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Radtour: Oder-Spree-Tour

Oder-Spree-Tour

Als wir am Samstagnachmittag (24. Mai 08) mit kleinem (Übernachtungs)Gepäck und Rennrädern per S-Bahn die Reise nach Erkner antraten, lachte der Himmel. Bestes Fahrradwetter, eher ein Tick zu warm! Unser Plan war es, mit zwei Übernachtungen, den Oder-Spree-Radweg „zu machen“.



Der Oder-Spree Radweg führt 278 km von Fürstenwalde über Müllrose, Kaisermühl, Groß Lindow, Eisenhüttenstadt, Neuzelle, Kobbeln, Henzendorf, Mixdorf, Beeskow, Herzberg, Wendisch-Rietz, Storkow, Bad Saarow, Erkner und Grünheide zurück nach Fürstenwalde.

Die Oder-Spree-Tour führt durch zwei Naturparks mit einzigartiger Flora und Fauna, entlang der Flüsse Spree und Oder. Highlights sind das ehemalige Zisterzienser-Barockkloster Neuzelle, das wildromantische Schlaubetal, Beeskow mit seinem historischen Stadtkern und der Kurort Bad Saarow.

Von Erkner aus radelten wir also auf besagtem Radweg – wir mussten entscheiden, ob links oder rechts rum - noch etwa 20 km auf meist schattigem, asphaltierten Waldwegen, um dann in Spreehagen im Gasthaus Paesch unser erstes Übernachtungsquartier zu beziehen. Das Zimmer war in Ordnung, das Abendessen gut und das Ambiente ländlich rustikal. Die Gaststätte bietet allerlei Aktivitäten, wie z. B. Floßfahrten u. ä. an und ist sicher auch ein gutes Ziel für Gruppenunternehmungen, wenn`s den Berliner mal raus zieht.

Nach einem wirklich guten Frühstück und bei bestem Sonnenschein lenkten wir die Räder nun Richtung Fürstenwalde. Von hier aus weiter den Radweg im Uhrzeigersinn Richtung Oder. Eine Aufzählung aller Streckenabschnitte schenke ich mir jetzt, da das andere – viel professioneller – längst getan haben. – Meist konnten wir die Rennräder rollen lassen, fuhren auf schattigen, asphaltieren (Wald)Wegen oder Nebenstraßen. Vereinzelt aber auch Schotter und echte Holperwege. So passierte dann auch, was passieren musste, ein Durchschlag am Hinterrad und Flicken war angesagt. Wahrlich eigentlich kein Problem, aber unter den aktuellen Bedingungen (knapp 30 Grad Celsius, Milliarden von ausgehungerten Mücken) eine echte Tortour!

Ne knappe halbe Stunde später saßen wir im Biergarten `ner kleinen Kneipe am Weg, flickten den Ersatzschlauch, verzehrten Flüssiges und orientierten uns Richtung Oder. Hauptsorge galt meinem Hinterrad-Reifen, da beim Durchschlag auch der Mantel etwas gelitten hatte.

Endlich Oder! – Auf nun (für mich) brillant guter Teerstraße „flogen“ wir südwärts. Lediglich eine gemütliche Gartenkneipe am Straßenrand stoppte jäh unseren Geschwindigkeitsrausch. Brigitte stopfte Apfelstrudel und diverse Getränke in sich hinein, wogegen ich eher bescheiden „nur“ Flüssigkeit aufnahm (die Bedienung hatte meinen Pfannkuchen-Wunsch schlicht aus ihrem Gedächtnis gestrichen). So (teilweise) gestärkt verließen wir schließlich bei Neuzelle wieder die Oder, orientierten uns westwärts, bis wir schließlich gegen 19:00 Uhr und nach etwa 140 km in Mixdorf ankamen. Rasch war das Mixdorfer Stübchen, unser nächstes Quartier, gefunden. Ein üppiges Zimmer (eher als Ferienwohnung gedacht) war die Belohnung für die Tagesmühen. Außer der Tatsache, dass die zugehörige Restaurantküche nur bis 20:00 Uhr zu kochen bereit war, gab es keinen weiteren Stress mehr. Das Essen war gut.

Klar, dass man nach derartigen Tagesaktivitäten anschließend auch gut (und zufrieden) schläft. Da Montag Ruhetag im Restaurant war, mussten wir erst mal ein ganzes Weilchen unseren reichlich gedeckten Frühstückstisch suchen. Gelang uns aber nach Zuruf des Besitzers.

Die Weiterfahrt Richtung Fürstenwalde war streckenweise dann nicht mehr ganz so lauschig und romantisch wie am Vortage, der Radweg verlief schon mal längere Zeit auch parallel zu großen Fernstraßen, dann aber auch wieder durch kleine Dörfer und entlang von Feldern (Wirtschaftswege). Noch eine Einkehr in Bad Saarow und wir begaben uns auf die Schlussetappe bis Fürstenwalde. Das letzte Stück Oder-Spree-Radweg bis Erkner schenkten wir uns, da wir nicht zu spät in Berlin eintreffen wollten.

Die Tour ist sehr empfehlenswert. Die Beschaffenheit und Führung des meist gut bezeichneten Radweges ist bis auf wenige Ausnahmen sehr gut. Auch Steigungen, bzw. Gefällestrecken sind eher rar. Die Gastronomie am Wegesrand ist gut und ausreichend, die Quartiere (zumindest die wir besuchten) waren gut.

Arno + Brigitte

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