzter" später treten wir wieder die Rückreise zum Haupt- und dann zum Ostbahnhof an. Hier wartete schon unser Nachtzug, den wir satt und zufrieden besteigen.
Der Urlaub war schön! - Wir haben uns gut erholt, das Quartier hat gepasst, wir sind insgesamt etwa 14.000 Meter hochgestiegen (Fahrrad-Höhenmeter nicht mitgezählt), die meisten davon auch wieder runter, haben relativ gut gegessen, hatten nette Gesellschaft, sind historisch jetzt (noch) etwas bewanderter ....! - Wie gesagt, der Urlaub war schön!