Das 30. Lebensjahr hatte ich bereits überschritten, als ich erstmals den Versuch wagte, mehrere Tage mit Rucksack und Regenponcho in die "Berge" zu gehen.  - Klar, ich brachte aus meiner "Jugend" einige Erfahrungen aus dem Bereich Zelten, Pfadfinder und Schwimmverein mit, aber so richtig 14 Tage querbeet von Gasthaus zu Gasthaus, das war neu.

Zum Debütieren hatten wir (meine damalige Lebensgefährtin und ich) uns damals die Fränkische Schweiz ausgesucht.

Diesen Start in die Natur (der im übrigen auch einher ging mit der Änderung meines Lebenswandels) habe ich bis heute nicht bereut.

In den nächsten Jahren folgten dann Europafernwanderwege, wir liefen u.a. durch Österreich und durch die Schweiz, ehe wir fast zwangsläufig mit Klettersteigen konfrontiert wurden. 1984 beschloss ich daher, Mitglied im Alpenverein zu werden, um zu lernen, wie man mit dem Gebirge umgeht.. Anfang der 90iger "gründete" ich schließlich eine Hochtourengruppe bei der damaligen Sektion Charlottenburg, also dem heutigen AlpinClub Berlin.

Es folgte im Prinzip Kurs auf Kurs, meine Faible für das kombinierte Gelände war geweckt und hält bis heute an. Bald entdeckte ich meine Vorliebe für die Schweizer Viertausender, aber auch für das Großglocknergebiet. Es hätte eigentlich immer so weiter gehen können, wären da nicht die Unfälle gewesen. Besonders schlimm der in der Fränkischen Schweiz, der nachhaltig Spuren auf meine Psyche hinterlassen hat.

Parallel entwickelt sich meine "Funktionärs-Karriere" beim AlpinClub Berlin und damit auch die sukzessive Reduzierung meiner
verfügbaren Freizeit. Dennoch "spezialisierte" ich mich fortan darauf, unter "Zuhilfenahme" geeigneter Übungsleiter (FÜ`s), Hochtouren mit Schwerpunkt Aus- und Fortbildung für den ACB zu organisieren und zu betreuen. So habe einen Teil der alpinen 4000er Welt kennen- und lieben gelernt.

Heute habe ich einfach keine Lust mehr auf Grund- und Fortgeschrittenenkurse in Fels und Eis, auf erlebnishungrige Einsteiger und auf nörgelnde Studenten. In meiner Funktion als Vorsitzender habe ich konsequent dazu beigetragen, dass es inzwischen beim ACB ausreichend FÜ`s gibt, die diesen Job viel besser beherrschen als ich, so dass ich mich jetzt der Organisation der Behrschen Genusstouren zugewandt habe.

Die gemachten Erfahrungen der letzen 10 Hochtourenjahre, gepaart mit nachhaltig wirkenden Landschaftserlebnissen sind Basis für Tourenplanungen, die zwar das Bergerlebnis vermitteln, den Komfort aber nicht zu kurz kommen lassen sollen. Zeit für Eindrücke, Pausen zum Fotografieren oder einfach nur zum still Berge genießen, das ist das Motto, welches meine aktuellen Planungen
prägen und das ich auch konsequent umsetze, sofern die Situation es erlaubt.

Später, wenn ich denn mal dazu komme, werden hier ausgewählte Berichte zu aus meiner Sicht besonders empfehlenswerten Touren, aber auch Reporte und Bilder hervorragender (Berg)Erlebnisse folgen. - Eben aber immer nur ein Blick nach hinten. Träume, Sehnsüchte, Planungen und Ziele findet Ihr an anderer Stelle.

Arnold Behr
(Arno)